Klenkhart & Partner: Speicherteich Angerer Alm saniert

Der Speicherteich Angerer Alm der Bergbahnen St. Johann im Tirol wurde vor mehr als 30 Jahren errichtet und galt als einer der ersten in Österreich. Die Sanierung des Wasserreservoirs steht dank KLENKHART & PARTNER kurz vor der Fertigstellung.

Die Bergbahnen St. Johann in Tirol – seit einigen Jahren unter der Flagge der Schwedischen Skistar Gruppe – zählt zu den beliebtesten Familienskigebieten in Tirol. Daher wird auch kräftig in die Infrastruktur investiert. Dieses Jahr war die Sanierung des Speicherteiches Angerer Alm an der Reihe.

Mit dem Projekt wurden die erfahrenen Tiroler Skigebietsplaner KLENKHART & PARTNER betraut. Der Speicherteich Angerer Alm wurde vor mehr als 30 Jahren errichtet und galt als einer der ersten in Österreich. Der „Bergsee“ wurde westlich der Harschbichlbahn auf fast 1.200 Meter Seehöhe errichtet und fungierte aufgrund seiner hohen Pumpleistung und der zentralen Lage als wichtiger Verteiler für die Beschneiungsanlage des Gebietes.

Da so wichtige Teile wie Abdichtung und Drainage nicht mehr dem Stand der Technik entsprachen und außerdem die wasserrechtliche Bewilligung mit März 2020 auslief, entschloss man sich um eine Neubewilligung samt Sanierung des Teiches anzusuchen.

Der ursprüngliche Standort und die Größe wurden beibehalten. Da der bisherige Speicherteich sehr flach konzipiert wurde, ließ man auch das Volumen unverändert, um die bestehenden Entnahmebauwerke erhalten zu können. Die Hauptaufgaben der Sanierung bestanden in der neuen Abdichtung und der verbesserten Drainageüberwachung.

Ausgleichsbiotop (Bild oben) und neue Drainagerohre (Bild unten).

Ausgleichstümpel und wiederverwertete Folie

Auch der Umweltkomponente wurde Rechnung getragen. Dazu wurden folgende Maßnahmen gesetzt: Bereits vor Baubeginn hat man einen Ausgleichstümpel errichtet, um den Lebensraum der Amphibien zu erhalten und zu schützen. Dieser wurde von den Kleinstlebewesen sehr gut angenommen.

Nach Ablassen des Speicherinhaltes wurde die in die Jahre gekommene Folie vollständig abgetragen. Sie wurde einerseits fachgerecht entsorgt, andererseits können gut erhaltene Teile für die Neophytenbekämpfung weiter verwendet werden. An der, aus erdbautechnischer Sicht sehr flachen, Teichgeometrie wurde fast nichts verändert.

Lediglich an der Talseite wurden einige Meter sicherheitshalber gerodet, um die Dammstatik nicht zu beeinträchtigen. Die Abdichtung erfolgte durch eine PEHD 2,5 Millimeter Kunststoffbahn mit Schutzvlies, sowie einer Drainagematte oberhalb der bestehenden Sandbettung.

Auf den neuesten technischen Stand wurde die Drainageüberwachung gebracht. Bei diesem Konzept handelt es sich um ein redundantes und ausfallsicheres System, welches gleichzeitig auf mehreren Ebenen abläuft.

Eine doppelte Abschieberung des Grundablasses, ein Messbecken, ein weiterer Drainagegraben mit Teilsickerrohr sind nur einige der Schlagworte, die technisch präzise umgesetzt wurden. Die sektorale Überwachung und die dafür notwendigen Ableitungen wurden jeweils mit neuen Rohrsystemen ergänzt.

Die Abdichtung erfolgte durch eine Kunststoffbahn mit Schutzvlies, sowie einer Drainagematte oberhalb der bestehenden Sandbettung.

Sandfang und längerer Entnahmezeitraum

Weitere Maßnahmen erfolgten am Einlauf in den Angerer Alm Teich – hier laufen alle Oberflächengewässer zusammen – um künftig die Verschlammung des Teiches zu verhindern. Dazu wurde außerhalb der Dammkrone ein Sandfang mit Grundablass errichtet. Das Steingerinne am Hochwasserüberlauf sowie
das bestehende Entlastungsbauwerk wurde mit einigen Neuerungen in das Dammbauwerk eingebunden.

Bei der Wasserfassung am Wendtbach konnte der Entnahmezeitraum in der Schmelzwasserperiode behördlich ausgedehnt werden. Mithilfe von acht Fixpunkten zur geodätischen Kontrollmessung ist auch hier für eine permanente Überwachung gesorgt. Um eine vollständige Systemtrennung zwischen Betriebsanlage und Grundablass zu garantieren, wurde die Spülleitung des Kühlturmbeckens verlängert und direkt in den Energieumwandlungsschacht eingeleitet.

Bei diesem sensiblen Projekt zeichneten KLENKHART & PARTNER sowohl für die Einreich- und Ausführungsplanungen, für die Neubewilligung der Gesamtanlage – dazu gehören 110 Hektar Pisten und drei Speicherteiche – als auch für die Sicherheitsgutachten für Teiche und Rohrnetz verantwortlich.

Die technische Oberbauaufsicht lag ebenso in den bewährten Händen der Absamer Skigebietsplaner, wie die gesamte Baubegleitung der Sanierung.

Sandfang oberhalb des Teiches und Kontrollschacht im Bau.