
Stadt, Tourismus
Karlsruhe modernisiert die Turmbergbahn
Das Regierungspräsidium in der deutschen Großstadt Karlsruhe hat Anfang Dezember 2025 den Förderbescheid zum barrierefreien Ausbau und der Verlängerung der Turmbergbahn in Karlsruhe-Durlach an die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) übersandt.
Das Land Baden-Württemberg unterstützt die VBK im Rahmen des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (LGVFG). Finanziell hilft das Land Baden-Württemberg mit 17,49 Millionen Euro bei Gesamtkosten von 32 Millionen Euro.
Die Summe wird mit dem LGVFG Förderprogramm für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) finanziert.
Mit diesem Instrument unterstützt das Land Baden-Württemberg neben Landkreisen, Städten und Gemeinden auch Verkehrsunternehmen wie den VBK beim Bau, Aus- und Umbau ihrer Verkehrsinfrastruktur im Sinne einer nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität.
„Baden-Württemberg ist Standseilbahn-Meister: Mit der Stilllegung der ältesten Standseilbahn Deutschlands, der Turmbergbahn, wurde es Ende 2024 kurzzeitig eine weniger. Dabei soll es aber nicht bleiben: Die Standsteilbahn zum Karlsruher Hausberg soll mit Hilfe des Landes länger, moderner und barrierearm wieder in Betrieb gehen. Der Zuschuss in Höhe von rund 17,5 Millionen Euro ermöglicht den VBK, das Projekt anzugehen. So machen wir eine alte, klimafreundliche Technik zukunftsfähig“, so Landesverkehrsminister Winfried Hermann.
Die Visualisierung der Talstation.
Die neue Turmbergbahn wird in den ÖPNV integriert.

Modernisierungspläne
Die Planungen für die Turmbergbahn sehen vor, diese umfassend zu modernisieren, barrierefrei auszubauen und bis zur Bundesstraße 3 zu verlängern. Gleichzeitig wird die Anlage an den aktuellen Stand der Technik und sicherheitsrelevante Anforderungen angepasst.
Im Frühjahr 2026 soll mit dem Rückbau der bestehenden Bahninfrastruktur und Stationsgebäude begonnen werden. Die Arbeiten zum Bau der neuen Bahnstrecke und der neuen Berg- und Talstation könnten dann Mitte 2026 beginnen.
Für diese Neubauarbeiten sind rund 15 bis 18 Monaten veranschlagt. Im Zuge der Neugestaltung entsteht zudem eine Bahnüberführung über einen Geh- und Radweg zur Querung der Kreuzung Bergbahnstraße/Turmbergstraße/Posseltstraße/Kastellstraße.
Die Visualisierung der Bergstation.

Neue Fahrzeuge
Das Land Baden-Württemberg unterstützt auch die Anschaffung von zwei neuen Fahrzeugen mit 1,755 Millionen Euro.
Die Kabinen sollen jeweils Platz für 70 Personen bieten und über eine Niveauregulierung verfügen, so dass die Bahnen auch während der Fahrt in der Waagrechten gehalten werden und die Barrierefreiheit gewährleistet wird. Die neue Anlage inklusive der beiden Fahrzeuge wird vom Unternehmen GARAVENTA gebaut.
Die Visualisierung des neuen Fahrzeugs.

Integration in den ÖPNV
Zudem ist vorgesehen, die Standseilbahn nach Beendigung der Baumaßnahmen in den Tarif des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) zu integrieren. So können Fahrgäste die Bahn mit ihrem regulären ÖPNV-Ticket nutzen.
Der dann vorgesehene automatische Fahrbetrieb erlaubt eine Ausweitung der Betriebszeiten bei gleichzeitig niedrigeren Betriebskosten.
Deutschlands älteste Standseilbahn
Seit 1888 beförderte die Turmbergbahn in Durlach Fahrgäste auf den 256 Meter hohen Karlsruher Hausberg. Dabei überwand Deutschlands älteste Standseilbahn auf einer Streckenlänge von 315 Metern eine Höhendifferenz von 100 Metern bei einer maximalen Steigung von 36,2 Prozent.
Die letzten Fahrten mit den historischen Wagen, die seit den 1966 Jahren im Einsatz waren, fanden am 29. Dezember 2024 statt. Die Betriebserlaubnis für Deutschlands älteste Standseilbahn war zum 31. Dezember 2024 erloschen und der Fahrbetrieb wurde anschließend eingestellt.