Doppelmayr: Auro Assist steht in den Startlöchern

Während immer mehr Seilbahnen mit AURO von DOPPELMAYR autonom betrieben werden, bringt der Hersteller ein neues Produkt für Sesselbahnen auf den Markt: AURO Assist überwacht den Einstiegsbereich mit einem KI-unterstützen Kamerasystem und stoppt die Anlage bei Bedarf.

Mit AURO, dem autonomen Betriebskonzept für Seilbahnen, hat der Hersteller DOPPELMAYR 2020 einen Meilenstein in der Branche gesetzt. Nur drei Jahre nach der autonomen Lösung für Gondelbahnen wurde mit AURO CLD erstmals mithilfe von Künstlicher Intelligenz der autonome Betrieb der Bergstation von Sesselbahnen möglich.

Die Technologie legt seitdem einen wahren Erfolgslauf hin: mehr und mehr Betreiber entscheiden sich für AURO CLD. Die Zukunft ist für DOPPELMAYR autonom – und deshalb steht bereits die nächste Innovation in den Startlöchern.

Siegeszug autonomer Seilbahnen:

Mittlerweile gibt es 29 Anlagen aller Seilbahntypen, die mit AURO ohne Personal in einer oder mehrerer Stationen fahren. Acht Sesselbahnen setzen bereits auf die Unterstützung AURO Assist.

Nächster Schritt: AURO Assist

Während AURO CLD den autonomen Betrieb des Ausstiegsbereichs ermöglicht, nimmt AURO Assist den Einstiegsbereich in den Fokus. Der Blick auf die Ausfahrt in der Talstation ist für das Betriebsteam häufig eingeschränkt, Sicherheitsbügel bieten in dieser Situation nicht immer einen vollständigen Schutz vor Unfällen.

Um die Sicherheit für Fahrgäste jedoch konsequent weiter zu verbessern, ist die schnelle und zuverlässige Bewertung der Sitzposition des Fahrgastes beim bzw. nach dem Einstieg essenziell. Die Aufgabe von AURO Assist ist also nicht, das Betriebspersonal beim Einstieg zu ersetzen, sondern in Hinblick auf die Sichtverhältnisse zu unterstützen und damit die Sicherheit der Fahrgäste zu erhöhen.

Prototyp in Ischgl: AURO Assist überwacht KI-unterstützt die Sitzposition der Fahrgäste und stoppt die Anlage, um potenziell gefährliche Situationen (Absturzhöhe > 3 m) zu verhindern.

Wie funktioniert AURO Assist?

Für die notwendige KI-unterstützte Bilderkennung setzt DOPPELMAYR wie bei AURO CLD auf die Expertise des Technologiepartners Mantis Ropeway Technologies. Meist zwei oder drei Kameras liefern den Videofeed, anhand dessen das System erkennen kann, ob ein Fahrgast eine falsche Sitzposition eingenommen hat.

In einem solchen Fall stoppt AURO Assist die Anlage sofort. Jede Zehntelsekunde kann entscheidend sein, deshalb ist die Integration in die Seilbahnsteuerung notwendig und ermöglicht eine unmittelbare Reaktion.

Durch die Massenträgheit eines Seilbahnsystems ist es unmöglich, die Anlage ohne Verzögerung zum Stillstand zu bringen. Das Ziel muss also lauten, die Anlage zu stoppen, bevor der Fahrgast eine potenziell kritische Absturzhöhe erreicht.

Diese wurde in Anlehnung an die Stabilisierungszone laut EN12929-1 mit drei Metern definiert. AURO Assist verhindert, dass im Fall der Fälle diese Marke überschritten wird.

Jari Höck

Produktentwickler bei DOPPELMAYR

„Mit AURO Assist wollen wir die heute zur Verfügung stehende Technologie nutzen, um den Seilbahnbetrieb noch sicherer zu machen. In der vergangenen Wintersaison haben wir dafür AURO Assist an drei Anlagen in Österreich, Italien und der Schweiz ausgiebig getestet. Die Ergebnisse waren sehr positiv und wir freuen uns über das rege Interesse unserer Kunden. Das zeigt, dass sie den Mehrwert der Technologie genauso hoch einschätzen wie wir.“

Individuelle Gegebenheiten

Das bedeutet im Umkehrschluss: Nicht jede Anlage ist aufgrund der Topografie automatisch für AURO Assist geeignet – zum Beispiel, wenn das Gelände nach der Station direkt steil abfällt oder an selber Stelle ein Fluss überquert wird. Doch auch in diesen Fällen gibt es Lösungen.

Das Anwendungsfeld ist jedenfalls breit und das Interesse am Markt groß: AURO Assist eignet sich für neue kuppelbare Sesselbahnen der Hersteller DOPPELMAYR und GARAVENTA mit und ohne Bubble, sowie Bestandsanlagen ab PSS3000-Steuerung. D

ie behördliche Genehmigung in Österreich und Deutschland ist zum Winter 2025/26 in Aussicht. Der Rollout in weitere Märkte ist ab 2026 geplant.