Lückenschluss zwischen Mannheim und Ludwigshafen?

In der Metropolregion Rhein-Neckar diskutiert man derzeit über mögliche Verkehrsverbindungen. Dabei ist auch eine urbane Seilbahn im Gespräch.

Noch sind Seilbahnen im Deutschland meist touristisch genutzt, doch immer häufiger kommen auch Pläne für das seilgezogene Transportsystem als ÖPNV Teilnehmer auf. So auch in der Metropolregion Rhein-Neckar. Hier könnte sich Volkhard Malik, Geschäftsführer des Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), eine solche Verbindung zwischen Heidelberg und Ludwigshafen vorstellen.
Eine Seilbahn ist gerade für die Überwindung von Hindernissen perfekt geeignet und da in dieser Region häufig Flüsse überquert werden müssen, könnte eine Seilbahn hier genau richtig sein. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar hat aus diesem Grund auch eine Potenzial- und Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Malik rechnet bereits bis Mitte des Jahres mit einem Ergebnis.

Challenges

Seilbahnen haben eine lange Geschichte als Massentransportsystem in den Bergen. In der Einführung des Systems sowie in der Förderkapazität sieht Malik kein Problem. Die Förderkapazität kann durch die Kabinengrößen sowie die Anzahl der eingesetzten Kabinen an die jeweilige Situation angepasst werden. Als Herausforderung wird von ihm lediglich der Stationsbau gesehen. Die Stationen müssen nämlich optisch und funktional in die städtische Infrastruktur integriert werden. Damit die Seilbahn als ÖPNV-System akzeptiert und genutzt wird, ist es für Malik notwendig die urbane Seilbahn komplett in das bestehende VRN-Netz integriert. Fahrpläne und Tarife müssen dabei aufeinander abgestimmt werden, um eine Abkopplung der Seilbahn von den anderen Verkehrssystemen zu verhindern.

Hoffnungsträger BUGA 2023

Wie bereits viele Gartenschauen zuvor, setzt auch die Bundesgartenschau 2023 auf eine Seilbahn. Diese stellt eine temporäre Verbindung zwischen dem Luispark und dem Spinelli-Gelände dar. Malik sieht in dieser Veranstaltung ein großes Potenzial für das „neue“ urbane System. Bisher ist die Ablehnung gegenüber einer Seilbahn in der Bevölkerung meist groß, doch durch die BUGA könnten sich die Anrainer an das System gewöhnen und vielleicht, wie auch schon in Berlin, auf den Geschmack kommen. (Anm. Hier wurde die eigentlich temporäre Seilbahn nach der internationalen Gartenausstellung behalten und ist nun Teil des Beförderungsnetzes.)