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Mehr Solarstrom dank Schnee: Untersuchungen an Berghängen
Die Forscherin Anja Mödl vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) untersucht, wie verschneites Gelände Sonnenlicht reflektiert. Ihre Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Stromproduktion von PV- Anlagen zu optimieren.
Messungen im Hochgebirg
Mit Hilfe von Spektrometern und Sensoren misst Wissenschaftlerin die das einfallende sowie das von der Schneedecke reflektierte Sonnenlicht. Ihr Ziel ist es herauszufinden, wo und wie Energieversorger Solarmodule in den Bergen ideal platzieren können, um im Winter möglichst viel Strom zu erzeugen.
Schematische Darstellung des Versuchsaufbaus.
Licht ist nicht gleich Licht
Der Schnee reflektiert das Sonnenlicht überwiegend vorwärts in Einfallrichtung. In den Bergen erreicht der größte Teil des Lichts die Hänge, die es dann erneut reflektieren.
„Das kann mehrfach zwischen den Hängen hin und her gehen“, erklärt Mödl. Der Clou dabei: Die Schneeoberfläche reflektiert nicht jede Wellenlänge gleich stark. Dadurch verändert sich das Lichtspektrum bei jeder Reflexion. Das heißt, die Intensität bestimmter Wellenlängen wird mit der Zeit stärker als im einfallenden Licht.
„Ich möchte herausfinden, wie sich die Spektren an unterschiedlichen Orten wie Südhang, Nordhang und Mitte unterscheiden“, sagt Mödl.
Ihre Messungen sollen dazu beitragen, PV-Anlagen so zu optimieren, dass sie auch das reflektierte Licht von benachbarten Hängen nutzen. Denn am idealen Standort und richtig ausgerichtet produzieren sie in den Wintermonaten noch effektiver Strom als heute.

Der fertige Versuchsaufbau.
© Jochen Bettzieche / SLF

So bringt Anja Mödl ihre Messgeräte zu den Messpunkten.
© Jochen Bettzieche / SLF
Verschiedene Daten nötig
Nach den Messungen wird Mödl die Daten auswerten und mit Modellrechnungen vergleichen. So will sie erste Erkenntnisse gewinnen. Für aussagekräftige Ergebnisse benötigt sie jedoch Daten unter verschiedenen Bedingungen wie Neuschnee, Altschnee und Schneebedeckung.
Deshalb geht sie nächste Saison mehrmals pro Woche ins Gelände.