EMMI-Mobil löst Problem der letzten Meile

Das Ziel nachhaltigster Lebensraum in den Alpen zu werden, ist hoch gesteckt. Um das zu erreichen, wurde das Mobilitätskonzept „EMMI-MOBIL“ in Bad Hindelang in den Allgäuer Alpen umgesetzt und löst seit knapp einem Jahr das Problem der ersten und der letzten Meile. Nun hat das Konzept den ARGE-ALP-Preis 2022 gewonnen.

Regionale Wertschöpfung, stabile gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen sowie der Schutz von Klima, Luft und Natur – all das ist fest verankert im Lebensraum Konzept „Unser Bad Hindelang 2030“.

EMMI-MOBIL ist dafür ein entscheidender Meilenstein, denn es löst das Problem der letzten Meile in Tourismusdestinationen und macht so die individuelle Anreise mit dem PKW überflüssig.

Dass das nachhaltige Mobilitätskonzept den touristischen Verkehr revolutioniert, zeigen die Auszeichnungen und Nominierungen, welche allesamt zu den renommiertesten Nachhaltigkeitspreisen im deutschsprachigen Raum zählen.

Nach dem Vitalpin KlimaInvestment Förderpreis 2021, folgt nun der ARGE-ALP-Preis 2022. Zudem ist das Projekt für den angesehenen Deutschen Tourismuspreis 2022 sowie den ADAC-Publikumspreis 2022 nominiert.

Funktionsweise

EMMI-MOBIL, das sind zwei on demand Elektro-Kleinbusse, die routen- und bedarfsorientiert nach dem Ridepooling-Prinzip fahren. Das heißt eine bis zu 24 Stunden im Voraus, per App gebuchte Fahrt, wird softwaregestützt mit weiteren Anfragen gebündelt und die Fahrgäste, die in dieselbe Richtung möchten, steigen unterwegs ein und aus.

EMMI-MOBIL setzt da an, wo der öffentliche Verkehr die Nachfrage nicht deckt und trägt somit dazu bei, die Mobilität vor Ort lückenloser zu machen. Das funktioniert, indem die E-Busse als Zubringer zum bestehenden öffentlichen Verkehrsnetz agieren.

Die App integriert live-Daten des Bayern-Fahrplans in die von Nutzern angefragten Routen und zeigt Einheimischen und Gästen die bestmögliche Option.

Fährt innerhalb der nächsten 10 Minuten kein Linienbus im jeweiligen Gebiet, bringt der elektrisch betriebene Kleinbus die Fahrgäste direkt ans Ziel. Einen festen Fahrplan oder eine feste Route gibt es nicht.

EMMI-MOBIL ist nicht nur bequem, umweltbewusst und funktionell, sondern für Gäste und Bürger mit Gäste- bzw. Bürgerkarten auch kostenlos.

Preisverleihung

LH Günther Platter und die Bayrische Staatsministerin Melanie Huml (m.) gratulieren Projektinitiator Matthias Wendorf (2.v.l.), Bürgermeisterin von Bad Hindelang Sabine Rödel und Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier.

Wartezeit im Schnitt unter acht Minuten

Matthias Wendorf, Mitbegründer und Geschäftsführer von WIIF ist der Ideengeber und Initiator des Projekts und von dessen hohem Innovationsgehalt überzeugt:

„On demand Elektromobilität ist eine echte Alternative zum Auto und die ideale Lösung für alpine Tourismusdestinationen. Konzepte wie EMMI-MOBIL schließen die Lücke der ‚letzten Meile‘ und haben somit ein großes Potenzial, das Mobilitätsangebot auszubauen und den touristisch induzierten Verkehr zu reduzieren. Das ist zwingend notwendig, denn der Löwenanteil der Treibhausgasemissionen eines Alpenurlaubs, entfallen auf die Mobilität (bis zu 90 %). Setzen wir hier an, haben wir den größten Klimaschutzhebel, der im alpinen Tourismus derzeit möglich ist.“

Seit der ersten Fahrt im Dezember 2020 wurden mehr als 16.000 Fahrgäste an ihr Ziel gebracht und die Wartezeit liegt durchschnittlich bei unter acht Minuten. Die positive Resonanz der Nutzer freut die Projektbeteiligten sehr.

„Das Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie man mit Optimismus, positiver Energie und professionellen Zugängen Menschen einen achtsamen Umgang mit der kostbaren Ressource Natur näherbringen kann. Gleichzeitig wollen wir mit innovativen neuen Wegen die Rahmenbedingungen für eine lebenswerte Welt schaffen“, betont Maximilian Hillmeier, Tourismusdirektor von Bad Hindelang.

Bei der Umsetzung des Projekts arbeiteten in Bad Hindelang verschiedene Partner aktiv zusammen. Die WIIF GmbH initiierte und begleitete die Einführung von EMMI-MOBIL, die Door2Door GmbH stellte die Technologie zur Verfügung und das regionale Bus-Unternehmen „Komm mit“ wurde als Betreiber beauftragt.