Jakob AG: ,,Netzwerke“ am Berg!

Schützen, Sichern, Leben Retten: Die JAKOB AG fertigt, vertreibt und […]

Schützen, Sichern, Leben Retten: Die JAKOB AG fertigt, vertreibt und installiert vielfältige Netzlösungen und Materialien für die Sicherheit am Berg – ein grundlegender Überblick.

Netze werden am Berg für einen guten Zweck eingesetzt: Zum Schützen, zum Sichern, zum Leben Retten. Die JAKOB AG fertigt, vertreibt und installiert vielfältige Netzlösungen und Materialien. Für das SI-Spezialthema Sicherheit folgen nun einige grundlegende Informationen und Anregungen zu Schutznetzen. Bei der Auswahl eines Netzes sind sicher viele Dinge zu beachten, aber am wichtigsten sind:

Das benötigte Netzmaterial: Kunstfaser, ein verzinkter Stahl oder Edelstahl?

• Die erwarteten Auffangenergien: Wie schwer und wie schnell sind die hereinfallenden Objekte?

• Der Aufstellort und die Umgebung: Liegt oder steht das Netz, welche Witterungsbedingungen liegen vor oder wie nah kommen die Nutzer dem Netz?

Mit Edelstahl lassen sich auch Fasernetze ersetzen, so dass die aufwändigen Kontrollen und regelmäßigen Wechsel deutlich reduziert werden können. Außerdem lässt sich eine Netzfläche durch die Maschenform und die Art der Knotenpunkte – verpresst oder gestochen – vielseitig gestalten und formen, wie die Bilder oben zeigen.

Das Material

Kunstfasernetze werden am Berg vor allem dort eingesetzt, wo Zäune per Hand gestellt werden und ein geringes Gewicht haben müssen. Dazu ist es vergleichsweise angenehm, in ein Kunstfasernetz zu fallen. Wer jedoch einmal einen Sturz in das Fasernetz beobachtet hat, kann sich vorstellen, dass die Widerstandskraft dieser Barrieren begrenzt ist. Ein schwerer Sturz verteilt sich auf viele Felder der Pistensicherung. Meist muss diese anschließend vollkommen neu aufgestellt werden. Dazu kommt, dass Kunststoffe unter freiem Himmel altern und während der Handhabung leicht beschädigt werden können. Daher müssen sie vergleichsweise oft kontrolliert und bei Bedarf ersetzt werden.

Verzinkte Stahlnetze sind am kräftigsten, denn Stahldraht lässt sich von allen Netzmaterialien am besten Härten. In Seilen stoßen die Drahtfestigkeiten schon weit durch eine Streckgrenze von 2000 N/mm², dies entspricht etwa dem Dreifachen der Festigkeit einer klassischen Schraube Typ 8.8. Aus diesen Netzen werden vor allem Lawinen- und Steinschlagschutzbarrieren errichtet.

Neben klassischen, schweren Bauweisen können auch innovative Lösungen daraus entstehen, wie der leichte und verformbare Webtree der JAKOB AG, der in sicherem Gelände vormontiert wird, per Helikopter geflogen und im Gefahrengebiet in kurzer Zeit bloß mit wenigen Bodenankern gesichert werden kann (vgl. SI 03/2017).

Edelstahl bietet zwar etwas weniger Festigkeit, dafür korrodieren und altern Drähte und Seile nicht und sind daher meistens schön anzusehen oder sehr angenehm anzufassen. Daher werden Edelstahlnetze vor allem im Handbereich der Nutzer z.B. als Geländerfüllung, in derAußenanwendungen verwendet. Abenteuer-Plattformen wie der Cliff- Walk auf der First in Grindelwald werden deshalb bevorzugt mit Edelstahlnetzen ausgerüstet (vgl. SI 07/2016).

Die Auffangenergie

Für Netze ist die zu erwartende Einschlagenergie extrem wichtig, um die geforderte Sicherheit zu gewährleisten. Hinzu kommt, ob das Ereignis einmalig oder mehrfach auftreten wird. Bei Steinschlägen fallen viele Objekte in einem kurzen Zeitraum in das Netz, bei einer Absturzsicherung ist dagegen eher von einer oder wenigen Personen auszugehen, die im Netz aufgefangen werden.

Neben dem Netz selbst kann auch die Tragstruktur zum Abbau der Energie genutzt werden, dadurch kann das Netz unauffälliger gestaltet werden. Sturznetze können mit sanft wirkenden Dämpfern versehen werden oder es wird eine bewusste Verformung der Stützen mit einkalkuliert – eine Art Crashzone. Im Webtree der JAKOB AG sind zusätzlich neuartige Seilrissbremsen eingebaut: Ein einschlagendes Objekt zerreißt gestaffelt mehrere Seile verschiedener Länge und verliert dabei an Energie.

Dies kann man im Versuch nachweisen: Spezialisten wie z.B. im Dynamic Test Center D.T.C. in Vauffelin (CH) nutzen große Wurfmaschinen, um Prototypen neuer Schutzsysteme zerstörend zu testen und den Nachweis für die richtige Funktion zu bringen.

Ausstellort und Umgebung

Neben der Beschaffenheit des Geländes und der Witterung haben auch die Ansprüche an die Gestaltung und die Gewohnheiten der Nutzer Einfluss auf die Ausführung eines Netzes. Liegende Netzflächen treten weniger in Erscheinung als stehende, so konnten durch die Jakob AG zum Beispiel denkmalgeschützte Brücken in Bern durch Netze unauffällig und gestalterisch anspruchsvoll gesichert werden. Eine Vielzahl von Gutachten beschäftigt sich zudem mit der Psychologie der zu schützenden Personen, daraus entstehen Anforderungen an die Größe, Lage und Erscheinungsform der Netze.

Es kann aber auch im Kleinen schon entscheidend sein, in welche Richtung die Maschen eines Netzes zeigen. Kinder sind bekanntlich die besten Produkt-Tester: Ein Kinderfuß klettert nicht gerne über stehende Maschen, denn diese laufen unten spitz zu und fühlen sich daher unangenehm an. Eine große, liegende Masche hingegen lädt zum Spielen und zum Überklettern ein.

In kleine Maschen im Bereich von 40mm Maschenweite und weniger passen Schuhe und Hände wiederum gar nicht richtig hinein. Bei der Netzplanung sollte daher unbedingt bekannt sein, ob ein Netz später auf dem Spielplatz, in einem Treppenhaus oder am Abenteuer-Felsenweg aufgestellt werden soll. Am Berg gibt es unzählige Einsatzmöglichen für Netze, so dass kaum ein Fall dem anderen gleicht. Daher helfen die Experten der JAKOB AG bei der Planung und Lösungsfindung von neuen Absturzsicherungen, hochwertigen Geländern in neuen Stationen oder dem Ersatz bestehender Fasernetze. ts