Alpine Solution: Geodaten mit Mehrwert

Bergbahnen erfassen eine große Menge und Vielfalt an Geodaten. Doch oft haben sie keinen Überblick oder gar keinen Zugriff darauf, obwohl ihnen die Daten gehören. Die Plattform alpineSOLUTION von GRÜNENFELDER schafft hier Abhilfe und dokumentiert Daten durchgängig digital.

Ob Pistenmanagement, Rettungsdienst oder Sommerattraktionen – Bergbahnen generieren zu Infrastruktur und Wartung eine Menge Daten. Doch viel davon bleibt ungenutzt: Entweder fehlt der Überblick oder Dritte – etwa Vermesser oder Softwareanbieter – horten die Daten, die dem Skigebiet eigentlich selbst gehören.

Aus diesem Grund bietet das Unternehmen GRÜNENFELDER eine GIS-Plattform und GIS-Applikationen an: alpineSOLUTION ist eine offene und unabhängige Plattform, die andere Programme sowohl anzapfen als auch mit Daten beliefern kann. Alle Daten gehören dem Kunden.

Durchgängig Daten dokumentieren

„Wir schaffen einen schnellen und einfachen Zugriff auf alle Geodaten, indem wir dem Kunden eine GIS-Plattform und GIS-Applikationen zur Verfügung stellen“, erläutert Projektleiter Marco Larghi. Damit lassen sich alle Geodaten des Skigebiets durchgängig dokumentieren und anwenden.

Das Ergebnis ist ein digitaler Zwilling des Skigebiets, in dem Bergbahner ihre Daten einfach erfassen und einpflegen. In alpineSOLUTION werden alle Prozesse und Ereignisse im Skigebiet digital und georeferenziert dokumentiert.

3D Visualisierung mit Beschneiungsleitungen und Zapfstellen. Bild: Esri/GRÜNENFELDER

Zwischen Wunsch und Standard

„Unsere Bergbahnkunden haben viele Anforderungen an die digitale Dokumentation und es gibt zusätzlich auch einige gesetzliche Auflagen. Deshalb erweitern wir unsere GIS-Applikationen ständig mit neuen Funktionen oder Schnittstellen“, berichtet Larghi.

Es ist aber schwierig, ein Gleichgewicht zwischen der Standardisierung und den einzelnen Wünschen bzw. Anforderungen der Kunden zu finden. „Nicht jeden Wunsch können wir erfüllen. Aber wenn mehrere Bergbahnen die gleiche Anforderung haben, setzen wir die entsprechende Lösung um“, versichert Larghi.

Die größte Herausforderung besteht darin, dass die Anwendungen trotz der vielen verschiedenen Anforderungen möglichst einfach und intuitiv bleiben sollen.

„Unser Motto lautet: Die Bedienung soll so einfach sein, wie das Schreiben einer WhatsApp-Nachricht!“, betont der Projektleiter.

Denn die Anwender der Apps sind Betriebsleiter, Pistenchefs, Wartungsteams oder Pistenretter – und nicht GIS-Spezialisten und IT-Experten. „Deshalb steht bei uns die Bedienungsfreundlichkeit im Vordergrund. Nur so stellen wir sicher, dass alle Mitarbeiter die Tools nutzen“, so Larghi.

Mit Daten Pisten managen

Doch in welchen Bereichen werden die Apps von alpineSOLUTION angewandt? Ein Schwerpunkt liegt auf dem Pistenmanagement. So erfassen, verwalten und visualisieren Bergbahnen im GIS-Leistungskataster alle unter- oder oberirdischen Leitungen und Schächte für Beschneiung, Elektro, Wasser oder Abwasser.

„Der Kunde kann mit unserer App selbst Daten im Feld erfassen, indem er sein Mobilgerät mit einem GNSS-Gerät verbindet. Damit kann er eine Genauigkeit von wenigen Zentimetern erreichen“, erläutert Larghi. So sind alle Daten für jeden Mitarbeiter jederzeit griffbereit.

In der GIS-Pisteninfrastruktur werden wiederum georeferenzierte Informationen aller Pisteninfrastrukturen erfasst, verwaltet und visualisiert, wie z.B. Pistenränder, Ankerpunkte, Leitsysteme, Panoramatafeln oder Schneezäune. Diese Daten dienen dann als Datengrundlage für die verschiedenen Snowmanagementsysteme auf den Pistenfahrzeugen.

„Konkret werden die erfassten Daten dem Pistenfahrzeug zugespielt und auf dem Bildschirm des Fahrzeugs angezeigt, wie zum Beispiel Beschneiungsschächte“, erklärt der Projektleiter das GIS-Snowmanagement. Zusätzlich zu den GIS-Daten ist hier auch ein aktuelles und präzises digitales Geländemodell entscheidend.

Mit Daten Sicherheit managen

Mit alpineSOLUTION können Bergbahnen zudem den Pisten-, Rettungs- und Lawinendienst managen. Dazu laufen im Kontrollzentrum der Apps – der SOS-Zentrale – alle Informationen zusammen. „Ob Lagebeurteilung, Ereignis-Dokumentation, Tagesjournale oder Alarmierung, von hier kann alles gesteuert und dokumentiert werden – eine richtige Mission Control“, erklärt Larghi.

Mit dem Modul Rettung kann der Pistenrettungsdienst Unfälle schnell erfassen, dokumentieren und – zumindest in der Schweiz – direkt dem Seilbahnverband melden.

„Eine genaue digitale Dokumentation ist wichtig, wenn die Unfälle strafrechtlich untersucht werden müssen. Die Daten dienen zusätzlich zur Rechnungsstellung. Dank einer georeferenzierten Dokumentation lassen sich Unfallschwerpunkte (Hotspots) schnell identifizieren“, führt der Projektleiter aus.

Modul Rettungsdienst

Lawinenverantwortliche können mit dem Modul Lawinendienst ihr Lawinenmanagement dokumentieren und kartieren. Sprengungen werden schnell erfasst und Sprengarbeiten korrekt dokumentiert.

Hier wird auch die Sprengstoffbuchhaltung verwaltet. Diese Funktion gewährleistet eine vollständige Rückverfolgbarkeit des Sprengmittels nach EU-Normen. Nutzer managen zudem ihre Sicherheitskonzepte und Lawinenbeurteilungen, spielen Lawinenszenarien durch und verwalten Sperrzonen sowie Absperrungen.

„Das Erfassen von Lawinenumrissen sowie die Schnittstellen zur Schweizer Lawinenforschung (SLF) und den Sprengmasten sind ebenfalls in der App enthalten“, betont Larghi.

Modul Lawinendienst

Nicht zuletzt können Pistenpatrouilleure mit dem Modul Pistendienst ihre täglichen Kontrollen erfassen und dokumentieren. Die kontrollierten Pisten werden manuell bestätigt oder automatisch durch GPS-Tracking des Smartphones erkannt. Allfällige Mängel werden georeferenziert dokumentiert und den Mitarbeitern zur Behebung zugewiesen.

Alles aus einer Hand

Das Portfolio von GRÜNENFELDER ist sehr breit gefächert.

Mit Daten den Sommer managen

Der Trend zum Ganzjahrestourismus macht auch vor alpineSOLUTION nicht halt. Auf Wunsch zahlreicher Kunden hat GRÜNENFELDER Sommer-Infrastrukturen in sein Portfolio aufgenommen. So lassen sich mittlerweile alle Bike- und Wanderwege nebst Wegweiser verwalten sowie Pendenzen oder Mängel erfassen, terminieren und zuweisen.

Auch die Spielplatzkontrolle wird immer wichtiger. „Von Sand- und Matschgruben über Klettergerüste und Rutschbahnen bis hin zu Weidenhäuschen ist in unserer Plattform mittlerweile alles dabei“, so Larghi.

Das Angebot auf heutigen Spielplätzen ist eben sehr vielfältig. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sind regelmäßige Kontrollen notwendig. Mit der App kann direkt vor Ort eine visuelle, operative oder Hauptinspektion pro Gerät ausgewählt und anhand einer Checkliste lückenlos dokumentiert werden.

Die Checklisten entsprechen den BFU-Vorschriften (Beratungsstelle für Unfallverhütung).