Streit um Seilbahnbau in Thailand: Wer treibt das Projekt voran?

In Chiang Mai, Thailand, entbrannte erneut eine Debatte über den Bau einer Seilbahn, die sowohl touristische als auch urbane Funktionen erfüllen soll. Wer befürwortet das Projekt – und wer lehnt es ab?

Braucht die thailändische Stadt Chiang Mai eine Seilbahn? Diese Frage bleibt seit mehreren Jahrzehnten unbeantwortet. Wie das Portal Wochenblitz berichtet, hat der österreichische Honorarkonsul in Chiang Mai, Nicholas Prachensky, das Projekt in diesem Sommer wieder auf den Tisch gebracht.

Die österreichische Firma Doppelmayr Group präsentierte einen Plan: eine Strecke von 2,2 Kilometern anstelle der bisherigen 11 Kilometer langen, kurvenreichen Straße. Die Fahrt soll 9,8 Minuten dauern und zum Wat Phra That Doi Suthep führen – einem buddhistischen Tempel.

Für die Seilbahn

Laut den Projektvertretern kann die Seilbahn den Verkehr auf der Bergstraße deutlich reduzieren. Außerdem könnte die Seilbahn Notfallpatienten transportieren, bei der Waldbrandüberwachung helfen und die Müllabfuhr erleichtern.

Ein weiteres Argument ist das wirtschaftliche: Die Seilbahn könnte den Doi-Suthep-Pui-Nationalpark zu einem Zentrum für Outdoor-Aktivitäten machen – vom Wandern über Trailrunning bis hin zum Mountainbiken.

Gegen die Seilbahn

Gegner des Projekts sprechen von der kulturellen Unvereinbarkeit einer modernen Seilbahn mit dem heiligen Tempel. Ihrer Meinung nach ist der Wat Doi Suthep kein Freizeitpark, sondern ein spiritueller Ort.

Außerdem wollen sie keine Zunahme der Touristenzahlen, da sie eine Kommerzialisierung des heiligen Ortes fürchten.