Stationen scannen – Daten kennen

Ob für Umbau oder Unterhalt: Für Skigebiete ist es sinnvoll, genau über ihre Gebäude Bescheid zu wissen. Mit Scan2BIM und 3D Modellen von Seilbahnstationen liefert GRÜNENFELDER eine kosten- und zeitsparende Datenbasis für Bauherren, Seilbahnhersteller und Architekten.

Der digitale Zwilling einer Seilbahnstation

Wohl jeder Seilbahner kennt das Problem: Ein Umbau an der Seilbahnstation steht an, aber die Baupläne sind veraltet und das Gebäude ein kaum dokumentiertes Flickwerk aus oft längst vergessenen Baumaßnahmen.

Entsprechend unsicher ist die Planungsgrundlage für Bauherren und Architekten. Aufwändige und fehleranfällige Nachmessungen sind notwendig, jeder Planer erfasst manuell nur die Grundlagen für sein Projekt.

Dabei ginge es effizienter, schneller und im Endeffekt auch günstiger: Denn das Unternehmen GRÜNENFELDER – weit bekannt als Vermesser für Straßen, Brücken, Tunnel und Gebäude – bietet seinen Service auch für Skigebiete und Bergbahnen an.

Dabei setzt die Firma auf Scan2BIM, also auf die Vermessung von Gebäuden per Laser mit anschließendem Building Information Modelling.

Technische Daten:

Laserscanner

Genauigkeit

< 5 mm

Messungszeit

30 s/Standort

Reichweite

bis 1km

Gemessene Punkte

bis 500.000/s

Vorteile

Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst. „Statt fehleranfälliger rollierender Planung erhalten unsere Kunden eine effiziente Grundlage für ihre Umbaumaßnahmen“, sagt Thomas Götz, Abteilungsleiter bei GRÜNENFELDER.

Architekten und Bauherren müssen sich nicht mehr auf alte, mehrmals abgepauste Pläne verlassen. Die Maße sind durch Scan2BIM aktuell, exakt und entsprechen tatsächlich der Realität. Hersteller, Zulieferer und Handwerker arbeiten alle auf der gleichen, guten Datenbasis, Fehlplanungen und falsche Produktion werden von vornherein vermieden.

„Die Investition lohnt sich immer, die Kosten für Scan und Auswertung werden über einen reibungslosen Ablauf des Bauprojekts wieder hereingeholt“, ist Götz überzeugt.

Wer auf aktuelle Daten dagegen verzichtet, läuft Gefahr, während des Projekts umplanen zu müssen. „Ob bei der Personalküche oder dem Seilbahnantrieb – stimmen die Maße nicht, muss nachgemessen oder gar Baumaßnahmen rückgängig gemacht werden.

Eventuell werden sogar Teile falsch produziert. Das kostet Zeit und Geld“, sagt Marco Larghi, Projektleiter bei GRÜNENFELDER. Der Zeitfaktor ist dabei nicht zu unterschätzen: Umbauten in Skigebieten müssen meist in sehr kurzen Zeitfenstern erfolgen, damit die Infrastruktur zu Saisonbeginn wieder zur Verfügung steht. Verzögerungen sind teuer und verursachen meist Diskussionen – Leidtragender ist immer der Bauherr.

Scan2BIM und 3D-Modelle helfen aber nicht nur bei Umbauten, sondern auch beim Unterhalt, wie Götz betont: „Alle Maße sind vorhanden und korrekt. Wenn ich einen Kasten oder eine Sprinkleranlage nachträglich einbauen will, verfüge ich bereits über alle notwendigen Daten.

Zudem kann ich Investitionen exakt kalkulieren, etwa indem ich mir ausrechne, wieviel Quadratmeter Teppichboden ich habe oder benötige!“

Grünenfelder

Bestehende Seilbahnstationen sind oft sehr komplex – die 3D-Modelle helfen. Bilder: GRÜNENFELDER

Aufnahmen mit Laserscanner

Die Basis für Scan2BIM und 3D Modelle bildet eine Punktwolke, die durch Auf- nahmen mit Laserscannern entsteht. Pro Standort braucht der Laserscanner rund 30 Sekunden um das Objekt zu erfassen.

Dabei ist es egal, ob es sich um klassische Gebäude, Seilbahnstationen, Brü- cken, Tunnel, Masten oder Gelände handelt. „Im Skigebiet Sedrun waren wir beispielsweise zwei Tage vor Ort und erfassten die Talstation mit 250 einzelnen Scannpositionen“, so Cadruvi Renzo, Geomatiktechniker bei GRÜNENFELDER.

Den Teams stehen dabei Helikopter-, Drohnen- und terrestrische Scanner zur Verfügung. Die Genauigkeit liegt unter einem Zentimeter, gescannt wird einfach alles – vom Umlenkrad über sämtlich Leitungen bis hin zur Steckdose.

Auch das Gelände wird gescannt, um einen sauberen Übergang zu erzielen. „Die rohen Scans sind bei uns als Punktwolke gespeichert, wir können so nachträglich Detailinfos herausziehen sagt Renzo. Generell wird der Detaillierungsgrad aber vorab vom Bauherrn oder Architekten festgelegt.

In die 3D-Modelle lassen sich Elemente digital einsetzen. Bilder: GRÜNENFELDER

Auswertung mit modernster Software

„Aus der Punktwolke extrahieren wir 2D- Pläne, Schnitte und Aufrisse, sowie BIM Modelle“, fährt Renzo fort. Der Detaillierungsgrad kann von der groben Gebäudestruktur bis zur detaillierten Stromleitung in der Wand gehen. „Theoretisch könnten wir auch jede Schraubenmutter modellieren“, betont Renzo.

Bei 2D-Zeichnungen sind die Detaillierungsgrade 1:50 und 1:100 üblich, die BIM-Modelle werden dagegen in drei Detailstufen angeboten – im Fachjargon Level of Detail (LOD) genannt. „Diese Levels haben wir selbst definiert.

Der Kunde weiß sofort, was modelliert wird und was nicht und wieviel ihm das kostet“, sagt Götz. Das reicht von einem leeren Raum bis zum Modell der Seilbahntechnik. Aus der 3D Modellierung mit den BIM Programmen entstehen dann Grundrisse, Modelle, Pläne, Schnitte, Fassadenpläne, Berechnungen und Simulationen.

Diese werden offen in standartisierten Dateiformaten exportiert, damit sie von Bauherren, Architekten, Lieferanten und Handwerkern auch importiert und weiterverarbeitet werden können.

Breite Anwendung

Bisher durfte GRÜNENFELDER bereits mehrere Seilbahnstationen namhafter Skigebiet scannen und modellieren. Hinzu kommen Modelle für Kleinseilbahnen, etwa für Umbauten, Modernisierungen oder Gebäudenumnutzung.

Weitere Einsatzmöglichkeiten vom Scanning sind etwa die Ist-Soll Prüfung von Stahlbau, Deformationen von Gebäude- und Stahlstrukturen oder die Überwachung von tauenden Permafrostgebieten, Gletscherbewegungen und Snowfarming.