Drei Südtiroler Seilbahnen in neuer Hand

Seilbahn, Trambahn und Standseilbahn: Die öffentliche Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) übernimmt die Führung der drei Anlagen am Ritten und auf die Mendel. Damit verliert die private SAD Nahverkehrs AG weiteres Terrain im ÖPNV.

Wie das Südtiroler Online-Portal Salto.bz berichtet, schrumpft das Portfolio der privaten Verkehrsgesellschaft SAD AG. Nach der Inhouse-Vergabe eines Teils der außerstädtischen Buslinien an andere Anbieter, beschloss die Landesregierung die “In-House Vergabe der öffentlichen Verkehrsdienste auf den fest installierten Anlagen Seil- und Trambahn Ritten und Mendel Standseilbahn (…) an STA – Südtiroler Transportstrukturen AG”.

Eigentum und Führung nun in einer Hand

Künftig werden die Seilbahn auf den Ritten sowie das Rittner “Bahnl” und die Standseilbahn auf die Mendel von der STA, einer Inhouse-Gesellschaft des Landes Südtirol, geführt. Bisher wurden alle drei Strukturen von der SAD AG betrieben. “

Eine eigentlich unorthodoxe Tatsache, da sich die drei Anlagen im Eigentum der STA befinden”, zitiert salto.biz STA-Generaldirektor Joachim Dejaco. Nun werde der naheliegendste Schritt – Eigentum und Führung in dieselben Hände zu geben – gesetzt.

Das Ausscheiden der SAD liegt bereits seit 2020 auf dem Tisch, festgehalten in einem Promemoria der Landesregierung, so Dejaco: „Damit ist die Situation aus Sicht des Landes klarer und sauberer geregelt”. Die SAD sei seit Längerem informiert. Es bleibt abzuwarten, ob die SAD AG die Bahn-Garnituren am Ritten für sich beanspruchen wird.

Die Betriebskonzession der SAD für die Bahnen am Ritten und der Mendel läuft am 20. März 2021 aus. Mit einem weiteren Beschluss wird die Landesregierung am Vormittag die Verlängerung der Konzession bis 18. Mai beschließen. Danach wird die STA übernehmen.

Update, 18.3.21, 11:45 Uhr

Ingemar Gatterer, Chef der SAD, kündigt laut dem Portal Stol.it dem Land einen harten Kampf um Rittner Seilbahn, das beliebte „Bahnl“ und die Standseilbahn auf die Mendel an. Wenn es nach Gatterer geht, steht das Land dann sogar neben einem leeren Gleis.