Digital Days: Neues von SISAG & REMEC

Ein halbes Jahr nach der Premiere veranstalteten die Firmen SISAG und REMEC erneut ihre Digital Days. Und schon wieder standen neue Produkte und Ideen auf dem Programm.

Die Geschwindigkeit, mit der SISAG und REMEC neue Produkte, Ideen und Verbesserungen auf dem Markt bringen, ist beeindruckend. Nach gerade einmal einem halben Jahr konnten die beiden Firmen erneut ihre Digital Days veranstalten – und auch dort bisher unbekannte Neuerungen vorstellen.

Zwei Veranstaltungen

Geballte digitale Kompetenz für Seilbahner – das ist das Ziel der Digital Days. Nach dem gelungenen Auftakt im November kamen kürzlich erneut rund 50 Interessierte zum zweitägigen Branchenevent am Firmensitz in Schattdorf.

Für die französischsprachigen Kunden gab es kurz darauf eine eigene Veranstaltung in der Salzmine Bex. Neben kur­zen, spannenden Input-Referaten von internen wie auch externen Fachpersonen war genügend Zeit zur Diskussion und zum gemeinsamen Austausch.

Bald zweite Bahn ohne Personal

Den Auftakt machte der Steuerungshersteller SISAG mit der Präsentation des SisControl Cockpit. Nach der Einführung durch CEO Marco Zgraggen zeigte der Produktverantwortliche Michael Arnold, wie Seilbahnen mit digitaler Fernwartung betrieben werden können.

Ein wichtiger Teil ist hier SisMedia: Mit der Audio- und Videoüberwachung kann der Gast mit der Leitstelle kommunizieren. SisControl und SisMedia ermöglichen den Fahrbetrieb ohne Betriebspersonal (FoB).

Hier kommen zahlreiche Features zum Einsatz, wie die Videoanalyse von Personen in der Kabine und am Bahnsteig, die Branderkennung durch Thermalkameras und die audiobasierte Kommunikation.

Nach dem Prototypen in Zermatt vor zwei Jahren (die Kabinenbahn Tuftern-Kumme-Unterrothorn) folgt nun das zweite FoB-Projekt, welches zusammen mit Garaventa realisiert wird: Die künftige Pendelbahn von Zermatt nach Furi wird die erste Pendelbahn ihrer Art sein, die über eine Leitstelle bedient wird.

SisTIQ jetzt in Serienreife

Das neueste Produkt von SISAG ist seit kurzem die digitale Fahrkarte SisTIQ. Mit dem Handy kann der Gast einfach einen QR-Code an den Stationen einscannen und dann einen Fahrbefehl auslösen. Bezahlt wird per Rechnung, TWINT oder Webshop. Eine zusätzliche Hardware vor Ort wird nicht benötigt, lediglich ein QR-Code zum Einscannen.

Der Apéro

wurde im Beachhouse Isleten am Urner See gefeiert.

3D Sensor: Messen statt schätzen

Es gibt Situation im Seilbahnbetrieb, da reicht eine ungefähre Einschätzung der Lage nicht aus:

Wurde Gepäck in der Gondel vergessen? Hat sich jemand im Gefahrenbereich verletzt? Ist der Fahrweg oder der Bahnsteig frei? Wie sind die Gondeln belegt? Und wo wird gerade Vanalismus begangen?

Peter Bucher ist überzeugt, mit 3D-Sensortechnik Antworten auf diese Fragen zu finden. Mit ihr lassen sich Räume und Kabinen kontrollieren und mittels LiDAR (lichtgestützte Objekterkennung und Abstandsmessung) Menschen und Gegenstände in bis zu 100 Meter Entfernung erkennen.

SisCom für sichere Kommunikation

Das Produkt SisCom ist Teil einer jeden SISAG-Steuerung. Es sichert die Leitungs- und Kommunikationsüberwachungen zwischen den Außenstationen und Fahrzeugen ab, überträgt Warnungen und Alarme und integriert die IP-Telefonie in bester Sprachqualität..

„Als ‚SisCom SX‘ hat die bewährte Technik nun ein Update erfahren“, so Ramon Russi in seinem Vortrag. Das neue System überzeugt unter anderem durch modularen, kompakten Aufbau, geringem Energieverbrauch und einfache Montage.

Die Salzmine Bex

Für die französischsprachigen Digital Days haben SISAG und REMEC eine ganz besondere Location gefunden.

Neue Abteilung SisITServices

SISAG präsentierte aber nicht nur neue Produkte, sondern auch eine neue Dienstleistung. Ab sofort berät die Abteilung SisITServices Seilbahnen zu ihrer ICT-Infrastruktur – der laut Leiter Simon Jauch „digitalen Lebensader des Skigebiets.“

Sein Team installiert IT-Komponenten vor Ort, unterstützt deren Netzwerke rund um die Uhr und hält die Infrastruktur auf dem neusten Stand.

Instandhaltung ist Kernkompetenz

Tag 2 der Digital Days stand ganz im Zeichen von REMEC. Der Entwickler der Anlagen- und Instandhaltungssoftware SAMBESI stellte unter der Leitung von CEO Johannes Stadler eine ganze Reihe von Lösungen und Anwendungsbeispielen vor.

Den Anfang machte Markus Burch: „Instandhaltung gehört mit zur Kernkompetenz!“, so seine zentrale Aussage. Er beklagt die oft lückenhafte Dokumentation, redundante Datenerfassung und unsystematische Auswertung.

„Ich plädiere für Wissensdatenbanken und dafür, analoge und digitale Informationen zusammen zu führen!“ Sambesi hilft, indem die Software Leistungen der Instandhaltung transparent macht.

Netzwerk

Neben kur­zen, spannenden Input-Referaten von internen wie auch externen Fachpersonen war genügend Zeit zur Diskussion und zum gemeinsamen Austausch.

Praxisbeispiel GIS-Daten

Anschließend zeigte Patrick Tresch, wie GIS-Webdienste sinnvoll in die Instandhaltungssoftware integriert werden können. Die Wartung von Gebäuden, Spielplätzen oder Schneianlagen kann so strategisch geplant und kartenbasiert dokumentiert werden. Ein weiteres Beispiel ist hier das Vertragsmanagement, auf das der Produktverantwortliche Rolf Bissig näher einging.

Praxisbeispiel Gerätewartung

Von elektrischen Geräten dürfen keine Gefahren ausgehen. Deswegen sind je nach Einsatzort, Zweck, Herstellerangaben und Risikobeurteilung individuelle Prüfintervalle vorgeschrieben – die auch dokumentiert werden müssen. Auch hier ist Sambesi das Werkzeug der Wahl.

Sambesi X – die neue Generation

Für die Zuhörer besonders spannend: Was tut sich bei SAMBESI selbst? Die Antwort: Viel! Mit Sambesi X steht laut Rolf Bissig und Daniel Schuler eine neue Generation der Instandhaltungssoftware in den Startlöchern.

Zwei Jahre lang sollen 10.000 Arbeitsstunden in die Entwicklung fließen. REMEC verspricht ein neues Design mit verbesserter Nutzfreundlichkeit auf neuer technologischer Grundlage.

Eine aktualisierte und zukunftsgerichtete Architektur mit verbesserter Sicherheit sind weitere zentrale Punkte von Sambesi X. Die ersten Pilotkunden werden bereits diesen Herbst vom neuen Programm profitieren.

Regen Zulauf

verzeichneten auch die Digital Days in der Romandie.

Die Seilbahn-Seelsorger

Erstaunlich analog ging es dann weiter. Seilbahnfachmann Edgar Welti informierte über die Dienstleistung der Technischen Leiter von REMEC.

Aktuell betreuen fünf Experten 18 Unternehmen in der Schweiz und Österreich – auch zu den Themen Behindertengleichstellungsgesetz, visuelle Seilkontrollen mit Winspect, Seilbahnbergung und behördliche Hilfsmittel.

Der digitalen Zwilling

Den Abschluss der Digital Days machte Johannes Stadler. Er zeigte, wie Bergbahner mit dem digitalen Zwilling POLLUX die Investitionen in ihrer Destination strategischer planen können: „Wir simulieren den täglichen Bergbahnbetrieb mit wenigen Klicks bis die richtige Investitionsvariante gefunden ist!“