Zuversicht für 2021: Zweckoptimismus?

Zwischen echter Zuversicht, pragmatischem Zweckoptimismus und zähneknirschendem, Es-Positiv-Sehen- Müssen. 2021 dürfte ein sehr spezielles Jahr werden. Mit wohl starker Positiv- Tendenz, nach Durchschreiten der Talsohle.

Studien und Expertenanalysen lassen hoffen. „Sorgenvoll der Blick auf die kommenden Monate. Große Hoffnung auf baldige Rückkehr zur Normalität inklusive Reisefreiheit. Und eine wirtschaftliche Erholung zwischen Jahresmitte (8 Prozent der Befragten), 2tem Halbjahr (23 Prozent) und 2022 (28 Prozent)“, so lassen sich zentrale Ergebnisse der Neujahrsumfrage des Linzer IMAS Instituts zusammenfassen.

Aktuell ist die Grundstimmung der Bevölkerung, so IMAS, noch sehr gedämpft: Nur 28 Prozent der Österreicher gehen mit Zuversicht ins Jahr 2021 (minus 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). 38 Prozent (plus 28 Prozent) sehen das neue Jahr mit Skepsis. Gehofft werde auf das Ende der Pandemie, die Aufrechterhaltung der Gesundheit und die Rückkehr zur Normalität.

Optimismus in Deutschland

Ein optimistischeres Bild zeichnet die Stiftung für Zukunftsfragen: „51 Prozent der Deutschen blicken mit Zuversicht auf das Jahr 2021“, betonen die Hamburger
Forscher im Zukunftsmonitor 2021. Wobei die über 65-Jährigen (59 Prozent) deutlich optimistischer sind als die mittleren Altersgruppen (36 Prozent).

Auf der Wunschliste ganz oben stehen – sobald wieder möglich – Urlaubsreisen (48 Pro zent), Wochenendausflüge (34 Prozent), Essen und Trinken (36 Prozent) sowie Hobbies und Sport (25 Prozent).

Auch bei Österreichern ist die Reiselust ungebrochen. Jeder fünfte Befragte von Gruber- Reisen hat für 2021 bereits einen Urlaub gebucht. Und 73 Prozent wollen verreisen, sobald das wieder möglich ist. Sehr wichtig für 53 Prozent der Umfrageteilnehmer sind flexible Umbuchungs- und Stornomöglichkeiten.

Enorme Reise-Sehnsucht

„Es gibt eine enorme Sehnsucht der Menschen, nach dieser schwierigen Corona- Zeit wieder schöne Reisen machen zu können. Das zeigen alle unsere Marktforschungen“, betont Friedrich Joussen, Vorstandschef des Tourismuskonzerns TUI. Deshalb erwartet die TUI auch „einen weitgehend normalen Sommer
2021“. Erst 2022 sei es allerdings realistisch, wieder das Niveau von 2019 zu erreichen.

„Seit bekannt ist, dass es noch im Winter einen Impfstoff gegen Corona gibt, sind die Buchungsanfragen deutlich gestiegen. Das zeigt uns, dass die Menschen unbedingt wieder reisen wollen“, berichtet Ralph Schiller, Geschäftsführer des Reiseveranstalters FTI.

Quellen:

IMAS-Neujahrsumfrage, 7.1.2021 | Zukunftsmonitor 2021 der Stiftung für Zukunftsfragen, 30.12.2020 | Gruber-Reisen Reiseumfrage, Tip-Online, 15.1.2021 | „TUI erwartet Tourismus-Boom im Sommer“, Tip-Daily 4.1.2021 | Absatzwirtschaft „Nach dem Corona-Krisenjahr“, 4.1.2021