Petition für europaweite Öffnung von Skigebieten

Die heftige Diskussion über Skiurlaub in Corona-Zeiten ist gerade unüberhörbar. Die Seilbahner der D-A-CH Region starten nun eine Online-Petition und richten einen offenen Brief an die Regierenden Europas, um die Skisaison noch zu retten.

Die alpine Seilbahnbranche hat derzeit einen schweren Stand: Deutschland und Italien machen Skigebiete bis im Januar komplett dicht, Frankreich will Pisten öffnen – aber nicht Seilbahnen. Österreich plant zumindest Tagestouristen zuzulassen.

Nun kündigt auch die Schweiz Beschränkungen an: Am Freitag will der Bundesrat über die Begrenzung der Gästezahlen entscheiden.

  • Variante 1: Skigebiete lassen höchstens zwei Drittel der Anzahl Gäste des bestbesuchten Tages der vergangenen Saison zu.
  • Variante 2: Die Gästezahl wird auf 80 Prozent des Durchschnitts der Weihnachtsfeiertage in den letzten fünf Jahren begrenzt.
  • Dazu müssen Skihütten in den Skigebieten um 15 Uhr dichtmachen.

Verbände beklagen unfaire Debatte

Wie auch immer die Beschränkungen in den jeweiligen Ländern aussehen, es droht ein Totalausfall der Wintersaison. Die Seilbahnwirtschaft beklagt dabei die aus ihrer Sicht unsachliche und unfaire Debatte. So richtet sich Mario Stedile-Foradori, Präsident der Internationalen Föderation nationaler Verbände von Seilbahnunternehmen (FIANET) mit einer eindringlichen Forderung an die Politik:

„Die aktuelle Diskussion ist zum Nachteil aller und wird einer auf Fakten und Sachlichkeit basierten Diskussion nicht gerecht.“ Er kritisiert, dass die Seilbahnen derzeit zum Sündenbock gemacht werden und dabei – bewusst oder nicht – Tatsachen vermischt und somit unnötig Verunsicherung erzeugt wird.

„Ich darf daran erinnern, dass der Betrieb von Skigebieten zu keinem Zeitpunkt der Pandemie für eine Häufung von Erkrankungen verantwortlich war. Wer Apres Ski und Seilbahnen in einen Topf wirft, der führt keine ehrliche Debatte, sondern trägt mit populistischen Forderungen zu einer massiven Schädigung bei.

Offene Briefe an Regierungen

In das selbe Horn stößt Franz Hörl vom  Fachverband der Seilbahnen Österreichs: „Die Seilbahnwirtschaft und die Tourismuswirtschaft im gesamten Alpenbogen hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten verantwortungsbewusst gezeigt. Wir haben umfassende von Experten geprüfte und vom Gesundheitsministerium für gut befundene Sicherheitskonzepte erarbeitet und umgesetzt.“ Der Fachverband habe deswegen einen offener Brief an die Regierenden der Alpenländer verfasst und in vier Sprachen versandt.

Auch die deutschen Ski- und Snowboardverbände plädieren in einem Brief an ihre Bundesregierung für verantwortungsbewussten Wintersport in Corona-Zeiten. Dort heißt es: „Bei der aktuellen – von Teilen der Politik – angestoßenen Diskussion über ein europaweites Skiverbot, fehlt bis dato die inhaltliche Auseinandersetzung mit den in den letzten Monaten detailliert ausgearbeiteten Hygiene- und Schutzmaßnahmen der Wintersportverbände, der Ski- und Snowboardschulen und Vereine im gesamten Alpenraum!“

Sämtliche Stimmen der Branche verweisen zudem auf den enormen wirtschaftlichen Schaden, der durch die Schließung der Skigebiete einhergeht. Stehen die Seilbahnen still, stehen bald ganze Regionen still.

Online Petition gestartet

Um die offenen Briefe zu unterstreichen, hat die Fachvertretung der Österr. Seilbahnen nun eine Online-Petition für einen fairen Umgang mit dem alpinen Wintersport und eine maßvolle Öffnung der Seilbahnanlagen gestartet. Sie bittet alle Seilbahnunternehmen, Skiverbände, alpine Vereine, Touristiker und Skiliebhaber im alpinen Raum um ihre Unterstützung!

Online-Petition für die rasche Öffnung der Europäischen Skigebiete und die wirtschaftliche Rettung der Regionen.

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