Was haben Seilbahnen und Konfitüre miteinander zu tun?

Was verbindet fruchtige Konfitüre mit schwebenden Seilbahnen? Mehr als man denkt! Wer ein Glas Zuegg in der Hand hält, blickt auf den Ursprung einer außergewöhnlichen Ingenieursgeschichte – denn ohne Marmelade gäbe es vielleicht manche Seilbahn heute nicht. Unser Experte Konstantin Kühner hat recherchiert.

Wer im Supermarkt ein Glas der Konfitürenmarke Zuegg entdeckt, hält einen Wegbereiter unserer Seilbahnen in Händen.

Sie verschaffte dem Pionier Luis Zuegg einen Teil seines Startkapitals, mit dem er später wegweisende Erfindungen machen konnte, wie zum Beispiel die Tragseilbremse, Telefonie über das Zugseil und vor allem die heutige Größenordnung der Tragseilspannung.

Erhöhte Spannkräfte erwiesen sich gegenüber den vorherigen Befürchtungen als Lebensdauerverbessernd und führte zu schlanken Seillinien mit wenigen Stützen.

Thomas fragt - Konstantin antwortet

In unserer Rubrik werden regelmäßig Antworten zu Fragen rund um Seilbahnen beantwortet.

Zuegg, Sohn einer Obstbauernfamilie, begann seine erfolgreichen Unternehmungen mit dem Bau eines Wasserkraftwerks und einer Pappenfabrik nahe Meran. Da es noch nicht viele Abnehmer für elektrische Energie gab, wollte er das Holz der Region und den eigenen Strom gleich mitnutzen.

Als im ersten Weltkrieg jedoch das Holz knapp wurde, stellte er die Fabrik auf Produktion von Konfitüre und Marmelade um, denn haltbare Lebensmittel wurden mehr und mehr gebraucht. Die Fabrik arbeitete so erfolgreich, dass später ein eigenes Werk errichtet wurde.

So finden wir die Spuren Zueggs noch heute: neben den Konfitüren in den Supermärkten existieren wenige Pendelbahnen nahezu im Originalzustand etwa in Bad Reichenhall, Montserrat oder Rjukan.

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