Ski amadé trotz Corona

Der Wintertourismus lebt – auch und gerade in der ersten Skisaison unter Corona: Diese Botschaft will der steirisch-salzburgerische Skigebietverbund Ski amadé vermitteln.

Ausgerechnet im zwanzigsten Jahr des Skigebietverbundes fordern Lockdowns, Reisewarnungen und die Pandemie Ski amadé heraus. Die Seilbahner begegnen der Coronakrise mit Konzepten und Investitionen.

Neues Sicherheitskonzept

„In dieser Saison gehts‘ wirklich nur ums Skifahren“, fasst Ski amadé Präsident Wolfgang Egger die Maßnahmen zusammen. Après-Ski werde es nicht geben, dafür Bewegung im Freien, auf weiten Pisten mit frischer Bergluft. Da auf der Piste ohnehin ein Abstand zu den Mitmenschen eingehalten wird, ist es dort nicht erforderlich, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Im Skibus, Skidepot, Kassen- und Seilbahnbereich, sowie in den Gondeln und Liften gilt dagegen permanent Mund-Nasen-Schutzpflicht. Um auch abseits der Piste die Sicherheit für Gäste und Mitarbeiter zu gewährleisten, investiert Ski amadé in sogenannte „Buffs“, also in wintersportgerechten Mund-Nasen-Schutz, der bei jedem Ticketkauf einmalig ausgegeben wird.

Apropos Ticketkauf: Der soll corona-bedingt möglichst vorab online und kontaktlos erfolgen. Der Gast hat hier vier Möglichkeiten. So kann er das bereits vorhandene Skiticket (Keycard) online im Ticketshop neu aufladen. Oder er bestellt das Skiticket im Online Ticketshop und wählt die Pickup-Abholung, wie Angela Haslinger, Vorstand Ski amadé, erläutert: „Der Gast kann per QR-Code das Ticket dann vor Ort am Automaten oder an der Kassa abholen.“

Des weiteren können sich die Gäste beim neuen my Ski amadé Friends Club anmelden und er-halten damit die Friends Card, welche als Skiticket immer wieder kontaktlos aufgeladen werden kann. „Nicht zuletzt gibt es noch den Postweg“, so Haslinger, „Gäste, die ihr Skiticket im Online Ticketshop bestellen, bekommen das Ticket per Post an ihre Adresse geschickt!“

Zudem können die Gäste heuer erstmals bereits vorm Skiurlaub online die Skiausrüstung und neben Ski und Schuhen auch die Skibekleidung reservieren. Online sucht man dann den passenden der 31 INTERSPORT Rent Shops in Ski amadé aus, reserviert die Ausrüstung und holt alles unkompliziert und schnell vor Ort ab.

Konzepte & Investitionen

Der Panorama Link zwischen Flachauwinkel und Wagrain ist die größte Investition von Ski amadé in diesem Jahr. Fotos: Ski amadé

Interner Betrieb wird coronafit

Die Mitarbeiter werden nach einheitlichen Regelungen in die Corona-Sicherheitsmaßnahmen eingeschult und tragen, wenn sie in direktem Kundenkontakt stehen, ebenfalls einen Mund-Nasen-Schutz oder sind durch Plexiglasscheiben vom Gast getrennt. Darüber hinaus werden die Mitarbeiter vor Beginn der Wintersaison, bzw. bei Anstellung auf Covid-19 getestet und danach täglichen Gesundheitschecks (Symptomkontrolle, Fiebermessen, etc.) unterzogen. Verdachtsfälle werden sofort getestet und unmittelbar von der Betriebsorganisation isoliert.

Zudem ergreift Ski amadé weitere Hygiene-Maßnahmen: Neben der regel-mäßigen Desinfektion und Belüftung von Kabinen, Liften oder Gondeln, gibt es auch ausreichend Desinfektionsmöglichkeiten für die Gäste in den Toilettenanlagen, im Kassenbereich oder im Skidepot. „Die durchschnittliche Fahrtzeit unserer Seilbahnen beträgt acht Minuten, damit sind wir weit unter der Ansteckungszeit von 15 Minuten“, so Egger.

Bei Sessel-bahnen und Schleppliften sei der Gast zudem sowieso immer an der frischen Luft. Bänder und Markierungen am Boden sollen die Gäste im Stationsbereich leiten und ihnen helfen, Abstand zu halten. „Mit Lautsprecherdurchsagen und Mitarbeitern vor Ort wollen wir regelmäßig die Eigenverantwortung der Gäste einfordern“, sagt Haslinger.

Bei Sesselbahnen und Schleppliften sei die „Skilänge Abstand“ naturgemäß sowieso kein Problem. „Trotzdem wollen wir kein Gedränge – auch nicht in den Skihütten. Hier setzen wir auf Reservierungen, Empfangspersonal und Gästeregistrierung per QR-Code“, berichtet Haslinger.

Mit der neuen Schoberbahn auf der Reiteralm kann das Skigebiet die Besucherströme vom westlichen auf den östlichen Teil verlagern.

Nur Österreicher reichen nicht

Egger rechnet aber trotz des umfangreichen Konzeptes mit weniger Gästen: „Es wird keine normale Skisaison werden. Noch gibt es Hoffnung, aber wenn die Reisewarnungen aufrecht bleiben, wer-den die einheimische Gäste nur 20 Prozent des Umsatzes auffangen!“ Mit Optimismus gehe man trotzdem in Vorleistung, etwa indem man 40 Millionen Euro in die heurige Beschneiung pumpt.

Wolfgang Egger

Präsident Ski amadé

„Wir müssen unsere Selbstausschaltung verhindern, indem wir unseren Betrieb auch intern coronafit machen. Denn wenn die Seilbahnen weg sind, ist die Region weg. Deshalb wird in getrennten Teams gearbeitet, jeder Mitarbeiter wird täglich auf Symtome geprüft, Verdachtsfälle sofort getestet und isoliert. Masken- und Abstands-Muffeln unter den Gästen werden wir im äußersten Fall die Karte sperren und deren Transport verweigern!“

ANGELA HASLINGER

Vorstand Ski amadé

„Passend zum 20-Jahr-Jubiläum haben wir den my Ski amadé Friends Club ins Leben gerufen. Neben einem Registrierungsrabatt auf Skipässe, Einkaufsgutscheinen und Skiservice-Angeboten gibt es auch exklusive Urlaubsangebote. Im Falle einer Pistenrettung, außer Heli-Rettung, werden die Kosten übernommen. Zu den Vorteilen gehört auch die Friends Card, die als Skipass immer wieder aufgeladen werden kann.“

Drei neue Seilbahnen

Apropos Millionen: In diesem Jahr hat Ski amadé 73 Millionen Euro investiert, Das ist sogar etwas mehr als im Vorjahr. So wurden knapp 36 Millionen Euro für drei neue Seilbahnen aufgewendet, die heuer in Betrieb gehen. Die größte Investition ist die Skigebietsverbindung zwischen Snow Space Salzburg und Flachauwinkl/Kleinarl.

Von dem neuen 10EUB Panorama Link profitieren die Gäste, weil sie künftig großteils ohne Skibus unterwegs sein können. Mit der Schoberbahn auf der Reiteralm und der Lärchkogelbahn auf der Planai wurden zudem zwei neue Sesselbahnen errichtet.
Der Ausbau der Beschneiungsanlagen kostete rund 17 Millionen Euro, sonstige Investitionen in Pistenerweiterungen, neue Pistengeräte, andere Fahr-zeuge und Maschinen lagen bei rund 20 Millionen Euro.

Nächstes Jahr steht dann der Neubau der Flying Mozart in Wagrain auf dem Programm. Das 13-Millionen-Euro teure Seilbahnprojekt sollte eigentlich heuer fertiggestellt werden. Doch Corona wirbelte den Zeitplan durcheinander. Ski amadé lässt sich davon aber nicht beirren, wie Egger abschließend betont: „Wir glauben auch weiterhin an einen florierenden Wintertourismus und belegen das mit kontinuierlichen Investitionen!“ ts

Mehr Komfort, kürzere Wartezeiten, höhere Kapazität: Die neue Lärchkogelbahn wird den Skibetrieb auf der Planai merkbar optimieren, da sie einen zentralen Knotenpunkt darstellt.