Machbarkeitsstudie für Seilbahn in Kelheim ausgeschrieben

In der bayerischen Stadt Kelheim (zwischen Ingolstadt und Regensburg) wird eine Machbarkeitsstudie für eine Anbindung an das Schienennetz ausgeschrieben. Eine urbane Seilbahn gilt als Vorzugsvariante der örtlichen Entscheidungsträger. Der Freistaat Bayern unterstützt das Vorhaben mit mehr als 100.000 Euro.

Die Stadt Kelheim hat keine eigene Bahnverbindung. Der nächste Bahnhof liegt im über sieben Kilometer entfernten Saal an der Donau. Eine direkte, sichere und komfortable Verbindung zum Bahnhof in Saal soll den Menschen den Umstieg auf die Schiene erleichtern.

Mit einer Seilbahn über die Donau könnten weite Umwege wegfallen. Welche Lösung für das Anbindungsproblem gefunden wird, soll eine Machbarkeitsstudie aufzeigen.

Die Kosten für die Studie betragen insgesamt rund 165.000 Euro. Das Land Bayern hat in Person von Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) einen Förderbescheid über 107.250 Euro an die Stadtverantwortlichen übergeben, um das Vorhaben zu unterstützen.

Minister Bernreiter betont: „Die Studie soll beleuchten, ob eine urbane Seilbahn eine technisch, wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Ergänzung des Öffentlichen Personennahverkehrs sein kann. Aus- und Neubau von attraktiven Mobilitätsangeboten unterstützen wir als Freistaat gerne, auch wenn die Idee auf den ersten Blick ungewohnt erscheint.“

Von links nach rechts: Saaler Rathaus-Chef Christian Nerb, Kelheimer Landrat Martin Neumeyer, Bayerischer Verkehrsminister Christian Bernreiter, Kelheimer Bürgermeister Christian Schweiger und Vize-Bürgermeister von Saal an der Donau Matthias Rieger.
Foto: StMB

Wie bei Infrastrukturprojekten üblich, formiert sich bereits in dieser frühen Phase Widerstand in der Bevölkerung. Kritisiert werden veröffentlichte Zahlen aus einer ersten Schätzung im Rahmen der Initialphase. Hierbei wurden Kosten von etwa 30 Millionen Euro für eine Seilbahn geschätzt.

Zudem würden für eine Einseilumlaufbahn mit ca. fünf Kilometern Länge ungefähr 20 Stützen platziert werden müssen. Die Gegner sammeln bereits Unterschriften und wollen zwei Bürgerbegehren gegen das Vorhaben starten, dass ihnen zu teuer erscheint und das Landschaftsbild zerstören würde.

Der Saaler Bürgermeister Christian Nerb kritisiert hingegen die Initiatoren zweier Bürgerbegehren: „Man sammelt Unterschriften gegen ein Projekt, welches bisher überhaupt nicht beschlossen wurde. Das ergibt für mich keinen Sinn“.

Vielmehr solle man zunächst die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und dann die entsprechenden Beschlüsse der Kommunalparlamente in Kelheim und Saal abwarten.

Die Machbarkeitsstudie soll nun ein klares Ergebnis liefern, ob eine urbane Seilbahn im konkreten Kontext sinnvoll sein könnte. Bis dahin werden sicherlich noch einige Argumente zwischen Befürwortern und Gegner ausgetauscht werden.

Martin Neumeyer

Landrat Kelheim

„In einer Welt die ständig in Bewegung ist, verändern sich auch die Mobilitätskonzepte und unsere Art Mobilität zu nutzen. Eine Seilbahn zwischen Kelheim und Saal a.d.D. wird als neue Mobilitätsform beide Orte näher aneinanderrücken lassen und im Mobilitätsmix wesentlich dazu beitragen, Kelheim besser an das SPNV-Netz anzuschließen.“