Bergauf an der Kampenwand

Ende Juni wurde vom Landratsamt Rosenheim endlich durchgesetzt, was in der Vergangenheit oft für Diskussionen gesorgt hat: die Kampenwand-Seilbahn bei Aschau im Chiemgau wird zu einer 8er-Kabinenbahn ausgebaut. Zufrieden sind allerdings nicht alle.

Aus den 1950ern stammen die Gondeln, die heute noch Tagestouristen die Kampenwand hinaufbefördern, doch das soll sich nun ändern. Im Zeitraum von 11 Monaten sollen die Gondeln ausgetauscht und die Anlage saniert werden, sodass statt den bisherigen vier Gästen gleich doppelt so viele pro Gondel fahren können. Hinzukommt, dass die Anzahl der Gondeln von 50 auf 72 erhöht wird.

Die größeren Gondeln bringen außerdem den positiven Nebeneffekt, dass sie von Personen im Rollstuhl benutzt werden können. Das erlaubt beispielsweise vielen Patienten aus der orthopädischen Kinderklinik in Aschau, den Ausblick auf die Hohen Tauern, den Chiemsee und den Watzmann erstmals zu genießen.

Auch die Berg- und Talstation sollen in dieser Zeit erneuert werden. Hier liegt der Fokus ebenfalls auf Inklusion. Die vielen Treppenstufen sollen bald der Vergangenheit angehören, damit die Kampenwand für alle leichter zugänglich ist.

Aber die Aussicht auf mehr Touristen in den Chiemgauer Alpen gefällt nicht allen. Aus umwelttechnischer Sicht ist durchaus fragwürdig, wie sich das erhöhte Touristenaufkommen aufgrund der erweiterten Kapazitäten der Bahn auf die Natur auswirken soll. Die Gemeinde Aschau rechnet jedoch mit marginalen Änderungen im Verkehrsaufkommen.

Auch die Schneise, die für die Bauarbeiten in den Wald geschlagen wird, sorgt für Unmut – trotz der versprochenen Wiederaufforstungsmethoden nach dem Abschluss der Arbeiten.