Weltweit erste TRI-Line im Hoch-Ybrig betriebsbereit

Mit der neuen Seilbahn Weglosen–Seebli entstand im Hoch-Ybrig (CHE) eine Weltpremiere: die erste Bahn mit dem innovativen Seilbahnsystem „TRI-Line“. Modernste Technik, ein neu entwickeltes Laufwerk, eine barrierefreie Kabine sowie die Möglichkeit für den autonomen Betrieb stechen als Merkmale heraus.

Die TRI-Line Weglosen–Seebli im Schweizer Ski- und Wandergebiet Hoch-Ybrig ersetzt eine Pendelbahn aus dem Jahr 1970. Aufgrund der topografischen und geologischen Anforderungen im Gebiet entschied sich die Hoch-Ybrig AG gemeinsam mit Garaventa, die weltweit erste TRI-Line zu realisieren.

TRI-Line ist ein von Doppelmayr in Wolfurt entwickeltes neues Seilbahnsystem und eine Weiterentwicklung der Dreiseil-Technologie. Es kombiniert die Vorteile der leistungsstarken 3S-Technologie mit jenen der bewährten D-Line Generation und überzeugt durch kompakte Stationen und Stützen.

Auf der rund 1,7 Kilometer langen Strecke kommen lediglich zwei Stützen zum Einsatz. Jede besteht aus zwei Rundrohrstützen, was den Flächenbedarf reduziert und die Anlage harmonisch ins Landschaftsbild einfügt.

Die neue Seilbahn wurde leicht versetzt zur bisherigen Achse gebaut, so konnten die Bauarbeiten der neuen Anlage bereits starten, während die Pendelbahn weiterhin die Gäste ins Ski- und Wandergebiet brachte.

Urs Keller

Geschäftsführer der Hoch-Ybrig AG

„Das Projekt TRI-Line Hoch-Ybrig ist ein Generationenprojekt – für uns und für die ganze Region. Die Zubringerbahn ist das erste, was unsere Gäste am Morgen sehen, und das letzte, bevor sie nach Hause fahren. Mit der neuen Bahn schaffen wir etwas Prägendes für die nächsten Jahrzehnte. Die neue TRI-Line sorgt künftig
für eine zuverlässige, komfortable und barrierefreie Erschliessung des Gebiets – das ganze Jahr über.“

Auf autonomes Fahren ausgelegt

Die neue TRI-Line im Hoch-Ybrig ist AURO-fähig. AURO steht für Autonomous Ropeway Operation und ermöglicht den Betrieb ohne Bedienpersonal. Je nach Bedarf kann die Anlage in zwei Betriebsarten gefahren werden:

  • Im konventionellen Betrieb überwachen Mitarbeitende die Tal- und Bergstation, was die volle Förderleistung ermöglicht – ideal für den Hauptverkehr im Skigebiet.
  • Im AURO-Betrieb erfolgt der Ein- und Ausstieg bei stehender Kabine über Portale. Der Betrieb wird dabei über das Ropeway Operation Center (ROC) in der Bergstation videoüberwacht und zentral gesteuert. Das System erkennt Abweichungen automatisch, verlangsamt oder stoppt den Betrieb bei Bedarf. Kommt die Anlage zum Stillstand, nimmt der Betreiber nach Behebung der Ursache den Betrieb manuell am Berg wieder auf. Der Betreiber kann flexibel zwischen den Betriebsarten wechseln und seine Ressourcen optimal einsetzen.

Laufwerk der TRI-Line

Das Herzstück der TRI-Line ist ihr neu entwickeltes Laufwerk: Zwei D5000-Klemmen greifen von oben auf das Seil, acht Laufrollen – vier auf jedem Tragseil – garantieren Laufruhe und Stabilität, selbst bei starkem Wind. Die Bahn nutzt zahlreiche bewährte Komponenten der D-Line und des 3S-Systems, was die Wartung und den Betrieb für das Seilbahnbetriebsteam vereinfacht.

Kabine der TRI-Line

CWA entwickelte eine komplett neue Kabine, die in leuchtendem Rot gehaltene „STELLA“. Im Anfangsausbau transportieren 18 Kabinen bis zu 1’400 Personen pro Stunde und Richtung. Die Fahrzeit beträgt rund sieben Minuten.

Die Kabinen bieten Platz für 18 Personen (12 Sitz- und 6 Stehplätze) und verfügen über eine Innen-Skihalterung. Große Panoramascheiben eröffnen eine freie Sicht auf die beeindruckende Berglandschaft, der ebenerdige Einstieg ermöglicht barrierefreien Zugang.

Außerdem verfügt die Bahn über ein zusätzliches Fahrzeug für den Waren- und Gütertransport sowie ein Instandhaltsungsfahrzeug. Das Parksystem für die Kabinen ist in der Talstation integriert.

Steuerung der TRI-Line

Die elektrische Ausrüstung basiert auf der Connect-Steuerung, einer modernen Seilbahnsteuerung, die konsequent auf die Aufgaben des Bedienpersonal ausgerichtet ist und einen effizienten, intuitiven Anlagenbetrieb ermöglicht.

Technische Daten:

18-TGD Weglosen–Seebli, Unteriberg (CHE)

Schräge Länge 1.738 m
Höhenunterschied 424 m
Förderleistung (Anfangs-/Endausbau) 1.400/1.600 P/h
Fahrgeschwindigkeit Co6 m/s
Kunde Hoch-Ybrig AG
Eröffnung 11/2025

Synergien in der Gruppe

Die TRI-Line ist ein Produkt der Doppelmayr Gruppe und ein Beispiel für die nahtlose Zusammenarbeit innerhalb der Firma: Das Projektmanagement und die Umsetzung der TRI-Line Weglosen–Seebli lag in der Hauptverantwortung von Garaventa, die Seilbahntechnik hat Doppelmayr in Wolfurt (AUT) entwickelt und die neue Kabine stammt von CWA in Olten (CH).

Unter der Gesamtprojektleitung der Hoch-Ybrig AG ist eine zukunftsweisende Seilbahn entstanden, die neue Maßstäbe in der Branche setzt. Die neue TRI-Line im Hoch-Ybrig wird offiziell zur Wintersaison 2025/26 in Betrieb genommen, je nach Schneeverhältnissen frühestens am 22. November 2025. Am 8. November 2025 wird die Seilbahn in privatem Rahmen feierlich eröffnet.

Marcel Nussbaumer

Projektleiter Verkauf Garaventa

„Für die gesamte Doppelmayr Gruppe ist es ein großer Gewinn, dass das erste Projekt dieses neuen Seilbahntyps in unmittelbarer Nähe unserer Standorte realisiert wurde. Die zügige Umsetzung der ersten TRI-Line und die kurzen Wege zur Baustelle haben dem Projekt Auftrieb gegeben. Auch die enge Zusammenarbeit zwischen unseren Teams innerhalb der Gruppe und die Begeisterung unseres Kunden waren mitentscheidend, um dieses neue System zur Marktreife zu führen.“