Schneeproduktion auf höchstem Niveau

Pünktlich zur Weltcup-Premiere erzielte die Hochgurgler Liftgesellschaft einen weiteren Meilenstein in ihrer Firmengeschichte: Sie verstärkte ihre Schneeanlage mit dem neuen Speicherteich Schermer - auch dank der Arbeit von ILF CONSULTING.

Die Hochgurgler Liftgesellschaft mbH & Co. KG hat einen Meilenstein für die Winterurlaubssaison 2023/24 erreicht, indem sie in eine wegweisende Schneeanlage in Hochgurgl investiert hat.

Diese Investition verspricht nicht nur eine hervorragende Schneesicherheit für Wintersportbegeisterte, sondern verfolgt auch einen verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Die Erweiterung der Anlage wurde nach einem gründlichen Behördenverfahren im Jahr 2022 in Angriff genommen und bereits im September desselben Jahres erfolgreich in Betrieb genommen.

Das Ergebnis: Eine Schneeanlage mit beeindruckende 69.000 Kubikmetern Wasserspeicherkapazität und einer Pumpleistung von 220 Litern pro Sekunde.

Michael Vogl

Projektleiter, ILF Consulting Engineers Austria GmbH (AUT)

„Wir sind besonders stolz darauf, dass unsere Firma in der Lage war, alle notwendigen Fachleute in den Bereichen Ökologie, Geologie und Geotechnik zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns über die erfolgreiche Fertigstellung dieses Projekts und darauf, dass unsere Expertise dazu beitragen konnte, die Vision des Kunden in die Realität umzusetzen.“

Vom Konzept zur Realität

Diese Schneeanlage ist das Ergebnis einer Vision, die bereits 2017 Gestalt annahm. Das Ziel, alle Pisten der Schneeanlage in erster Priorität zu beschneien, war der Ausgangspunkt für intensive Gespräche und Planungen.

Im Jahr 2018 erfolgte eine sorgfältige Standortsuche mit Variantenstudien, die die ökologischen und geologischen Gegebenheiten der Region berücksichtigen. Diese gewissenhafte Auswahl des Standorts war von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Die Planung des Speicherteichs und der Pumpstation erfolgte ebenfalls äußert sorgfältig. Die Grobentwürfe wurden erarbeitet, eine umfassende Projektplanung wurde entwickelt und den zuständigen Behörden vorgelegt.

Nachdem Anfang 2022 grünes Licht für das Projekt gegeben wurde, erfolgte die umgehende Ausschreibung der verschiedenen Gewerke, darunter Betonarbeiten, Erdtiefbau und Rohrbauarbeiten, sowie die Beschaffung sämtlicher benötigter Bauteile. Bereits Ende 2022 konnte die Pumpstation erfolgreich fertiggestellt werden.

Im Jahr darauf wurden der Aushub des Speicherteichs inklusive der Folienverleugnung abgeschlossen, die Feldleitungen verlegt und die Station ausgerüstet. Dieser Prozess wurde präzise geplant und umgesetzt, um sicherzustellen, dass die Schneeanlage effizient und umweltfreundlich funktioniert.

Alban Scheiber

Geschäftsführer, Hochgurgler Liftgesellschaft mbH & Co. KG (AUT)

„Die Umsetzung dieses Projekts ist ein Meilenstein für unsere Schneeanlage. Wir haben hart daran gearbeitet, unsere Idee in die Realität umzusetzen. Angefangen von der Standortsuche bis zur Fertigstellung der Pumpstation war es eine spannende Reise. Der neue Speicherteich wird es uns ermöglichen, unsere Gäste noch umfangreicher zu versorgen und ihre Wintererlebnisse zu verbessern.“

Kurzfristige Erweiterung für Weltcup

Eine zusätzliche Herausforderung bestand in der Errichtung der neuen Weltcup-Piste. Aufgrund der positiven Zusage, ein Weltcup-Rennen in der Saison 2023/24 auszurichten, wurde innerhalb kürzester Zeit ein Projekt für die Erweiterung der bestehenden Kirchenkar-Abfahrt entwickelt.

Dieses Projekt, einschließlich des Behördenverfahrens, wurde in Rekordzeit umgesetzt und stellt eine bedeutende Erweiterung der sportlichen Möglichkeiten in diesem Skigebiet dar.

Naturschutz im Fokus

Während all dieser Bauarbeiten wurde der Naturschutz nicht außer Acht gelassen. Eine ökologische Bauaufsicht begleitete die Arbeiten und setzte zahlreiche Maßnahmen um, um sicherzustellen, dass die natürliche Umgebung erhalten bleibt und der Eingriff in die Natur möglichst gering gehalten wird.

Als Ausgleichsmaßnahme zu den Eingriffen wurde der „Himmelsteich“ im Nahbereich der Pumpstation errichtet, der in Zukunft einen Lebensraum für eine artenreiche Fauna und Flora bieten wird.

Der abgetragene Oberboden und die seitlich gelagerten Pflanzsoden wurden für die Rekultivierung aufbewahrt und auf die neu erstellten Bereiche aufgetragen.

Was ist eigentlich ein "Himmelsteich"?

Teiche lassen sich, je nachdem wie sie gespeist werden, in Bach-/Fluss-, Quell- oder Himmelsteiche einteilen. Wobei der Bach-/Fluss- und Quellteich selbsterklärend sind. Aber ein Himmelsteich?

Als Himmelsteich bezeichnet man ein Stillgewässer, das durch keinen oberflächigen Zustrom gespeist wird und sein Wasser ausschließlich aus Niederschlägen und durch Grundwasser bezieht. Der Himmelsteich wird innerhalb eines Skigebietes oftmals als Ersatzlebensraum angelegt, um Umweltauswirkungen auf die Umgebung zu kompensieren.

In dieser Funktion werden in der Umgebung des Teichs Maßnahmen ergriffen, um die natürliche Umwelt zu schützen und zu verbessern. Dies kann die Wiederherstellung von Lebensräumen, die Pflanzung von einheimischen Pflanzen und die Schaffung von Nistplätzen für Tiere einschließen.  Dadurch wird die Biodiversität gefördert und der Lebensraum für Pflanzen und Tiere erhalten.

Ein Himmelsteich in einem Skigebiet ist jedoch kein Fischteich. Ganz im Gegenteil. Solche Teiche sollten auf jeden Fall fischfrei sein, damit sie für Amphibien als Lebensraum beziehungsweise Ausgleichsmaßnahme geeignet sind.