
Management & Tourismus
Bündner Bergbahnen: Aus der Krise gestärkt – wie?
Der Bündner Bergbahnbranche gehe ertragsmäßig gut – sie befinde sich aktuell in einem Hoch. Darüber hat der amtierende Präsident Markus Moser an der 75. Generalversammlung von Bergbahnen Graubünden berichtet.
Seit dem Durchschreiten des Tiefpunkts Mitte der 2010er-Jahre, nachdem die Schweizerische Nationalbank den Euro/CHF-Mindestkurs aufgehoben hatte, zeigt die Entwicklung grundsätzlich nach oben.
Zwar hinterließ die Corona-Pandemie eine spürbare Delle, doch die Branche ging insgesamt gestärkt aus dieser Krise hervor, so Moser.
Faktoren des Erfolgs
Zum Erfolg der Bündner Bergbahnbranche haben mehrere Faktoren beigetragen: die gemeinsame Bewältigung der Pandemie durch Politik und Unternehmen sowie das Wiederentdecken des heimischen Tourismus und dessen Qualität.
Einen weiteren Beitrag leisteten die Inflation im Euroraum sowie die natürlichen Rahmenbedingungen – Schnee und Sonnenschein.
„Insbesondere Letzteres lässt sich im Vergleich zum Winter 2024/25 kaum mehr toppen“, so Moser.
Prioritäten für 2026
„Jetzt zurückzulehnen, sei allerdings nicht angebracht“, so Markus Moser.
Die langfristige Entwicklung zeige deutlich, dass der Aufwand bei stagnierendem Ertrag zunehme. Dies mindere die Investitions- und Erneuerungsfähigkeit der Branche.
Die Aufgabe der Branchenorganisation sei es einerseits, die Mitglieder bei der Reduktion der Aufwände durch bessere und effizientere gesetzliche Rahmenbedingungen zu unterstützen, und andererseits, gemeinsame Bedürfnisse zu erkennen und Kooperationen zu fördern.
Als Schwerpunkte für 2026 nannte der Präsident das nationale Postulat „Stand der Umsetzung des 20-jährigen Seilbahngesetzes“, die Überarbeitung des kantonalen Richtplans im Kapitel Tourismus sowie die Einführung der App „graubünden job match“.
Letztere ist ein Projekt der Tourismusallianz und soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken. In der App erfassen Stellensuchende ihre individuellen Bedürfnisse woraufhin passende Jobs angezeigt und «geliked» werden können. Die Betriebe können die Interessierten danach «matchen» und direkt mit ihnen in Verbindung treten.
Markus Moser würde sich auch mehr Branchenlösungen und weniger gesetzliche Regulatorien wünschen.
Künftige Herausforderungen in der Branche
Quelle: Die Wertschöpfung des Tourismus im Kanton Graubünden 2022/2023.

Mutationen im Vorstand
Markus Moser wurde als Präsident einstimmig bestätigt. Da er in die angefangene Amtsperiode seines Vorgängers eintrat, wurde eine Wiederwahl bereits nach einem Jahr notwendig.
Aufgrund von beruflichen Veränderungen waren die Vorstandsmitglieder der Regionen KMU/Mitte und Surselva zu ersetzen. Die Nachfolge von Christoph Passecker in der Region KMU/Mitte tritt Curdin Baltermia, Mitglied der Geschäftsleitung Savognin Bergbahnen AG, an.
In der Region Surselva folgt Alicia Martinez, Mitglied der Geschäftsleitung der Weissen Arena Gruppe, auf Senta Gautschi. Beide wurden einstimmig gewählt.





