Schultz-Gruppe kauft Skigebiet St. Johann (Tirol)

Der Skandinavische Mehrheitseigentümer SkiStar hat seine Anteile an der Tiroler Skianlage an das österreichische Familienunternehmen veräußert.

Mit großen Hoffnungen übernahm Skistar 2016 das erste Skigebiet außerhalb Skandinaviens. Das börsennotierte Unternehmen führte damals bereits sechs Skigebiete in Norwegen und Schweden und wollte das erfolgreiche Konzept in den Alpen fortführen.

Doch trotz einer Kapitalerhöhung von 10 Millionen Euro – und den damit verbundenen Investitionen – lief es in St. Johann nicht wie gedacht. Gleichzeitig ließ der Bergurlaub im Heimatmarkt Skandinavien immer mehr nach.

Um seine Position als führender Urlaubsveranstalter Skandinaviens zu stärken, hat SkiStar laut Presseaussendung daher beschlossen, seine Anteile als Mehrheitseigentümer der Skianlage St. Johann im österreichischen Tirol zu veräußern.

Käufer ist das österreichische Familienunternehmen Schultz Gruppe, das u. a. mehrere Skigebiete, Hotels und Restaurants in Tirol betreibt. Sie erwirbt 68 Prozent der Anteile, wie ORF Tirol berichtet. Skistar war 2016 im Zuge einer Kapitalerhöhung von zehn Millionen Euro mehrheitlich bei den St. Johanner Bergbahnen eingestiegen.

Stefan Sjöstrand

Geschäftsführer von SkiStar

„Teile der Erfolge von SkiStar beruhen darauf, dass wir unsere Kunden kennen. Leider konnten wir diese Kundenbeziehung nicht im gleichen Maße in St. Johann wie in Skandinavien aufbauen. Gleichzeitig haben wir in St. Johann viele positive Rückmeldungen zu unserem Konzept erhalten, das sich besonders für Familien eignet.“

Übernahme bis August

Die Transaktion unterliegt gemäß österreichischen Bestimmungen der Genehmigung der österreichischen Behörden sowie der Genehmigung des Vorstands und anderer Aktieneigentümer in St. Johann.

Die Parteien beabsichtigen, die Transaktion so bald wie möglich nach Erhalt der erforderlichen Genehmigungen durchzuführen und soll vor Abschluss des Geschäftsjahres von SkiStar am 31. August abgeschlossen werden.

Wie ORF Tirol berichtet sicherte die Schultz-Gruppe zu, alle Mitarbeiter der Bergbahnen zu übernehmen. Zugleich wurden umfangreiche Investitionen angekündigt. So soll die Beschneiungsanlage im Skigebiet ausgebaut werden, der Jodlalm-Sessellift einem Neubau weichen. Für beide Projekte werde noch heuer mit den Planungen begonnen, so Firmenchef Heinz Schultz.

Seine Firmengruppe sei bereits mit dem Umbau des Alpenhotels Kitzbühel in der Gegend unternehmerisch aktiv, mit der mehrheitlichen Übernahme der Bergbahnen St. Johann würden sich weitere Synergien und Chancen ergeben.

Schultz Gruppe

Die sich in Familienbesitz befindliche Schultz Gruppe ist einer der führenden Tourismusanbieter in Tirol (Österreich) und betreibt unter anderem die Hochzillertal-Seilbahnen, die Spieljochbahn, das Großglockner Resort Kals-Matrei, das Skigebiet Sillian Hochpustertal und das Skigebiet Brunnalm in St. Jakob in Defereggen. Die Gruppe besitzt und betreibt außerdem mehrere Hotels sowie einen Golfplatz in Zillertal.

SkiStar AB (publ)

ist an der Nasdaq Stockholm (Schweden), Mid Cap-Segment, notiert. Die Gruppe besitzt und betreibt alpine Ski-Destinationen in Sälen, Åre, Vemdalen und Hammarbybacken (Stockholm) in Schweden, Hemsedal und Trysil in Norwegen sowie St. Johann in Tirol in Österreich. Der Marktanteil in Schweden beträgt 53%, 29% in Norwegen und insgesamt 43% in Skandinavien. Das Kerngeschäft ist der alpine Skisport mit dem gesamten Ski-Erlebnis der Gäste. Die Geschäftstätigkeit ist in zwei Segmente unterteilt: der Betrieb von Skianlagen sowie die Immobilienentwicklung und -verwertung.