Seilbahn auf den Puflatsch darf gebaut werden

Schon länger will die Südtiroler Marinzen GmbH ihre Kabinenbahn von Kastelruth auf den Puflatsch verlängern, um das Skigebiet mit der Seiser Alm zu verbinden. Nun errang sie vor Gericht einen Erfolg, das Projekt sollte somit nicht mehr zu nehmen sein.

Eine weitere Seilbahn auf die Seiser Alm in Südtirol rückt in greifbare Nähe. Wie wir bereits 2024 berichtet haben, plant die Liftgesellschaft Marinzen GmbH aus Kastelruth, ihre bestehende Kabinenbahn bis zum Puflatsch zu verlängern und damit das Skigebiet Kastelruth direkt mit der Seiser Alm zu verbinden.

Nun hat das Unternehmen einen möglicherweise entscheidenden Sieg vor Gericht errungen, wie RaiNews berichtet.

Rechtlicher Durchbruch für Marinzen GmbH

Bereits vor fünf Jahren hatte die Landesregierung die Erweiterung des Skigebiets Marinzen in Richtung Seiser Alm genehmigt. Dem damaligen Beschluss zufolge darf die Kabinenbahn von Kastelruth bis zum Puflatsch führen.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz sowie der Alpenverein versuchten, diese Entscheidung gerichtlich anzufechten – ohne Erfolg. Der Staatsrat bestätigte nun den Beschluss der Landesregierung endgültig. Eine Berufung ist nicht mehr möglich.

„Die Verbindung ist der Marinzen GmbH damit nicht mehr zu nehmen”, sagt der Anwalt der Liftgesellschaft, Alfred Mulser.

Das Gericht habe den zusätzlichen Eingriff in den Skipistenplan bestätigt. Nach zehn Jahren juristischer Auseinandersetzungen sei das Ziel erreicht. Seit Dienstag gehe es nicht mehr darum, ob die Seilbahn gebaut werde, sondern nur noch wann.

Nächste Schritte: Projekt und Umweltprüfung

Laut Mulser wird die Liftgesellschaft nun ein konkretes Projekt zur Verlängerung der Kabinenbahn ausarbeiten. Anschließend muss dieses einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden. Die finale Entscheidung liegt bei der Landesregierung, die allerdings nicht an die Ergebnisse der Umweltgutachten gebunden ist.

Umweltschützer sehen Rückschlag

Für den Alpenverein und den Dachverband für Natur- und Umweltschutz ist das Urteil ein herber Rückschlag. Ihr Anwalt Alex Telser betont jedoch, dass der Widerstand noch nicht beendet sei. Man wolle weiterhin versuchen, das Vorhaben auf Projektebene zu stoppen. Zudem müsse die Landesregierung prüfen, ob sie solche Bauprojekte weiterhin finanziell unterstützen wolle. „So ein Projekt steht und fällt mit der öffentlichen Finanzierung”, sagt der Anwalt.

SI Berichterstattung zu dem Thema