Braunwald behält seine Standseilbahn

Die Kantonsregierung hat sich für einen Neubau der über 100-jährigen Braunwald-Standseilbahn entschieden und die Idee einer Gondelbahn verworfen. Grund für den Entscheid sei laut der Glarner Regierung die etwa halb so hohen Kosten einer neuen Gondelbahn.

Die Braunwaldbahn wird umfassend saniert damit weiterhin eine zuverlässige Verbindung zwischen Linthal und Braunwald gesichert bleibt. Zurzeit werden die Wagen der Standseilbahn renoviert. Teil der Renovierung ist auch die notwendigen Voraussetzungen für einen barrierefreien Zugang zur Bahn zu schaffen.

Sanierung kostengünstiger

Damit es zu so wenig Einschränkungen als möglich kommt, werden die Arbeiten nachts durchgeführt und die Einschränkungen damit durch den Tag hindurch auf ein Minimum reduziert sein.  Das Projekt wird auf 24 Millionen Franken geschätzt, der Bau einer Gondelbahn hätte 45 Millionen ausgemacht. Zudem sei auch der laufende Betrieb der Gondelbahn um rund zwei Millionen Franken teurer als der Betrieb der Standseilbahn.

„Die Planungsphase mit Landsgemeinde-Entscheid und dann die Realisierung werden im Minimum sechs Jahre betragen, sagte Regierungsrätin Marianne Lienhard (SVP) auf Anfrage der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Bei einer Gondelbahn rechnet die Regierung hingegen mit einer längeren Verfahrensdauer von zehn Jahren.

Fahrplanerweiterung und laufende Angebotsverbesserung

Die Braunwald-Standseilbahn AG wird mögliche Optimierungen wie zum Beispiel Betriebszeitenerweiterung, Fahrplanverdichtung oder die Erarbeitung eines integrierten Logistikkonzepts prüfen und umsetzen. Erste Maßnahmen werden bereits in diesem Jahr initiiert.

Abends werden täglich zwei zusätzliche Fahrten um 21:25 und 22:25 Uhr angeboten sowie an den Wochenenden eine zusätzliche Fahrt um 05:25 Uhr. Die Möglichkeiten einer zusätzlichen Erweiterung der Frequenzen (z.B. Viertelstundentakt) werden mit dem Kanton als Besteller und dem Bundesamt für Verkehr abgeklärt.

Bauarbeiten gestartet

Die Plangenehmigung für die Ertüchtigung sowie der entsprechende Finanzierungsentscheid des Bundesamts für Verkehr wurde anfangs Juni 2023 erteilt. Mitte Juni starteten die Bauarbeiten für den neuen Maschinenraum in der Bergstation sowie für den Zugang zum Lift in der Talstation. Parallel wird die Sanierung des Tunnels und der Stützmauer erfolgen. Im November 2023 wird die Bahn an die neue Steuerung und den neuen Antrieb angeschlossen, was einen zweiwöchigen Betriebsunterbruch (6. – 17. November 2023) bedingt.

Während des Unterbruchs wird Braunwald – wie bereits während der Totalsanierung im Jahr 1997 – durch Helikopterflüge erschlossen. In einer zweiten Phase im Jahre 2024 werden die Brücken ersetzt.