Seit 1911 verbindet eine Standseilbahn die beiden Metropolen Sierre und Montana. Früher bestand die Strecke aus zwei Sektionen mit einem Umstieg in der Mitte. Nach einem Umbau 1997 auf eine durchgehende Strecke, reduzierte sich die Fahrzeit von 30 auf 10 Minuten.

Sie ist die längste oberirdische Standseilbahn mit einer Streckenlänge von vier Kilometern und fährt diese Strecke ca 17.000- mal pro Jahr. Das Zeitfenster für den Umbau war knapp, die Umbauten begannen im März und mussten im Dezember abgeschlossen sein, da die Seilbahn nicht nur touristisch, sondern auch von der Bevölkerung als öffentliches Verkehrsmittel genutzt wird.

Um die Verfügbarkeit der Standseilbahn zu erhöhen, werden mehr Nachtfahrten durchgeführt und die Bahn fährt alle zwanzig Minuten. Das führt zu einer höheren Lärmemission im bewohnten Gebiet. Mitunter auch ein Grund, warum die Maßnahmen zur Lärmreduzierung umgesetzt werden mussten.

„Wir haben uns für das Performa-DT-Seil entschieden, weil die Vorteile für den Kunden klar gegeben sind. Gerade wegen der anspruchsvollen Strecke (viele Kurven und unterschiedliche Steigungen), braucht es ein dementsprechend langlebiges Seil mit guten Laufeigenschaften“, schildert Philippe Bieri, Projektmanager bei FATZER.

Eine besondere Herausforderung für das Projekt sei gewesen, dass die Antriebsstation von den Umbauten unberührt blieb und der Platz dementsprechend begrenzt gewesen ist. Ebenso unberührt blieb der Streckenverlauf der Bahn. Durch die Umbauten erfolgt der Zugang zur Bahn jetzt allerdings auch komplett barrierefrei.

Komplette Erneuerung des Gleisbetts

Im Zuge des Seilaustausches wurde auch das Gleisbett der Standseilbahn komplett erneuert. Das ursprüngliche Gleis wurde dabei ausgetauscht. Die Spurweite wurde von 1.000 Millimeter auf 1.400 Millimeter erweitert.

„Mit dem Performa-DT ist ein neuer Stand der Technik entstanden. Das Performa-DT kann hier einen besonders wichtigen Beitrag leisten, wenn es um die Erfüllung der zunehmend strengen behördlichen Lärmvorgaben im Umfeld von Häusern geht“, so Bieri.

Laut FATZER setzt sich nach vielen positiven Rückmeldungen von Gondelbahnen der Trend zu leisen Seilen bei Standseilbahnen allmählich ebenfalls durch.

„Das Performa ist weit verbreitet bei einem Verwandten der Standseilbahnen, den APM‘s auf vielen Flughäfen oder in den Städten. Bei Standseilbahnen mit meistens anspruchsvollen Streckenführungen und großen Höhenunterschieden ist es hingegen eher neu. Mit dem Einsatz auf der Anlage Sierre-Montana wurde eine neue Hürde genommen und somit ist der Trend gesetzt“, schließt Bieri.