
Seilbahn & Technik
33 Seilbahnprofis feiern ihren Lehrabschluss
Vier Jahre intensive Ausbildung liegen hinter den 24 Seilbahn-Mechatronikern und vier Seilbahn-Mechatronikerinnen, die nun ihr eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ in Händen halten.
Auch drei Seilbahner und zwei Seilbahnerinnen konnten ihr eidgenössisches Berufsattest EBA entgegennehmen – der Lohn für zwei Jahre praktische und theoretische Ausbildung.
In Anwesenheit ihrer Familien, Vertretern der Branche und weiteren Gästen wurde den Absolventinnen und Absolventen auf dem Stoos ein würdiger Rahmen geboten.
Auch Martin Langenegger, Geschäftsführer der Stoosbahnen AG, Adrian Bühlmann, Geschäftsführer der Transportunternehmungen Zentralschweiz, sowie Marc Ziegler, Leiter des Ausbildungszentrums Seilbahnen Schweiz (SBS) in Meiringen, waren unter den Gratulanten.
Ein guter Jahrgang
33 Lernende konnten in diesem Jahr ihr Diplom für den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung entgegennehmen.
Lehrberufe mit Weitblick – in sechs Regionen zu Hause
Die 33 Diplomanden stammen aus sechs verschiedenen Regionen der Schweiz. 25 besuchten die Berufsschule im Ausbildungszentrum SBS in Meiringen, acht die französischsprachige Berufsschule in Sion.
Die meisten Abschlüsse verzeichnet in diesem Jahr das Wallis (10), gefolgt von der Zentralschweiz (8), der Region Bern (6), Graubünden (5), der Ostschweiz (3) und Fribourg (1).
Die besten Prüfungsnoten der EFZ-Ausbildung erzielten Silvan Odermatt (Deutsch: Note 5.4) sowie Jhonathan Clivaz und Melvyn Coutaz (Französisch: beide Note 5.3). Ebenfalls mit der Note 5.3 waren Svenja Waser und Pascale Flacher die Klassenbesten bei de deutschsprachigen Prüfung der EBA-Ausbildung. Nicolas Urweider erreichte in der französischen Klasse die Note 4.5.

Die Diplomandin und Diplomanden aus der Region Wallis (v.l.n.r.):
Jhonatan Andres Clivaz, Melvyn Coutaz, Dominik Ebener, Mathias Fragnière, Joshua Gindl, Romain Guillaume, Samuel Herzog, Leonie Krista, Noam Progin, Nathanaël Adrien Gérard Roten.

Die Absolventen der Zentralschweiz (v.l.n.r):
Elias Appert, Niklaus Bellmont, Alec Lang, Alexander Lauper, Mika Liniger, Michelle Müller, Silvan Odermatt, Svenja Waser

Die Lehrabgänger der Region Bern (v.l.n.r)
Silvan Blatter, David Lengacher, Lars Neuhaus, Bruno Rime, Nicolas Urweider. Abwesend: Fynn Ron Lance
Mehr als Technik: Was Lernende mitnehmen
Im Gespräch mit den Diplomierten wird klar, dass es nebst den fachlichen Kenntnissen auch andere Aspekte gibt, welche in diesem Beruf wichtig sind.
Michelle Müller hat ihre Ausbildung bei den Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis BET AG abgeschlossen und eignete sich in den vergangenen vier Jahren auch Fähigkeiten an, welche ihr im Alltag dienen: Teamarbeit, der Umgang mit jeder Wetterlage und deswegen auch spontan und flexibel zu bleiben. Sie sagt:
«Die Lehre ist eine super Grundbildung, weil sie so breit ist. Man muss aber schon gerne in der Natur und den Bergen sein.»
Besonders geschätzt hat sie den Zusammenhalt in der Klasse im Blockunterricht in Meiringen: «Wir kamen aus unterschiedlichen Orten der Schweiz, haben uns gegenseitig unterstützt und auch besucht. Dadurch lernt man sowohl andere Seilbahnen wie auch Regionen kennen.»

Die Diplomandinnen und Diplomanden aus Graubünden (v.l.n.r):
Nicola Matthias Kälin, Dorothea Koch, Jan Korevaar, Oliver Schwarz, Sina Traugott.

Die Absolventen aus der Region Ostschweiz (v.l.n.r):
Pascale Flacher, Fabian Tinner, Janik Würth

Der Diplomand aus der Region Fribourg:
Samuel Liard
Unterschiede bei großen und kleinen Unternehmen
Auch Samuel Liard, welcher seine Lehrzeit als Seilbahnmechatroniker EFZ beim Centre Touristique Gruyères Moléson Vudalla SA verbrachte, erwähnt den engen Zusammenhalt in seinem Lehrbetrieb.
«Meine Ausbildner waren wunderbar und im Familienbetrieb schaut man sehr gut zueinander.»
Als Höhepunkt während seiner Ausbildung bezeichnet er den Neubau eines Sessellifts auf dem Moléson – und er freut sich, dass er vorerst in seinem ehemaligen Lehrbetrieb bleiben darf. «Nach der Rekrutenschule im Januar will ich die Weiterbildung zum Seilbahnfachmann angehen.»
Einen Tipp hat er für diejenigen, welche eine Lehre bei einer Seilbahn in Betracht ziehen: «Bei einer Lehre in einem großen Seilbahnunternehmen ist der
Fokus auf der Mechanik größer als in einem kleineren Betrieb. Dort bist du näher an anderen Bereichen – wie dem Pisten- und Rettungsdienst – dran.»
Marc Ziegler
Der Leiter des Ausbildungszentrums SBS, unterstrich in seiner Rede die Vielseitigkeit der Seilbahnlehre: Sie erfordere technisches Verständnis, Wetterfestigkeit und Teamgeist – all das hätten die Lernenden während ihrer Ausbildung eindrücklich unter Beweis gestellt. Die Türen für eine weitere Spezialisierung, etwa in der Weiterbildung zur Seilbahnfachperson, stünden ihnen offen.
Karrierechancen zwischen Talstation und Berggipfel
Mit dem Abschluss in der Tasche stehen den jungen Seilbahnprofis mehrere Wege offen: etwa die berufsbegleitende Weiterbildung zur Seilbahnfachperson mit eidgenössischem Fachausweis. Dieser qualifiziert zur technischen Leitung eines Seilbahnbetriebs und ermöglicht die Ausbildung von Lernenden: ein verantwortungsvoller Job mit Zukunft.
Berno Stoffel hob in seiner Ansprache die Rolle der jungen Fachkräfte für die Zukunft der Branche hervor. Angesichts von technologischem Wandel, Fachkräftemangel und Klimaanpassung brauche es motivierte Talente mit frischen Ideen und technischem Knowhow. Dies alles bringen die diesjährigen Absolventen mit.
Fast 500 Fachkräfte seit 2006 ausgebildet
Die Seilbahnausbildung in der Schweiz ist noch jung und dennoch eine Erfolgsgeschichte: Seit der Einführung der Ausbildung im Jahr 2006 haben 400 Seilbahn Mechatroniker EFZ und 69 Seilbahner EBA ihren Abschluss gemacht. Die Kombination aus betrieblicher Praxis und überbetrieblichen Kursen in Meiringen, Sion oder Bodio breitet optimal auf eine vielseitige und verantwortungsvolle Tätigkeit bei einem Seilbahnunternehmen vor.