Doppelmayr: Eine Seilbahn für die Gartenschau

Für die Bundesgartenschau in Mannheim setzte der österreichische Seilbahnbauer eine Einseilumlaufbahn um, die nach der Messe an einem anderen Standort weiterverwendet wird.

Eine Zeit lang fuhren sie verhüllt, jetzt fällt ihr buntes Design ins Auge: Insgesamt sind es 64 Gondeln, die über das Gelände der Bundesgartenschau (BUGA) in Mannheim fahren, die von April bis Oktober 2023 stattfindet und eine der bislang größten Gartenschauen darstellt.

Sie versteht sich unter anderem auch als Experimentierfeld in den Bereichen Umwelt, Energie, Klima und Nahrungssicherung. Die Seilbahn für die BUGA kam bereits bei der Floriade EXPO im niederländischen Almere zum Einsatz und ist Teil des Nachhaltigkeitskonzepts der Veranstaltung.

Einweihung der Seilbahn

(v.l.n.r.) Thomas Pichler (Geschäftsführender Direktor der DOPPELMAYR GROUP), Nadine Haas (DOPPELMAYR), Joachim Schäfer (Regierungspräsidium Freiburg), Chrakhan Ismail (BUGA 23), Michael Schnellbach (Geschäftsführer BUGA 23 GmbH) und Dr. Peter Kurz (Oberbürgermeister Stadt Mannheim) weihten die Seilbahn ein. Foto: BUGA 23/Henne

Jede Kabine der Anlage ist für zehn Personen ausgelegt, auch Rollstühle und Kinderwagen finden in der Kabine problemlos Platz. Dafür können die Sitze umgeklappt werden.

Somit ist ein barrierefreier Einstieg in die Seilbahn gewährleistet. Der Bau der Seilbahn beanspruchte rund acht Millionen Euro. Die Seilbahnstationen sind ein weiteres Beispiel für nachhaltige Architektur im urbanen Kontext.

Naturraum wo möglich

Die Dächer der BUGA-Seilbahn sind begrünt und fügen sich so mit zahlreichen Vorteilen perfekt in das grüne Landschaftsbild der Ausstellung ein: Die Bepflanzung hat einen Cooling-Effekt, bindet Feinstaub, absorbiert Umgebungslärm und stellt neue Biodiversitätsflächen bereit.

Grünes Dach

Die Station der BUGA 23 wurde begrünt.

Personalisierte OMEGA-V Kabinen

Pink, grün und gelb leuchten die 30 BUGA 23-Kabinen. Weitere 34 sind von BUGA 23-Partnern und
-Sponsoren gestaltet. Die eigens für die Veranstaltung umgesetzte Seilbahn dient als Verbindungselement für die beiden Ausstellungsgelände Spinelli- und Luisenpark.

Eine Fahrt mit der Bahn dauert rund acht Minuten. Nach Angaben der BUGA 23-Veranstalter können pro Stunde und Richtung bis zu 2.800 Menschen befördert werden. Und das auf einer Strecke von rund zwei Kilometern. Besucher bekommen mit der Seilbahnfahrt eine neue Perspektive auf die Stadt Mannheim.

Unter anderem quert die Strecke den Fluss Neckar, die Maulbeerinsel, den Sportpark und den neuen Panoramasteg. Da die zwei Gelände der Gartenschau verkehrstechnisch angebunden werden mussten, war die Seilbahn, die durch Ökostrom angetrieben wird, die ökologischste und anwohnerfreundlichste Option.

Wechselnder Standort

Wesentliche Komponenten der Seilbahn (Teile der Stationen und die Kabinen) stammen von der Floriade. Wie bei der Veranstaltung zuvor wird die gesamte Anlage nach Veranstaltungsende rückgebaut und wiederum an einem neuen Standort aufgebaut. Dazu werden bereits Gespräche mit möglichen Gebieten geführt.

Technische Daten:

10-MGD BUGA 23

Bahnsystem Einseilumlaufbahn
Typ D-Line
Kabinen OMEGA V
Förderleistung 2.800 P/h/R
Fahrgeschwindigkeit 6,5 m/s
Kabinenanzahl 64
Horizontale Bahnlänge 2 km
Fahrzeit 7 min
Antrieb Spinelli
Umkehrstation Luisenpark
Stützen 10