Digitalisierung & Innovation, SI CH/24
Weniger Risiko mit Speichersee Überwachung
Wenn ein Speichersee in einem Skigebiet geplant wird, muss das Konzept zur Überwachung bereits mitgeliefert werden. Die Betriebssicherheit des Wasserspeichers muss jederzeit gewährleistet sein. GRÜNENFELDER & PARTNER AG kontrolliert mit Messpunkten entlang der Dammkrone die Stabilität des Sees.
„Die erste Messung findet statt, wenn der See fertiggestellt und noch leer ist. Die Überwachungspunkte sollten frostsicher sein, um keine Frosthebungen zu messen. Eine weitere Messung führen wir durch, wenn dieser gefüllt ist. Ab dann kann mit jährlichen Messungen eine gewisse Aussagekraft über den Zustand der Dammkrone getroffen werden.“, erklärt Thomas Götz, Abteilungsleiter alpineSOLUTION der GRÜNENFELDER & PARTNER AG.
Messdaten
zum Pegelstand eines Speichersees.
Kontrolliert wird unter anderem auch die Dichtheit des Sees. Reißt die Folie und läuft Wasser in die Drainage, durchnässt das Gelände und es besteht die Gefahr für einen Erdrutsch oder Dammbruch.
„Die Seen werden auch visuell kontrolliert, ob zum Beispiel sichtbare Löcher in der Folie vorhanden sind. Es kann durchaus vorkommen, das die Folie insbesondere in einem Rutschgebiet reißt. Den See nicht zu kontrollieren kann fatale Folge haben“, schildert Götz.
Die meisten Speicherseen werden in alpinen Gebieten gebaut. In diesen Umgebungen hat die Temperatur des Untergrunds großen Einfluss auf die Stabilität des Bodens. Das Seewasser wirkt wie ein großer Wärmespeicher und leitet die überschüssige Temperatur im Boden ab.
Messung
Im Regelfall werden die Dammwerte einmal jährlich mit dem Tachymeter überprüft.
„In Gebieten mit Permafrost reagiert die Bodenstabilität sehr empfindlich auf selbst kleine Temperaturschwankungen, die schnell und unerwartet zu Instabilität führen können“, erklärt Marco Larghi, Projektleiter der GRÜNENFELDER & PARTNER AG.
Bei Seen, die sich in einem Risikogebiet befinden, besteht auch die Möglichkeit, vollautomatisch zu messen. Tritt Wasser ohne aktiver Pumpe für die Beschneiung aus, alarmiert das System automatisch.
„Das ist natürlich ein Kostenpunkt, aber durch die beständigen Messwerte lässt sich erkennen, ob sich der See verändert und wann eingegriffen werden muss. So kann das Risiko für den Betreiber deutlich minimiert werden“, schildert Götz.
Bei der automatischen Messung, werden je nach Sensor, tägliche, stündlich bis minütlich Werte gemessen. Weiter werden neben den Messungen am Damm auch meteorologische Daten erfasst, beispielsweise Verdunstungsraten, welche den Seepegel beeinflussen.
Oder es werden Sickerabflüsse in Drainagen überwacht. In der Fundation oder angrenzenden Hanglagen werden Porenwasserdrücke gemessen, welche die Hangstabilität beeinflussen. „Was und wie viel wir messen, hängt wesentlich vom Bedarf unserer Kunden ab“, so Larghi.
Pegelmessung unabhängig vom Lieferanten
Neben den Daten des Sees, misst die GRÜNENFELDER & PARTNER AG auch den Wasserpegel und die Durchflussmenge im Rahmen der Beschneiung. Die Messung der Durchflussmenge kann unabhängig vom Lieferanten der Beschneiungstechnologie durchgeführt werden.
Daten als Nachweis nutzen
Die gesammelten Daten werden übersichtlich im Portal der GRÜNENFELDER & PARTNER AG (TEDAMOS-Webportal) abgespeichert und stehen dem Kunden zur Verfügung. Dieser kann sie als Nachweis für die Behörden nutzen, um die vorgeschriebenen Messungen zu bestätigen oder um die Bewirtschaftung des Sees zu optimieren.
Relevanz der Wasserverfügbarkeit
Die Wasserverfügbarkeit bestimmt die Wirtschaftlichkeit. Ohne Wasser kein Schnee, ohne Schnee keine Gäste. Werden Schäden am Speichersee zu spät erkannt, kann der See nicht für die Beschneiung genutzt werden. Die GRÜNENFELDER & PARTNER AG appelliert deshalb an die Betreiber, die Kontrolle nicht zu vernachlässigen, um pünktlich und sicher in die Saison starten zu können.