Diskussionspunkt Seilbahn

In Stuttgart-Vaihingen bewegt das Thema urbane Seilbahn die Gemüter.

Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet würde die Seilbahnstrecke in 18 Metern Höhe über Wiesen und Felder zu einer Station beim Freibad Rosental verlaufen. Von dort würde sie weiter bis zum Bahnhof führen.

Die Ausgangsstation auf dem Eiermann-Campus könnte laut den Planern in einem zehnstöckigen Gebäude liegen, in dem sie ein bis zwei Stockwerke in Anspruch nehmen würde. Die Zwischenstation im Park zwischen der Krehlstraße und dem Feuersee würde auf einem kleinen städtischen Grundstück liegen, weshalb sie sehr kompakt gebaut werden müsste. Von dort aus müsste die Fahrt über die Vollmoellerstraße zur Station Vaihingen-West am Busbahnhof führen.
Dort muss dann laut Plan die Richtung über die Bahngleise hinweg zur künftigen Station Vaihingen-Ost geändert werden. Normalerweise kann eine Seilbahn keine Kurven fahren, aber eine schienengeführte Trasse über die Gleise hinweg könnte dies ermöglichen. Wenn alles so klappt wie geplant sollten die Bürger bereits 2027 über die Stadt fliegen können. Außerdem würde durch das zusätzliche Angebot im Westen Vaihingens vermutlich der Autoverkehr deutlich vermindert.

Die Bürgerinitiative „Rettet das Rosental“ sieht dem Seilbahnprojekt weniger offen entgegen. Sie unterstellen den Verantwortlichen, das man hier lediglich ein Prestigeprojekt schaffen möchte, welches zu Lasten der Vaihinger Bürger geht. (Derzeit gehören etwa 40 Personen dieser Bewegung an.)
Diesem Akzeptanzproblem sehen sich Seilbahnbefürworter oft konfrontiert. Von den Oppositionen werden weder Förderkapazität noch Komfort oder Sicherheit angesprochen, sondern Beschattung durch die vorbeischwebenden Kabinen oder den Schutz des Luftraums. Solche Probleme könnte man laut Heiner Monheim leicht vermeiden, wenn man die Seilbahnen bevorzugt im öffentlichen Straßenraum oder über öffentlichen Grünanlagen trassiert. Im suburbanen, locker bebauten Umfeld und in großflächigen Gewerbegebieten sind Seilbahnprojekte leichter realisierbar.

Noch sind die Diskussionen der verschiedenen Parteien im Gange und es bleibt spannend welche Seite am Ende die besseren Argumente vorbringen wird.