Schafe als Pistenpfleger

Der steirische Genussberg Hauser Kaibling setzt auf eine besonders ökologische Art der Landschaftspflege. Die 700 Stück große Schafherde, darunter heuer erstmals 19 Ziegen, tun nicht nur der Umwelt gut, sondern begeistern auch Besucher.

In den Wintermonaten tummeln sich an den Hängen des Hauser Kaibling, dem höchsten Berg der Schladminger 4-Berge-Skischaukel, Snowboarder und Skifahrer. Das hinterlässt Spuren.

Anderswo rückt man in den warmen Jahreszeiten dann mit schwerem Gerät an, um die Wiesen zu sichern und zu pflegen. Am Hauser Kaibling geht man den natürlichen Weg und besinnt sich auf eine jahrhundertealte Art der Landschaftspflege: Schafe.

Unter den wachsamen Augen von Schaf- und Ziegenhirte Ferdinand und seinem Hütehund „Jim“ grasen ganze 700 Mutterschafe, ihre Lämmer und 19 Ziegen die Wiesen des Skigebietes ab.

Das sanfte Rupfen und Zupfen der Schafzähnchen verhindert, dass die Berghänge zuwachsen und die wertvolle Alpenflora in ihrer ganzen Vielfalt auch weiterhin hier gedeihen kann.

Außerdem sorgen die Spalthufe der Tiere für eine gesunde Bodendurchlüftung und die Hinterlassenschaften der flauschigen Gesellen leisten als natürlicher Dünger hervorragende Dienste. „Unsere Schafe sind also Bergretter im wahrsten Sinne des Wortes“, erklärt Hauser Kaibling Geschäftsführer Klaus Hofstätter.

Team Pistenpflege

Hirte Ferdinand Ringdorfer, Hauser Kaibling Geschäftsführer Klaus Hofstätter, Hirtin Christina Ziegerhofer, ÖR Walter Schmiedhofer, Schäfermeister Martin Winz.

Neuer Schaf- und Ziegenhirte

Kurz nach seiner Versetzung in den Ruhestand, stürzt sich nun Dr. Ferdinand Ringdorfer, ehem. Leiter der Abteilung Schafe und Ziegen im Institut für Nutztierforschung der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, in ein neues tierisches Abenteuer.

Mit dem Almauftrieb Anfang Juni übernahm er die Verantwortung für rund 700 Schafe am Hauser Kaibling, die den Sommer über die Alm‐ und Pistenflächen beweiden – Hütehund „Jim“ unterstützt ihn dabei tatkräftig.

Diesen Sommer haben sich auch erstmals 19 Ziegen unter die Schafherde gemischt, was unter anderem an der Expertise des neuen Hirten liegt. „Die Ziegen fressen, im Gegensatz zu den Schafen, zuerst die Sträucher und dann das Gras. An ein paar Weideplätzen am Hauser Kaibling ist das von großem Vorteil, da so bspw. auch die Erlensträucher gefressen werden“, so Ferdinand Ringdorfer.

Abwechselnd unterstützt wird der neue Hirte von Schäfermeister Martin Winz und der Hirtin Christina Ziegerhofer. Martin Winz war unter anderem der allererste Schäfer am Hauser Kaibling im Jahr 2008.