Wie Skigebiete heuer aufrüsten

Neu Bahnen, neue Mitarbeiterhäuser, neue Lifte - es tut sich viel in der Seilbahnbranche. Bei vielen Projekten sind die Planer von MELZER & HOPFNER eingebunden. Ein kurzer Auszug.

Über 300 Projekte hat das Bregenzer Ingenieurbüro MELZER & HOPFNER in seinen 35 Jahren realisiert – und auch heuer kommen wieder etliche hinzu. Die für die Branche spannensten Projekte werden hier kurz vorgestellt.

Wildkopfbahn Turrach

Die im Grenzbereich Steiermark – Kärnten gelegene Turracher Höhe gilt aufgrund ihrer Schneesicherheit und ihrer landschaftlichen Schönheit schon immer als Geheimtipp beim anspruchsvollen Gast.

In den vergangenen Jahren haben die Bergbahnen kontinuierlich in die Qualität von Aufstiegshilfen und in die  Beschneiung investiert. So nun auch bei der Wildkopfbahn. Die Verantwortlichen vertrauten auch hier wieder auf über viele Jahre bewährte Partner.

Mit der Gesamtplanung wurden daher MELZER & HOPFNER aus Bregenz betraut. Das technische Konzept der Seilbahn sieht eine kuppelbare 6er-Sesselbahn mit Wetterschutzhauben, Komfortsitzen und Sitzheizung vor. Das bauliche Konzept ist grundsätzlich sehr schlicht und zurückhaltend angesetzt.

Die Architektur aus dem Hause MELZER & HOPFNER verbindet die typischen Merkmale der Region mit höchster Funktionalität. Sowohl das Betriebsgebäude in der Talstation als auch die Fassadenflächen der Bergstation werden großzügig mit PV-Modulen ausgestattet.

Der Baufortschritt liegt absolut im Terminplan, somit steht einer Kollaudierung für November 2023 nichts im Wege.

MELZER & HOPFNER gestaltet die Wildkopfbahn umfassend.

Limbergbahn Saalbach

Der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn gilt als eines der größten und attraktivsten Skigebiete Österreichs – und der Welt. Aber auch eine Top Destination muss sich ständig weiterentwickeln, um eine zu bleiben.

Hierfür wird dieses Jahr in Saalbach der fixgeklemmte 4er-Sessellift Limberg aus dem Jahr 1994 durch eine moderne und zeitgemäße 8er-Sesselbahn ersetzt. Durch den Neubau werden Förderkapazität und Komfort auf der Sonnenseite des Schattbergs deutlich erhöht.

Lange Warte- und Fahrzeiten sind somit bald passé. Mit dem neuen Talstationsstandort konnte die Seilbahnanlage deutlich verlängert und zusätzlich eine großzügige Pistenfläche generiert werden.

Gleichzeitig erhält das Gebäude eine Doppelnutzung. Im Untergeschoss wird ein Technikcenter mit Werkstätte, Büro, Lager und Platz für mehrere Pistengeräte geschaffen. Die Heizenergie für die Talstation stellt eine Wärmepumpe mit Tiefensonden bereit.

Die großzügige PV-Anlage an der südseitigen Fassade versorgt das Talstationsgebäude direkt mit grünem Eigenstrom. Der Nachhaltigkeitsgedanke spiegelt sich auch in der Auslegung der neuen Seilbahnanlage als Ganzjahresbahn wider.

Bei Bedarf transportiert die Limbergbahn im Sommer bis zu fünf Downhillbikes pro Sessel. Der Bau ist trotz den widrigen Wetterbedingungen Anfang April im Terminplan. Fertigstellung bzw. Kollaudierung ist für November 2023 anvisiert.

Bei der Limbergbahn in Saalbach plante MELZER & HOPFNER die Seilbahntechnik und den Hochbau.

Mitarbeiterhaus Obertauern

Mehrere Skischulen und Skiverleihe, Hotels in Pistennähe – und sogar eine eigene Apres-Ski-Meile: In Obertauern im Salzburger Land wird den Gästen eine serviceintensive Infrastruktur geboten.

Das ist aber nur mit gutem und freundlichem Personal möglich. Besonders in Zeiten wie diesen ist es wichtiger denn je, gute Mitarbeiter zu finden und diese auch möglichst lange im Betrieb zu halten.

Ein wichtiger Zufriedenheitsfaktor sind zeitgemäße und moderne Unterkünfte zu einem günstigen Mietzins. Hierfür errichtet die Tauernliftgesellschaft dieses Jahr 14 Mitarbeiterwohnungen, die an das bestehende Hotel Grünwaldkopf zugebaut werden.

Hier zeichnen sich die Ingenieure MELZER & HOPFNER für die Gesamtplanung, Einreichung, Ausschreibung und Bauabwicklung verantwortlich. Der Bau befindet sich im Zeitplan, eine Fertigstellung ist für Anfang November 2023 anvisiert.

In Obertauern wurden die Seilbahnplaner zu Architekten.

Albonabahn I Stuben

Das Skigebiet Albona/Valfagehr in Stuben am Arlberg gilt als variantenreiches Skigebiet. Über die Albonabahn I und deren Pistenanschluss an die „Alpe Rauz“  gelangen Skigäste auch in die Skigebiete von St. Anton, St. Christoph, Zürs und Lech.

Der derzeit bestehende fixgeklemmte Doppelsessellift Albonabahn I wurde 1983 in Stuben am Arlberg errichtet. Heuer wird er schließlich ersetzt – und zwar durch eine moderne Einseilumlaufbahn mit geschlossenen Fahrbetriebsmitteln (Gondeln mit einem Fassungsvermögen von 8 Personen).

Die neue Einseilumlaufbahn wird künftig die Fahrgäste sowohl berg- als auch talwärts transportieren und ist auf eine Beförderungskapazität von 1.600 Personen pro Stunde ausgelegt.

MELZER & HOPFNER ist für die Planung und Gestaltung der Tal- und Bergstationsgebäude, die Behördenkoordination sowie die Bauoberleitung zuständig. Der Standort der neuen Talstation sowie die Streckenführung bleiben annähernd gleich.

Die neue Bergstation rückt etwa 200 Meter Richtung Tal, direkt neben das bestehende Bergrestaurant „Albona Mitte“.

MELZER & HOPFNER bringen hierbei Natur und Technik in Einklang: So achten die Ingenieure bei der Gestaltung und Positionierung der Tal- und Bergstationsgebäude auf eine optimale Integration in das umgebende Gelände.

Die Gebäude bestechen durch ihre zurückhaltende, hochwertige Formgebung und fügen sich harmonisch in das Landschaftsbild ein. Das Projekt befindet sich sehr gut im Zeitplan. Die Fertigstellung ist für November 2023 geplant.

Die Talstation der Albonabahn fügt sich sanft in die Landschaft.

Kapellenhangbahn Altastenberg

Altastenberg ist der höchste und schneesicherste Wintersportort im deutschen Sauerland und liegt auf ca. 800 Metern, unweit des bekannten Wintersportortes Winterberg.

Die aus Förderbändern und Schleppliften bestehende Liftinfrastruktur soll auf einen modernen Qualitäts- und Komfortstandard gehoben werden. Gleichzeitig ist den Betreibern wichtig, dass der Charme des überschaubaren Skigebietes mit seinen abwechslungsreichen Abfahrten erhalten bleibt.

Zum Auftakt ist die Erneuerung des Schlepplifts „Kapellenhang“ geplant. Zum Einsatz kommt eine fixgeklemmte 4er-Sesselbahn, welche mit Förderband und verriegelbaren Schließbügeln ausgestattet ist.

Dieses Bahnsystem verbindet den Komfort der sitzenden Beförderung mit vergleichsweise einfacher Seilbahntechnik und damit reduzierten Betriebs- und Instandhaltungskosten im Gegensatz zu einer kuppelbaren Anlage.

Im Sinne des minimalen Fußabdrucks wird im Unterbau der Bergstation neben der Garagierung für die Sessel (Sommerlager) auch Platz für eine Pistenraupe sowie für Schneeerzeuger geschaffen und optisch verträglich in die sanften Sauerländer Hügel eingebettet.

In gleichem Atemzug wurde auch bei einem bestehenden Schlepplift die Talstation samt Einstiegsstütze bergwärts gerückt, um mehr Pistenfläche für die Gäste ab der Skisaison 2023/2024 zu erhalten. Der Baustart fiel am 30.August 2023. Die Fertigstellung ist für Ende Dezember 2023 anvisiert.

Geringe Betriebskosten stehen am Kapellenhang im Fokus.