Melzer & Hopfner: Hightech zum Sparpreis

Nur elf Millionen Euro hat die Reischlbergbahn dem Skigebiet Hochficht […]

Nur elf Millionen Euro hat die Reischlbergbahn dem Skigebiet Hochficht gekostet. Das Ingenieurbüro MELZER & HOPFNER hat die 10er-Kabinenbahn schnörkellos und günstig konzipiert.

Das im oberösterreichischen Mühlviertel gelegene Schigebiet Hochficht grenzt unmittelbar an Tschechien an und ist nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Das Familienschigebiet verfügt über mehrheitlich leichte bis mittelschwere Pisten und wurde bisher durch Sesselbahnen und Schlepplifte erschlossen. Die Hochficht Bergbahnen als Betreiber haben viele Anläufe unternommen, das Gebiet an heute geltende Standards heranzuführen, dies gelang ihnen letztendlich nur durch eine ausgewogene und wirtschaftlich leistbare Lösung in Form einer kuppelbaren 10er Kabinenbahn in zwei Teilstrecken.

Die Anlage von LEITNER ropeways besticht durch ihre schnörkellose Konzeption und durch ihre schwer zu unterbietenden Gesamtkosten von nur elf Millionen Euro – beides auch das Werk des Bregenzer Ingenieurbüros MELZER & HOPFNER.

Bereits im Jahre 2014 überlegten sich die Hochficht Bergbahnen der Unternehmensgruppe Schröcksnadel, in welcher Form die vielfältigen Beförderungsprobleme im Schigebiet gelöst werden können. Eine breit angelegte Variantenuntersuchung des langjährigen Planungspartners MELZER & HOPFNER brachte mit einer zündenden Idee Licht ins Dunkel: Mit einer einzigen neuen Anlage sollten drei unattraktive Schlepplifte ersetzt und der Komfort für die Fahrgäste massiv gesteigert werden.

Eine 10er Kabinenbahn mit ihren geschlossenen Fahrzeugen erschien allen Beteiligten als Lösung vieler Probleme, insbesondere für die vielen Kindergruppen, Familien und Gäste mit alternativen Sportgeräten. Und in genau sieben Monaten sollte diese Vision Realität werden.

Schlankes Budget – gute Qualität

Die Talstation der neuen Reischlbergbahn liegt direkt im Zentrum des Schigebietes, bei der sogenannten „Skiarena Hochficht“. Hier steigen gleichermaßen ambitionierte Schifahrer als auch Familien mit Kindern ein und erreichen die Zwischenstation schon nach wenigen Minuten. Es eröffnet sich hier ein großzügiges Kinderland und stellt den Anschluss zu anderen Schigebietsbereiche dar.

Die zweite Sektion führt dann auf den höchsten Punkt des Reischlberges, welcher direkt an der tschechischen Grenze liegt. Das vielfältige Pistenangebot spricht sowohl den ambitionierten Schifahrer als auch Schischulen und Kindergruppen an. Oberste Priorität lag in der exakten Einhaltung eines enorm schlanken Budgets, ohne dabei an Qualität zu sparen. Dass dies letztendlich gelang, ist auch der harten Hand von Gerald Paschinger zun verdanken, den Geschäftsführer der Bergbahnen Hochficht.

Vorteil Mittelantrieb

Die technische Anlage, geliefert von der Firma LEITNER ropeways, spielt alle Stückerln. Die beiden Teilstrecken werden durch einen sogenannten Mittelantrieb bewegt. Dabei kommt eine zweirillige Antriebsscheibe zum Einsatz, die beide Teilstrecken gemeinsam und untrennbar betreibt. Die Vorteile: 1. Nur ein Antrieb ist erforderlich. 2. Die Streckenausrüstungen fallen wesentlich leichter aus als bei einer Anlage mit durchlaufendem Förderseil.

Die hydraulischen Seilabspannungen sind in Tal- und Bergstation angeordnet, die Seile stammen von der Firma TEUFELBERGER. In der Zwischenstation ist der Bahnhof für sämtliche Fahrzeuge versehen. Die Förderleistung liegt bei satten 2.800 Personen pro Stunde und deckt sehr komfortabel den gesamten Schigebietsbereich Reischlberg ab.

Das bauliche Konzept ist äußerst sparsam gehalten, was letztendlich ausschlaggebend dafür war, dass das äußert enge Kostenkorsett von elf Millionen Euro exakt eingehalten werden konnte. Kostensparende Raumkonzepte und der Einsatz von zeitgemäßen Materialien waren für MELZER & HOPFNER oberstes Gebot. Besonders positiv wurde von Paschinger der Bauablauf kommentiert: „Alle Planungen und Bauausführungen wurden so frühzeitig gesetzt, dass die Anlage ohne erkennbaren Zeitdruck realisiert werden konnte.“ ts