Seilbahn in Salzburg: Neue Diskussionsrunde

Die Idee einer urbanen Seilbahn in Salzburg (Österreich) nimmt wieder Fahrt auf. Im Fokus steht die Verkehrsberuhigung am Gaisberg. Das Land Salzburg hat prüfen lassen, welche Beschränkungen auf der Landesstraße auf den Berg möglich wären. Manche Politiker sind gegen Sperren und Maut, aber für eine Seilbahn.

Die Debatte um eine Seilbahn auf den Gaisberg wird in Salzburg, Österreich, nicht zum ersten Mal geführt: Politiker sorgen sich um das Verkehrschaos am Berg nahe des Stadtzentrums. Laut ORF besuchen jährlich 1,2 Millionen Menschen den Gaisberg, 650.000 davon mit dem Auto.

Daher hat das Land prüfen lassen, welche Verkehrsbeschränkungen auf der Landesstraße auf den Berg möglich wären.

Wie das vom ORF zitierte Gutachten zeigt, wäre eine Maut möglich, egal, ob das Land die Straße selbst betreibt oder an eine private Gesellschaft überträgt. Sperren und Fahrverbote hingegen sind rechtlich problematisch.

Gleichzeitig heißt es, dass Fahrverbote eventuell möglich wären, vor allem dann, wenn parallel dazu die Seilbahn von Koppl-Guggenthal auf den Salzburger Hausberg umgesetzt wird.

Wer dafür ist

Nach Ansicht des Verkehrsreferenten des Landes, LH-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP), sind Verkehrsbeschränkungen auf dem Gaisberg ohne Seilbahn überhaupt keine Option.

Bürgermeister-Stellvertreter der Stadt Salzburg Florian Kreibich (ÖVP) hält die Umsetzung der Gaisberg-Seilbahn innerhalb der nächsten fünf Jahre auch für realistisch – und verweist auf private Finanzierung.

„Positiv an dem Seilbahn-Projekt wäre auch, dass sich so eine Downhill-Strecke den Gaisberg hinunter leichter realisieren lässt, da eine Strecke nahe an der Trasse entstehen könnte“, zitiert MeinBezirk den Politiker.

Im Mittelpunkt der Diskussion:

Verkehrsberuhigung am Gaisberg.

Wer dagegen ist

Gegen die Seilbahn sprechen sich die Grünen und die Bürgerliste aus. Dem Verkehrssprecher der Bürgerliste, Lukas Bernitz, zufolge ist die Verknüpfung der Verkehrsbeschränkung am Gaisberg mit dem Bau einer „völlig unnötigen Seilbahn“ politisch durchschaubar und wird von der Liste klar abgelehnt.

Er betont, dass der Gaisberg ein Naherholungsgebiet sei und „kein Platz für Investorenfantasien“. Mit dem Gaisbergbus gäbe es laut Bernitz bereits eine hervorragende Alternative zum privaten Pkw, die es weiter auszubauen gilt.

MeinBezirk zitiert auch die Grünen: „Wer ernsthaft Verkehrsberuhigung will, muss den Gaisbergbus stärken und nicht einem überdimensionierten Investorenprojekt nachlaufen.“