Seilbahntag Österreich – Skigebiete sind stark gefordert

Corona, Personalmangel, Klimawandel – die Aufgaben für Bergbahnen sind groß, wie die österreichische Seilbahntagung in Zell am See zeigte.

Ein Saal voll von Machern sitze vor ihm, das stimme optimistisch – so startete Seilbahn- Obmann Franz Hörl in die Österreichische Seilbahntagung. Zwar seien die Herausforderungen groß, doch die Innovationskraft & das Engagement der Branche ebenso.

Großes Thema war, wenig verwunderlich, die Corona-Pandemie. „Rückblickend haben wir den richtigen Weg eingeschlagen, auch die Behörden kamen zu dem Ergebnis, dass Seilbahnen nicht zum Infektionsgeschehen beigetragen haben“, so Hörl.

Klar müsse aber sein, dass es auch weiterhin keine schwarzen Schafe geben dürfe und die Branche erneut vorausschauend auf die Corona-Entwicklung reagieren müsse.

Die Österreichische Seilbahntagung war sehr gut besucht. Fotos:SI/Surrer

Oliver Fritz vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung WIFO sprach anschließend über den Wirschaftsmotor Tourismus und dass die geringe Impfquote in Österreich ein Wettbewerbsnachteil sei.

Zutrittsbeschränkungen hätten aber widersprüchliche Effekte, einerseits bleiben Gäste fern, andererseits kommen andere umso lieber. Unternehmensberater Karl Resel von der „denkstatt“ blickte langfristig in die Zukunft.

Er legte dar, wie ein nachhaltiger Seilbahnbetrieb 2030 aussehen könnte. Mögliche Ziele wären etwa eine jährliche Klimabilanz, ein klimaneutraler Betrieb mit Vielfalt in der Beschäftigung – und dass die Hälfte der Gäste CO2-frei anreist.

Moderatorin Alexandra Meissnitzer im Branchen-Talk mit (von links): Wolfgang Mayrhofer (Skiindustrie), Lisa Weddig (Österreich Werbung), Erich Egger (Seilbahnwirtschaft), Manfred Katzenschlager (Tourismus) und Gerhard Sint (Skischulen).

Lisa Weddig, Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), holte die Seilbahner wieder in die Gegenwart zurück. Sie stellte die zehn Millionen schwere Winterkampagne vor.

Mit dem Motto #winterliebe wird erstmals eine gemeinsame Botschaft der ganzen Branche kommuniziert. Zudem hat die ÖW eine Studie in den Herkunftsmärkten der Gäste durchgeführt, die positiv stimmt. „Die Reiselust ist ungebrochen, die Urlaubspläne für Österreich exzellent und viele Reiseplaner sind geimpft“, so Weddig.

Den offiziellen Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion, in der eine Erhöhung der Saisonier-Kontingente aus Drittstaaten, bessere Rahmenbedingungen für Skisportwochen und weitere Hilfsmaßnahmen für besonders betroffene Tourismusbetriebe gefordert wurden. Eine flächendeckende PCR-Testinfrastruktur für Mitarbeiter und Gäste sei ebenfalls nötig. ts

Karl Prammer

von FREY Austria wurde am Rande der Tagung zum neuen Chef der „Austrian Seilbahnpartner“ gewählt – der Vereinigung der Lieferanten der österreichischen Seilbahnwirtschaft.