DOPPELMAYR: WIE ENTSTEHT EINE SEILBAHN?

Dieser Frage geht das SI Magazin in einer Artikel-Serie zusammen mit dem Seilbahnhersteller DOPPELMAYR nach. Heute: Teil 1 – Die Planung.

Alleine in Österreich gibt es derzeit über 2.900 Seilbahnanlagen. Viele davon im Ganzjahresbetrieb. Die Anlagen sind leistungsstark und zuverlässig, dem zugrunde liegt eine sorgfältige Planung, die immer individuell abgestimmt auf das jeweilige Projekt erfolgt. Seilbahnplaner benötigen daher genaue Geländedaten der möglichen Seilbahntrasse.

Dadurch kann ein erster Überblick gewonnen werden und auf Basis dieser Grundwerte werden die ersten Überlegungen für eine mögliche Strecke gemacht. Spätestens jetzt muss sich der Planer die Gegebenheiten vor Ort persönlich anschauen. So soll sichergestellt werden, dass alle Gegebenheiten erfasst und keine Straßen oder Häuser bei der Planung übersehen werden.

Bei dieser Besichtigung wird auch die spätere Trasse einmal besichtigt. Neben dem Abgehen der gesamten Strecke zu Fuß, kommen heute auch technische Hilfsmittel wie Hubschrauber oder Drohnen mit HD-Kameras zum Einsatz. Im Ausland kann es vereinzelt noch immer dazu kommen, dass die Planer bei diesem Arbeitsschritt einen Tag bis zum Gipfel wandern, um anschließend oben zu kampieren bevor am nächsten Tag die Trassenbesichtigung abgeschlossen werden kann.

Die angeforderten Geländedaten sind ein wichtiges Tool für die Planer, doch viele Dinge können erst vor Ort richtig eingeschätzt werden. Besonders Punkte wie Ein- und Ausstiegsniveaus oder die genaue Stützenpositionierung müssen direkt geklärt werden da sonst leicht etwas übersehen werden kann. Bei diesen Begehungen vor Ort sind auch ein Geologe und ein Techniker dabei. Anschließend wird am Computer ein genaues 3D-Modell, anhand dessen die Detailplanung erfolgen kann angefertigt.

Welcher Bahntyp ist der richtige

Aufgrund der jahrelangen Erfahrung im Wintertourismus besitzen Skigebietsbetreiber im Alpenraum großes Wissen was Seilbahntypen und ihre Vorteile anbelangt. Trotzdem ist es auch für den Projektant wichtig, genau zu wissen, worin die zentrale Aufgabe der späteren Bahn liegen soll. Gemeinsam mit dem Kunden kann dann die Wahl des am besten geeigneten Seilbahnsystems getroffen werden.

Zuerst wird dabei geklärt, ob es sich beispielsweise um eine Gondeloder Sesselbahn handeln soll. Der Einsatzzweck der Seilbahn – etwa ob die Anlage im Winter und/oder Sommer betrieben wird – ist hier maßgebend. Weitere Faktoren wie die notwendige Förderleistung und die Geländeanforderungen, die notwendige Förderleistung und die Geländeanforderungen, Bodenabstände sowie Wirtschaftlichkeit werden zudem berücksichtigt.

Ein stimmiges Kosten-Nutzen- Verhältnis ist die Grundlage für ein nachhaltiges Projekt, an dem der Kunde viele Jahre Freude haben wird. Dafür muss das Projekt zu jeder Zeit der Planungsphase immer wieder von unterschiedlichen Seiten beleuchtet werden. Am Ende ist jede Seilbahn ein Unikat – auf die speziellen Gegebenheiten und auf den Kunden zugeschnitten.