Inauen-Schätti am Arlberg – Wartungsarmer Lawinenschutz

Seit mehr als 20 Jahren setzt die Skilifte Lech Ing. Bildstein GmbH auf Sprengmasten und Lawinenwächter von INAUEN-SCHÄTTI. Der Wartungsaufwand ist sehr niedrig – und der Service für die neue Anlage LM32 sogar noch einfacher als oft gedacht.

37 Sprengmasten und Lawinenwächter des Herstellers INAUEN-SCHÄTTI hat die Skilifte Lech Ing. Bildstein GmbH im Betrieb, viele davon schon über 20 Jahre lang. Die Sprenganlagen schützen verlässlich rund 50 Kilometer Skipisten – und das bei sehr niedrigem Wartungsaufwand.

„Im Schnitt benötigen wir für den Service nach der Saison rund 30 Minuten pro Anlage“, berichtet Raphael Ganahl, Technischer Leiter im Skigebiet. Die Wartung beschränkt sich dabei auf wenige Schritte: Sprengkasten entladen, Rohre und Elektrokasten reinigen, Akkus prüfen und Korrosion behandeln.

Der Verschleiß hält sich dabei mehr als nur in Grenzen, wie Ganahl betont: „Nach 20 Jahren wechseln wir jetzt erstmals die Wurfrohre und stellen von Zink auf Chrom um.“ Die Kosten für die Wartung pendeln dabei zwischen null und höchstens 500 Euro pro Jahr und Anlage. „Mal müssen wir einen Türzylinder tauschen, mal eine Platine – mehr nicht“, so der Technische Leiter.

Inauen-Schätti

Rasch Anlage warten und laden (1), bequem per Mobile Device sprengen (2) und das effektive Ergebnis bestaunen (3): So geht das am Arlberg.

Vorteil LM32

Im Winter dauert die Ladung der Wurfkästen mit Sprengstoff bei den meisten Anlagen rund 30 Minuten, wobei die sechs Sprengbeauftragten des Skigebiets bei den Zehn-Schuss-Systemen regelmäßig ran müssen. Hier sind oft Anfahrten mit Tourenski nötig.

Ein Aufwand der bei dem neuen Lawinenmast LM32 entfällt, da der Sprengkasten dank der S-LOAD-Technik direkt im Tal befüllt und dann mit dem Hubschrauber hochgeflogen werden kann. „Wobei wir mit den 32 Schuss sowieso über den ganzen Winter kommen“, freut sich Ganahl.

Grundsätzlich funktionieren die Lawinenschutzanlagen am Arlberg seit Jahrzehnten einwandfrei – rund 1.000 Kilogramm Sprengstoff detonieren im Schnitt pro Jahr und sorgen für gute Ergebnisse. „Vor allem der LM32 sprengt mit seinen Fünf-Kilo-Ladungen sehr effektiv“, berichtet Ganahl. Ein weiterer Vorteil der jüngsten Anlage im Skigebiet: Sie wird bereits mit der modernen Avalanche Trigger Management Software (ATMS) gesteuert.

Im Gegensatz zu älteren Steuerungen kann der Support von INAUEN-SCHÄTTI bei Störungen direkt per Fernwartung eingreifen: „Innerhalb von 15 Minuten ist der Fehler meistens behoben“, sagt der Technische Leiter.

RAPHAEL GANAHL

Technischer Leiter Skilifte Lech Ing. Bildstein GmbH

„Der Wartungsaufwand für unsere Sprengmasten und Lawinenwächter hält sich wirklich in Grenzen. Wir brauchen für den Service nur 30 Minuten pro Anlage im Jahr. Der Verschleiß ist gering, Ersatzteile brauchen wir kaum. Und wenn mal eine Sprengung nicht funktioniert, ist die Fernwartung von INAUEN-SCHÄTTI binnen Minuten aktiv und hilft uns in kürzester Zeit.“

Von „Sommer“ zu ATMS

Apropos ATMS: Der nächste größere Wartungsschritt steht am Arlberg – wie in vielen Skigebieten – bald an. Auch dort werden die meisten Anlagen noch mit Steuerungen der Firma Sommer betrieben.

Diese werden von INAUEN-SCHÄTTI aber ab 2025 nicht mehr unterstützt. „Die Sommer-Steuerung war von 1996 bis 2012 erfolgreich im Einsatz. Jedoch hat sich im Bereich der Technik viel getan.

Wir setzen daher jetzt auf die cloudbasierte ATMS Steuerung der Firma Masora“, erklärt Ines Waltl, Projektleiterin bei INAUEN-SCHÄTTI. Nun gilt es nicht nur für die Sprengbeauftragten am Arlberg bis 2024 Ersatzteile zu bestellen, ein eigenes Lager aufzubauen, sowie zeit- gleich nach und nach auf ATMS umzusteigen. Denn dank der Fernwartung wird der Service für Hersteller und Betreiber gleichermaßen besser.

„Wir wissen noch vor dem Kunden, was einer Anlage fehlt. Bei den Sommer- Steuerungen können wir es nur vermuten und müssen uns das Problem vor Ort ansehen“, so Waltl. Nun sei sogar ein proaktiver Notdienst während der Wintersaison möglich, damit es gar nicht zu Ausfällen kommt. „Wir haben eine Er- satzsteuerung geplant, mit welcher eine alte Steuerung einfach und wirtschaftlich durch eine neue getauscht werden kann“, blickt Waltl in die Zukunft. ts