Pischabahn droht Abriss

Der Davoser Kultbahn Pischa steht wahrscheinlich die Demontage bevor. Die Sportbahnen Pischa AG und deren Hauptaktionärin DKB ziehen sich im Frühling 2027 aus dem defizitären Betrieb zurück. Ein neuer Investor und Betreiber könnte Pischa übernehmen. Findet sich keiner, wird die Bahn abgebrochen. Die Details.

In den späten Sechzigerjahren gebaut, muss die Pischabahn an der Flüela-Passstrasse bei Davos spätestens 2031 neu gebaut werden. Eine weitere Revision der Anlage würde die gestiegenen Sicherheitsanforderungen nicht mehr erfüllen.

Da die Bahn auch nach einem Neubau nicht rentabel betrieben werden könnte, wollen sich die Sportbahnen Pischa AG und ihre Hauptaktionärin Davos Klosters Bergbahnen AG (DKB) aus dem Betrieb zurückziehen. Das teilten die Unternehmen in einer Pressemeldung mit.

Tourismuszone mit Entwicklungspotential

Der Rückzug erfolgt im Frühling 2027. Bis dahin suchen die heutigen Betreiber Interessenten, die die Bahn übernehmen und die notwendigen Investitionen tätigen könnten.

Neben der Bahnanlage und ihren Tal- und Bergstationen umfasst Pischa auch eine Landreserve an der Talstation, ein Chalet-Restaurant und eine große Anzahl an gedeckten und offenen Parkplätzen.

Das Areal an der Talstation liegt in der Tourismuszone und kann entwickelt werden. Mit der Suche nach neuen Investoren und Betreibern öffnen DKB und Pischa AG bewusst die Tür für neue Ideen und Geschäftsmodelle, um die Pischa anders zu betreiben, als die DKB es tun kann.

Plan D, wie Demontage

Falls es nicht gelingen sollte, einen Investor und Betreiber zu finden, würde die Seilbahn ab 2027 abgebrochen. Die Pischa Sportbahnen AG hat dazu erste Rückstellungen gebildet.

Der Betrieb der Pischabahn ist seit Jahrzehnten defizitär. Die Skilifte im Gebiet wurden bereits zurückgebaut. Die Bahn wird seit 2015 im Winter als alternatives Schneesportangebot zum Freeriden, Schneeschuhlaufen, Winterwandern, Fatbiken Airboarden und für Skitouren betrieben.

Pischa generiert etwa eineinhalb Prozent der DKB-Ersteintritte und gehört damit nicht zu deren Hauptskigebieten. Um den Betrieb aufrechterhalten zu können, wird Pischa von der Hauptaktionärin DKB Jahr für Jahr finanziell unterstützt.

Eine Grossinvestition für den Neubau der Seilbahn kann aber nicht finanziert werden, denn sie wäre wirtschaftlich nicht nachhaltig. Die DKB konzentriert ihre Investitionen vor allem auf ihre Hauptskigebiete.