DOPPELMAYR: DIE KRONE IST GESCHLOSSEN

Mit der Gabühelbahn hat das Skigebiet Hochkönig das letzte Nadelöhr seiner Königstour beseitigt. Die neue Gondelbahn von DOPPELMAYR ist strategisch wichtig – und hält Überraschungen parat.

Die Königstour im Skigebiet Hochkönig  (Salzburger Land)  hat sich ihren Namen redlich verdient, sie kann in einem Atemzug mit der Sella Ronda oder auch dem Weißen Ring genannt werden. Sechs Gipfel, 35 durchgehende Pistenkilometer und 7.500 Meter Höhenunterschied erwartet die Skifahrer. In jedem Bereich zeigt sich ein traumhaftes Alpenpanorama mit Ausblicken auf den Hochkönig und das Steinerne Meer.

Nur das Nadelöhr bei Dienten trübte die Freude. Zwölf Minuten Fahrzeit auf einem 27 Jahre alten, unbequemen, fixgeklemmten Zweier-Sessellift, Gegenverkehr auf der Skibrücke „rissen einen Zacken in die Krone“. Doch dank DOPPELMAYR und dem Planungsbüro KLENKHART ist diese Krone nun geschlossen: Die neue Gabühelbahn verkürzt nicht nur die Fahrzeit auf 5,4 Minuten, sondern erhöht auch die Förderleistung von 1.400 auf 2.000 Personen pro Stunde – im Endausbau sogar auf 2.400. 43 OMEGA IV-Kabinen von CWA steigern den Fahrkomfort enorm.

„Der leise Direktantrieb trägt zusätzlich zu einer bequemen Fahrt bei“, betont Betriebsleiter Anton Weigl im SI Interview vor Ort. Die neue Zehnergondelbahn ist aber nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer. Und durch die Versetzung der Talstation wird ein Nadelöhr beseitigt. Bisher gab es auf der Skibrücke über die Dientner Landesstraße Gegenverkehr. Das ist jetzt nicht mehr nötig. Ab sofort kann man vom Zentrum von Maria Alm bis Mühlbach mit modernen Bahnen fahren.

„Dazu muss aber die Seilbahn gleich nach der Talstation die Straße, die Dienter Arche und ein Quellschutzgebiet überqueren“, so Angela Haslinger, Geschäftsführerin der Hochkönig Bergbahnen GmbH. Die Platzverhältnisse sind so eng, dass die Garagierung mithilfe eines Schleifenbahnhofs in der Bergstation erfolgen muss. Dafür ist die Talstation nun direkt ans Skizentrum Dienten angeschlossen.

Angela Haslinger
Geschäftsführerin der Hochkönig Bergbahnen GmbH

„Für uns als kleines Unternehmen ist die Gabühelbahn ein Meilenstein. Endlich sind die Orte Hinterthal und Dienten durch moderne Bahnen verbunden, endlich ist das Nadelöhr unserer Königstour geschlossen, endlich können wir kürzere Fahrzeiten und eine höhere Förderleistung bieten. Dazu kommt der gesteigerte Komfort durch leisere Laufgeräusche, breitere Sitze und mehr Platz. Die Gabühelbahn ist die Krone unserer Investitionsoffensive!“

Speicherteich & Bergstation getauscht

Die Bergstation musste ihre Position ebenfalls wechseln – und zwar ausgerechnet mit dem Standort des alten Speicherteichs. „Wir durften nicht nur enorme Erdbewegungen durchführen, sondern auch 37.000 Amphibien umsieden“, schildert Haslinger eine der zahlreichen Naturschutzmaßnahmen im Zuge des Baus. Der neue, 37.000 Quadratmeter große Speicherteich entstand dagegen am Standort der alten Bergstation.

Er gewährleistet eine schlagkräftige Beschneiung der sonnseitig gelegenen Pisten. Zurück zur Bergstation: Diese hat eine Nutzfläche von rund 800 Quadtratmetern, breite Zu- und Ausstiegsflächen, sowie Lagerhallen für Schneekanonen, Pistenraupen und weitere Gerätschaftnen. Die Position auf dem breiten Bergplateau bietet zudem eine beeidnruckende Aussicht auf das Hochkönig-Massiv und das Steinerne Meer.

Neue Anteilseigner an Bord

13 Millionen Euro investierten die Bergbahnen Hochkönig insgesamt in das Projekt „Nadelöhr“ – viel Geld für ein kleines und – im Vergleich mit anderen Unternehmen – eigenkapitalschwächeres Skigebiet. „Wir riskierten eine Kapitalerhöhung – und waren vom Zuspruch überrascht. Innerhalb von drei Monaten konnten wir dank neuer Gesellschafter, vorwiegend einheimischen, 3 Millionen Euro generieren“, freut sich Christof Paulweber, Beiratsvorsitzender der Bergbahnen Hochkönig GmbH. Und Betriebsleiter Anton Weigl fügt hinzu: „Dank der Gabühelbahn können nun die Gäste ihre Königstour fortführen, auch wenn sie sich am warmen Nachmittagen nicht mehr über die weiche Piste trauen.“

Technische Daten

10-EUB Gabühelbahn
Förderleistung 2.400 P/h
Fahrgeschwindigkeit 6 m/s
Folgezeit 8 s
Höhe Talstation 1.076 m
Höhe Bergstation 1.622 m
Höhenunterschied 545 m
Schräge Bahnlänge 1.597 m
Fahrzeit 5,4 min
OMEGA IV Kabinen (CWA) 43
Stützen 9
Motorleistung DirectDrive: 576 kW
Seil TEUFELBERGER Dm 54 mm
Steuerung FREY AUSTRIA
Planung KLENKHART