Nun fahren auch die Sesselbahnen autonom

Mit dem AURO-Konzept fahren DOPPELMAYR-Kabinenbahnen seit 2020 autonom. Nun folgen die Sesselbahnen – ein weiterer innovativer Schritt des Herstellers.

Die Mobilität der Zukunft ist autonom. Diese Entwicklung hat die DOPPELMAYR Gruppe frühzeitig erkannt und mit AURO (Autonomous Ropeway Operation) die Weichen gestellt.

Während der autonome Betrieb für Kabinenbahnen (AURO-MGD) bereits seit 2020 erfolgreich eingesetzt wird und sich wachsender Nachfrage erfreut, sind Sesselbahnen bis dato noch ein unbestelltes Feld.

So funktionieren autonome Sesselbahnen

Bei AURO-CLD kommt die KI-gestützte Bildverarbeitung von Mantis Ropeway Technologies zum Einsatz. Der Entwicklungspartner von DOPPELMAYR ist mit seiner Software in der Lage, Bild- und Videodaten in Echtzeit zu analysieren, zu bewerten und anhand dieser automatische Handlungen abzuleiten.

Das System erkennt Gefahrensituationen im Ausstiegsbereich an der Bergstation in Sekundenbruchteilen und entscheidet selbstständig, je nach Situation, ob die Anlage weiterfährt, verlangsamt oder abschaltet.

Wie bei AURO für Kabinenbahnen überwacht ein Mitarbeiter das System aus dem Ropeway Operation Center (ROC) in der Talstation oder in einem separaten Gebäude.

Eine hohe Sicherheit entsteht durch die ständige Aufmerksamkeit und Reaktionsgeschwindigkeit des KI-trainierten Systems.

Dabei verlässt sich AURO-CLD nicht nur auf seine „Augen“. Sensorik, wie Lichtschranke,- Bodendruckplatte, Begrenzung des Ausstiegsbereiches, sowie Notaus-Schalter und die Intercom Funktionen, ergänzt die Kameras und gewährleisten so die maximale Sicherheit in verschiedensten Situationen.

Die Software kann so selbstständig auf Ereignisse reagieren.

Sensorik zur Begrenzung

des Ausstiegsbereiches, Bodendruckplatte, Kameras und Lichtschranken ermöglichen dem KI-gestützen System, selbstständig auf Situationen zu reagieren.

So trainieren autonome Sesselbahnen

Die DOPPELMAYR Gruppe perfektionierte das System in Kooperation mit seinem Entwicklungspartner Mantis Ropeway Technologies über zwei Wintersaisonen hinweg.

Die KI-gestützte Bildverarbeitung wurde dabei mit einer großen Anzahl an Daten trainiert. Somit können nun sowohl neue Seilbahnen, als auch Bestandsanlagen mit AURO-CLD ausgerüstet werden.

Die Vorteile autonomer Sesselbahnen

Durch den wachsenden Personalmangel geraten Betreiber zunehmend unter Druck, die Verfügbarkeit ihrer Anlagen sicherzustellen.

AURO-CLD entlastet die Betreiber, indem das System den Personalbedarf einer Standardanlage um bis zu 50 Prozent reduziert. Ganz ohne Personal lassen sich Seilbahnanlagen aber nicht betreiben.

Vielmehr werden eine oder mehrere Anlagen nur noch aus dem Ropeway Operation Center in der Talstation betreut. AURO-CLD übernimmt die Steuerung der Bergstation. Ein weiterer Mitarbeiter ist auf Abruf schnell an der Bergstation verfügbar und übernimmt regelmäßig kleinere Wartungsarbeiten an der Sesselbahn.

Auch an der Notrufsäule sind Kameras fixiert.

Das kosten autonome Sesselbahnen

Betreiber sparen mit AURO-CLD nach Abzug der Lizenzkosten bis zu 35 Prozent ihrer Personalkosten ein. Das reelle Einsparpotenzial hängt von verschiedenen Faktoren, wie Anlagentyp, regionalen Gegebenheiten als auch Kundenanforderungen ab.

Vorteile von Auro-CLD

  • Reduktion des Personalbedarfs um 50 Prozent resultiert in bis zu 35 Prozent weniger Personalkosten
  • Federt Personalmangeleffekte ab
  • Hohe Sicherheit durch schnelle Reaktion auf Gefahrensituationen
  • Gute Übersicht durch verschiedene Kamera-Blickwinkel
  • Kein Nachlassen der Aufmerksamkeit: das System wird nicht müde
  • Nachrüsten auch bei älteren Bestandsanlagen möglich