Luzern: Mix aus Tunnel und Seilbahn?

In Luzern (Schweiz) forciert eine Initiative den Bau einer urbanen Seilbahn: Das Konzept setzt auf eine innovative Kombination aus oberirdischen und unterirdischen Strecken und soll vor allem das Reisebusproblem lösen.

Die Parkierung von Reisebussen ist seit Langem eine Herausforderung für die Schweizer Stadt Luzern. Das Projekt CityLink bietet eine ungewöhnliche Lösung – eine Kombination aus Seilbahn und Tunnel.

Geplant ist eine direkte Verbindung zwischen einem oberirdischen Parkhaus und dem Stadtzentrum. Das Konzept will so die Reisebusparkierung verlagern und die Plätze in der Stadt zu Begegnungsräumen umgestalten.

Diesen Sommer machte das Projekt einen wichtigen Schritt: Das Initiativkomitee reichte bei der Stadt 1.151 gültige Unterschriften für den Bau der Seilbahn ein – 800 wären nötig gewesen.

Konzept

Vorgeschlagene Seilbahnstrecke mit Tunnel.

Unter- & oberirdisch unterwegs

Laut Konzept soll die Seilbahn die Luzerner Innenstadt mit dem Kantonsspital und dem Arbeitsgebiet Ibach im Norden der Stadt verbinden. Der CityLink besteht aus zwei rund einen Kilometer langen Teilstrecken.

Die Trasse zum Spital verläuft unterirdisch, danach oberirdisch bis Ibach. Im Tunnel fahren die Kabinen auf einer Deckenschiene und wechseln nahtlos auf eine Seilführung.

Eine Mittelstation unter dem Spital ermöglicht den direkten Zugang zum neuen Spitalplatz. Die Endstationen befinden sich in Ibach und in der Altstadt, mit einer Mittelstation unter dem Kantonsspital, die direkten Zugang zum Spitalplatz bietet.

Geplant wären die Kabinen für acht oder zehn Personen sowie eine maximale Kapazität von rund 2.200 Personen pro Stunde und Richtung.

Die Kostenfrage

Die Kosten für das CityLink-Projekt belaufen sich laut den Befürwortern auf 150 bis 190 Millionen Franken. Die Initianten möchten die finanzielle Belastung für Stadt und Kanton minimieren, sind jedoch auf die Unterstützung der Behörden angewiesen – insbesondere in Fragen regulatorischer Vorlagen, der Abgabe von Bauland im Baurecht und der Erteilung von Überfahrtsrechten.

Nächste Schritte

Laut der Initiativgruppe soll nun die Prüfung durch den Stadtrat erfolgen, gefolgt von einer Empfehlung an den Großen Stadtrat. Die Behandlung im Großen Stadtrat könnte im Sommer 2026 erfolgen, die Volksabstimmung wäre für das 4. Quartal 2026 vorgesehen.

Die Projektierung könnte bis 2030 erfolgen, eine Inbetriebnahme 2033 gilt laut den Angaben der Projektverantwortlichen als realistisch.

Wer steht hinter dem Projekt?

Laut Angaben auf der Projektwebsite besteht die Interessengemeinschaft CityLink Luzern aus rund 20 engagierten Privatunternehmen und Organisationen aus Stadt und Region.