Zell am See: Was der Tourismus der Region bringt – in Zahlen

Im Rahmen des 3. Medien Forums Zukunft Winter am 20. November 2025 in Kaprun wurden zentrale Ergebnisse einer aktuellen Wertschöpfungsstudie vorgestellt. Wie profitiert die Wirtschaft der Region Zell am See vom Tourismus? Fakten und Zahlen.

Tourismus wirkt in drei Stufen – direkt, indirekt und induziert, so die Experten der Prodinger Tourismusberatung.

Wie genau das funktioniert, zeigten sie am Beispiel von Zell am See: Beim 3. Medien Forum Zukunft Winter am 20. November 2025 in Kaprun präsentierte die Firma die Ergebnisse einer neuen Wertschöpfungsstudie.

Was ist Wertschöpfung?

Der Begriff „Wertschöpfung“ beschreibt laut der Prodinger Tourismusberatung den Prozess, bei dem wirtschaftlicher Wert durch die Umwandlung von Rohstoffen oder Dienstleistungen in fertige Produkte oder Dienstleistungen geschaffen wird.

In der Tourismusbranche bedeutet dies, dass durch den Besuch von Touristen in einer Region nicht nur direkte Einnahmen durch Übernachtungen und Verpflegung erzielt werden, sondern auch indirekte Effekte wie der Kauf von lokalen Produkten oder Dienstleistungen.

Die Ebenen der Wertschöpfung.

Tourismus als zentraler Arbeitgeber und Einkommensbringer

Die Tourismusbranche in Zell am See erzielte 2024 rund 102 Millionen Euro in der Hotellerie und 38 Millionen Euro in der Gastronomie.

Diese Einnahmen sichern rund 990 Vollzeitstellen und führen zu Steuereinnahmen von 24,9 Millionen Euro.

Darüber hinaus wurden Investitionen von 21,4 Millionen Euro ausgelöst, die eine unmittelbare Wertschöpfung von 15 Millionen Euro in einem Umkreis von 60 Kilometern erzeugen.

Zell am See: Gästeausgaben und Sektorenumsätze.

Wie viel Einkommen verbleibt in Zell am See?

Die Studie zeigt, dass pro 100 Euro, die in der Hotellerie und Gastronomie ausgegeben werden, 74 Euro in der Region verbleiben.

Insbesondere profitieren viele regionale Zulieferer: Sie erhielten von den Gesamteinnahmen des Tourismus 19,4 Millionen Euro

Diese hohe Rückflussquote ist nach Ansicht der Studienautoren ein Indikator für die starke Verflechtung der Tourismusbranche mit der lokalen Wirtschaft.

Die Tourismusbranche sorgt für eine stabile Einnahmequelle für die öffentliche Hand, was wiederum Investitionen in öffentliche Dienstleistungen und Infrastrukturprojekte ermöglicht.

Saisonale Verteilung der Gäste in Zell am See

Tourismus stärkt auch Sport- und Medizinbranche

Christoph Bründl, Obmann des Tourismusverbandes in Kaprun, betonte außerdem, dass für den Sporthandel Touristen besonders wichtig sind.

„Wir bei Sport Bründl erzielen 70 % unseres Umsatzes mit Gästen und 30 % mit Einheimischen. Und wenn bei uns ein Einheimischer einen Ski kauft, so wie jetzt, oder ein Bike, dann arbeitet er entweder direkt irgendwo in der Hotellerie, bei der Bergbahn oder ähnlichen Bereichen“, sagte Bründl.

Er wies zudem darauf hin, dass das Krankenhaus Zell am See 900 Arbeitsplätze bietet, und dass ein großer Teil der Patienten aus dem Tourismusbereich kommt.

„Natürlich profitieren auch Ärzte, Anwälte oder Steuerberater von dieser Wertschöpfung“, so Bründl.

Potenzial im Premiumsegment

Laut der Prodinger Tourismusberatung zeigt die aktuelle Studie zur Wertschöpfung in Zell am See, dass die Entwicklungspotenziale der Region vor allem in der Internationalisierung, der Qualität der touristischen Angebote und der Erweiterung des Premiumsegments liegen. Darüber hinaus spielen Kooperation und Koordination zwischen Betrieben eine zentrale Rolle.

„Aber es geht auch darum, dass wir auf Betriebsebene ganz, ganz stark die Investitionsrahmen gesichert und erleichtert haben. Wenn nicht in den Tourismus investiert wird, dann wird die Qualität auch nicht erhalten bleiben können“, berichtete Marco Riederer, Geschäftsführer der Prodinger Tourismusberatung GmbH.

Wichtige Felder bleiben zudem die Betriebsnachfolge und der Arbeitsmarkt. Gut gemanagt können diese Faktoren laut Experten die Wertschöpfung langfristig steigern und Zell am See als touristische Destination stärken.