Testphase in Haifa angelaufen

Die Haifa Seilbahn transportiert nun auch Fahrgäste: Die neue ca. 4,4 Kilometer lange Seilbahn in der Hafenstadt Haifa soll den Hauptbahnhof mit zwei wichtigen akademischen Einrichtungen verbinden. Nun ist die Testphase angelaufen.

Haifa ist eine Hafenstadt im Norden Israels, die sich weitläufig vom Mittelmeer bis zum Berg Karmel erstreckt. Bekannt ist die israelische Stadt vor allem durch ihre wunderschön angelegten hängenden Gärten von Bahai.

Die geographischen Besonderheiten des Landes, welche die Gärten auszeichnet, sind jedoch nicht in allen Bereichen ein Segen. Aufgrund der gebirgigen Lage am Nordhang des Karmelgebirges bleiben nur wenige Möglichkeiten für die Verkehrsführung der 600.000 Einwohner der Stadt.

Aus diesem Grund war eine Seilbahn schon seit längerer Zeit immer wieder im Gespräch. 2018 wurden diese Pläne konkreter und nun befindet sich die neue Haifa Seilbahn im Bau.

Meer und Berg in einer Fahrt

Die sechs Stationen sollen von der Haifa Bay Busstation über das Technion im Zentrum bis zur Haifa Universität auf dem Karmel reichen. Mit dieser Seilbahn will man das gebirgige Gelände leichter und zeitsparender für die Menschen zugänglich machen.

Jede der geplanten 76 Kabinen soll dabei Platz für zehn Personen bieten. Damit die gewünschte Förderkapazität von 2.400 Personen in der Stunde erreicht werden kann, werden die Gehänge in 30 Sekunden Intervallen starten.

Integration in das Verkehrssystem

Laut israelnetz.com haben die Transportgesellschaft Netivei Israel und das Ministerium knapp 90 Millionen Euro in das Projekt investiert. Nach der Fertigstellung ist die vollständige Integration der Seilbahn in das öffentliche Nahverkehrssystem der Stadt geplant. Bisher umfasst dieses Busse, das Schnellbahn-Bussystem Metronit und die einzige U-Bahn-Linie Carmelit.

Dem Haifi Seilbahn Projekt ging eine etwa 10-jährige Planungsphase voraus, in welcher man sich nicht nur über die geeigneten Standorte, sondern auch über Fahrkomfort Gedanken machte. Da die geplante Fahrzeit 19 Minuten beträgt, wurde darauf geachtet, dass die Kabinen mit Kühlsystemen ausgestattet werden.

Die Seilbahn ist noch nicht offiziell in Betrieb, doch bereits jetzt überlegt der Verkehrsminister, für welche anderen Städte ein solches Konzept nützlich wäre. Derzeit sieht er in Tiberias und Zichron geeignete Kandidaten für ein ähnliches Projekt in der Zukunft.