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Umweltverbände: Mehr Strenge bei Skigebieten
Umweltverbände wie der Bund Naturschutz, der Deutsche Alpenverein und die Alpenschutzkommission CIPRA sind der Ansicht, dass Seilbahnen in Bayern stärker den Umweltschutz berücksichtigen sollten, um Fördermittel für die Modernisierung ihrer Anlagen beantragen zu können. Darüber berichtet das Portal BR24.
Der Freistaat fördert die Modernisierung bestehender Seilbahnen mit bis zu 35 Prozent der Kosten.
Laut den aktuellen Richtlinien werden derzeit jedoch nur kleine Skigebiete gefördert. Außerdem müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein: Die Anlagen sollen ganzjährig genutzt werden können und die Investitionen müssen den Umweltschutz berücksichtigen.
Nach Ansicht der Naturschützer wird letzteres bislang nicht in vollem Umfang umgesetzt.
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Schneekanonen und Parkplätze ohne Förderung
Die Alpenschutzkommission CIPRA ist der Ansicht, dass in Zeiten der Klimakrise weder Beschneiungsanlagen noch der Ausbau von Parkplätzen gefördert werden sollten. Außerdem müsse als Förderkriterium unbedingt die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr in die Seilbahnförderrichtlinie aufgenommen werden.
Sommerrodelbahnen als Streitpunkt
Die Naturschützer verlangen, dass Erlebnisinstallationen (wie Sommerrodelbahnen) nicht länger staatlich gefördert werden. Außerdem sollte die Modernisierung bestehender Anlagen Vorrang vor Erweiterungen haben. Die Verbände fordern zudem, dass das Förderkriterium „Ganzjahresbetrieb“ gestrichen wird, da es Anreize für den Bau zusätzlicher Attraktionen schafft.
Reaktion der Behörden
Auf Anfrage teilte das zuständige Bayerische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus mit, dass sowohl wirtschaftliche Aspekte als auch die Forderungen der Umweltverbände bei der Überarbeitung der Seilbahnrichtlinien berücksichtigt werden, wie BR24 berichtet.
Eine Abstimmung im Landtag wird es nicht geben, da es sich bei Förderrichtlinien um Verwaltungsvorschriften handelt, die laut Ministerium keiner Zustimmung des Landtags bedürfen.