Steiermark: Upcycling und Employer Branding

Freizeitverhalten, Investitionen, Upcycling von Seilbahnen und das Employer Branding: Die Themen auf der steirischen Seilbahntagung am Loser waren vielfältig. Welche Schwerpunkte setzt die Branche derzeit? Die SI war vor Ort.

Das Freizeitverhalten der Gäste war eines der Themen der Branchentagung der Steirischen Seilbahnen am 19. September auf dem Loser: Von November 2024 bis April 2025 wurden vier Millionen steirische Ersteintritte registriert – ein Plus von 300.000 im Vergleich zur Vorsaison.

Um den Gästen noch mehr Komfort zu bieten, investierten die steirischen Seilbahnbetriebe 2025 insgesamt 100 Millionen Euro, davon die Hälfte in zahlreiche wertvolle Verbesserungen an Bahnen und Liften.

So sorgt eine neue 10er-Kabinenbahn für eine deutlich schnellere Verbindung von der Planai auf den Hauser Kaibling: In weniger als fünf Minuten ist man am Senderplateau. Das flotte Upgrade bietet mit einer Förderleistung von 2.800 Personen pro Stunde und einer Geschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde eine effiziente und komfortable Verbindung.

Die Vierer-Sesselbahn „Sonneck“ auf die Planai wurde ebenfalls in Pension geschickt: Die neue Achter-Sesselbahn „Mitterhausalm I“ ist ab sofort am Start. Mit einer Förderleistung von 3.000 Personen pro Stunde und einer Fahrzeit von nur drei Minuten gehören Wartezeiten der Vergangenheit an.

Viel Input für die Bergbahner:

Peter Winkler, stellvertretender Geschäftsführer des Seilbahn-Fachverbands Österreich war einer der zahlreichen Speaker beim Branchentreff am Loser.

Alte Bahn – neuer Standort

Es werden aber nicht nur neue Lifte gebaut, sondern auch gebrauchte Anlagen neu genutzt. Daniel Berchthaller, Geschäftsführer und stellvertretender Fachgruppenobmann, blickt der Eröffnung einer neuen Upcycling-Bahn mit besonderer Vorfreude entgegen:

Eine bestehende Anlage aus dem Großarltal wurde in bestem Zustand übernommen und neu auf der ­Fageralm errichtet. Der Großteil der mechanischen Anlagenteile, wie Talstation, Bergstation, Stützen, Rollenbatterien und Fahrbetriebsmittel, werden weiterverwendet.

Auch die Beschneiung wird ausgebaut, da Schneesicherheit eine zentrale Rolle spielt – „Schneemangel“ wird von Wintersportgästen am häufigsten als Zukunftsrisiko genannt. Abhilfe schaffen hier die Beschneiungsanlagen, in die heuer allein 18 Millionen Euro investiert wurden.

Ein weiteres wichtiges Thema war Employer Branding: Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern und deren Bindung stellt eine große Herausforderung dar. Zudem wurden Änderungen im Kollektivvertrag Seilbahnen 2025 diskutiert, darunter eine Erhöhung der KV-Löhne um 3,1 %, eine Einmalzahlung von 300 Euro (Vollzeitbasis) für Mai und Juni 2025 sowie Urlaubszuschuss, und die Einführung einer Sonntagszulage während der Sommersaison.