Seilbahn-Projekt in Bonn kommt gut voran

Seit Jahren schon gilt das Seilbahn-Projekt in der Bundesstadt Bonn als Vorreiter in Deutschland. Das ambitionierte Projekt – die Stadt soll vollständig mit der Seilbahn durchquert werden – nimmt nun langsam Fahrt auf.

Noch sind einige Schritte zu gehen, die Inbetriebnahme könnte dann 2028 erfolgen. Dann könnte man mit dem Nahverkehrsticket durch die Stadt gondeln. Bereits 2016/17 hat eine erste Machbarkeitsstudie die technische Durchführbarkeit einer Seilbahn bestätigt.

Im Jahr 2021 wurde mit der standardisierten Bewertung ein sehr gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis und damit die Wirtschaftlichkeit des Projektes nachgewiesen. Daraufhin beschloss der Stadtrat Ende 2021 die Anmeldung der Seilbahn für den ÖPNV-Bedarfsplan des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen; der Regionalrat stimmte dem später zu.

Anfang 2022 beschloss der Verkehrsausschuss des Landtags, die Seilbahn in den Bedarfsplan und den darauf aufbauenden ÖPNV Infrastrukturfinanzierungsplan aufzunehmen. Damit sind wichtige Voraussetzungen für die weitere Planung beschlossen worden.

Wie es weitergeht

Nun arbeiten Stadt und Stadtwerke gemeinsam daran, die bestehende technische Planung zu überarbeiten, Vorabstimmungen u.a. mit Behörden und maßgeblichen Trägern öffentlicher Belange vorzunehmen, ein Vorgutachten für eine Ausschreibung zu erstellen, die funktionale Ausschreibung und das Planfeststellungsverfahren vorzubereiten sowie den Beteiligungsprozess zur Einbindung der Bürger fortzusetzen.

Derzeit werden verschiedene Vorgutachten eingeholt und die Abstimmung mit verschiedenen Trägern öffentlicher Belange herbeigeführt. Dazu zählen im Einzelnen: ein Gutachten zur Windsimulation am Posttower (Hochhaus an der geplanten Trasse), ein meteorologisches Gutachten und eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP).

Wenn die verschiedenen Vorgutachten vorliegen, wird die geplante Trasse überarbeitet und eine funktionale Ausschreibung vorbereitet. Im Anschluss wird ein Seilbahnhersteller beauftragt.

Dieser wird in der Folge die Ausführungsplanung erstellen und das Planfeststellungsverfahren begleiten. Mit Abschluss der Ausführungsplanung und Einreichung des Antrags zur Planfeststellung rechnet die Stadtverwaltung derzeit bis Mitte 2026.

Danach können die Fördermittel beantragt und der Bau der Seilbahn beauftragt werden. Schlussendlich wird nach dem Bau die Inbetriebnahme der Bonner Seilbahn im Nahverkehr stehen.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner dazu: „Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Nahverkehrs-Highlight für Bonn erfolgreich und zügig weiter voranbringen. Die Seilbahn wird umweltschonend nicht nur die Mobilität auf den Venusberg deutlich verbessern, sondern die schnellste Verbindung von der Bahn zu vielen wichtigen Arbeitsplätzen links und rechts vom Rhein sein. Sie wird Vorbild-Charakter für andere Kommunen entfalten, die Lösungen für klimagerechte, urbane Mobilität suchen.“