ZURBRÜGG TROTZT CORONA: 70 MILLIMETER DICKES ZUGSEIL IN LES ARCS GEWECHSELT

Die Covid-19-Pandemie ist ernst zu nehmen. Trotzdem ist ein völliges Lähmen der öffentlichen Infrastruktur nicht überall möglich und sinnvoll, etwa für die über drei Kilometer lange Standseilbahn, welche Bourg-St.-Maurice mit der Sportstation Les Arcs in der Savoie verbindet.

Dass viele Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine weitere Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern, ist klar. Trotzdem ist ein völliges Lähmen der öffentlichen Infrastrukturen nicht überall möglich und sinnvoll. So gilt Letzteres auch für die Standseilbahn in Les Arcs. Noch vor Ausbruch der Pandemie hat die ZURBRUEGG SEILBAHNEN & MONTAGEN GmbH den Auftrag erhalten das neue FATZER-Förderseil zu wechseln. Dies sollte vor dem Sommer geschehen, damit die Anlage rasch wieder Bewohner ins 1.600 Meter hoch gelegene Les Arcs befördern kann.

Zusammenarbeit mit Konsulat

Somit war das Team der „Zurbrüggs“ herausgefordert, nicht nur eine technisch knifflige Montagearbeit zu organisieren, sondern auch noch alle Beziehungen und Vorkehrmaßnahmen auszuschöpfen, die den Einsatz noch während der Pandemie möglich machten. Letzteres schien für viele ähnlich betroffene Firmen fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. In Folge der Krisenentwicklung änderten sich die rechtlichen Umstände immer wieder.

Darf ZURBRÜGG als Schweizer Unternehmen die Grenze nach Frankreich überqueren und dort arbeiten? Um möglichst erfolgreich zu sein, wandte sich ZURBRÜGG direkt an das französische Konsulat in Zürich, welche die erforderlichen, aufwendigen, administrativen Anforderungen und Koordinationen mit den zuständigen Ministerien und Zollstellen tatkräftig unterstützte. So gelang es, die notwendigen Sondergenehmigungen zu erlangen, meistens aber in allerletzter Minute!

Möglichst dralllfestes Seilziehen

Das obere schwere Zugseil der Standseilbahn ist aus Lastgründen und dem anspruchsvollen Längenprofil 70 Millimeter dick. Die Ausfahrt aus der Talstation ist beinahe horizontal, während auf der Strecke die Steigung stark zunimmt und sich stetig ändert. Zudem beeinhaltet das Trassee mehrere Kurven. Aus diesem Grunde war es entscheidend, neben der maßgeschneiderten Seilkonstruktion, welche die Firma FATZER optimierte, auch auf ein möglichst drallfestes Seilziehen zu achten. Durch den großen Höhenunterschied und den sich stark veränderten Seilzugkräften entstehen große Torsionskräfte in den Seilen.

Servicewagen als Verbindung

Das ZURBÜGG Team entschied sich somit, den Servicewagen als Verbindung zwischen dem alten und neuen Seil einzusetzen. Das alte Seil wurde im Antrieb bei der Bergstation belassen. Sein herausragendes Ende wurde vom oberen Fahrzeug getrennt, in der großen ZURBRÜGG Spillwinde eingezogen und auf einem Horizontalwickler in Schlaufen gebunden. Anschließend wurde das alte Seil abschnittsweise entsorgt, während das neue Seil aufgezogen wurde. Nach dem Seilzug wurden die mächtigen Vergussköpfe der Endhülsen hergestellt – nicht ganz einfach bei einem Seil von 70 Millimeter Durchmesser!

Schnittstellen optimieren

Nach dem Seiltausch optimierten die ZURBRÜGG-Experten die Schnittstellen zum neuen Seil. Sie folgten damit Empfehlungen des Seilherstellers FATZER, um die Seillebensdauer zusätzlich zu erhöhen.

Verstärkt in Frankreich aktiv

ZURBRÜGG hat in letzter Zeit, dank ihrem Know-how, dank ihrer Montage- und Seilzugsausrüstung, auch in Frankreich gut Fuß gefasst. Ein Grund mehr, den ZURBRÜGG-Monteuren das Studium der französischen Sprache wärmstens zu empfehlen!