Die digitale Seilbahn

Ob Luxemburg, Lugano oder Freiburg – Betreiber urbaner Seilbahnen setzen vermehrt auf die Software Sambesi der Firma REMEC. Sie folgen damit dem Vorbild zahlreicher Bergbahnen, die schon länger alle Aufgaben, die beim Betrieb einer Anlage anfallen, mit Sambesi erledigen.

Die Erfüllung der Sorgfaltspflicht ist für Seilbahnbetreiber eine große Herausforderung. Entsprechend viele Instandhaltungsarbeiten muss das Personal durchführen und dokumentieren. Zudem koordinieren Betriebsleiter Aufgaben und Mitarbeiter, verwalten Verträge und managen Risiken. Um hier jederzeit den Überblick zu bewahren, hat das Schweizer Unternehmen REMEC die Software Sambesi entwickelt.

Offen, unabhängig & angepasst

Die Betriebs- und Instandhaltungssoftware ist herstellerunabhängig und offen für Systeme anderer Seilbahnkomponenten (etwa die Steuerung). Sie wurde von Seilbahnfachmännern mitentwickelt – und wird von diesen auch vor Ort implementiert und individuell an die jeweilige Bahn angepasst.

„Ob Checklisten, Fristen oder technische Vorgaben – wir schneiden die Software auf die jeweiligen Bedürfnisse zu und lassen die Inhalte vom Seilbahnhersteller und von den Behörden prüfen“, berichtet Johannes Stadler, CEO von REMEC. Zudem führt das Unternehmen beim Kunden vor Ort Schulungen durch und unterstützt das Team in den ersten Wochen. Auch danach steht REMEC den Betreibern per Fernwartung – und bei Bedarf sogar mit Technischen Leitern – zur Seite.

„Wir können jederzeit das System einsehen, uns aufschalten und Tipps zur Instandhaltung geben“, sagt Stadler. Ständige Updates und die in der Schweiz installierte Cloud sorgen für Datenschutz und IT-Sicherheit.

Aufgaben organisieren

Grundsätzlich läuft Sambesi selbsterklärend und intuitiv bedienbar auf allen gängigen Devices – online wie offline. Das Programm ersetzt die ansonsten dicken Wartungsbücher und Papierberge für die Dokumentation der Instandhaltung und Sorgfaltspflicht. Denn in Sambesi sind alle Aufgaben und deren Erfüllung dokumentiert.

  • Martin Dahm, Infrastrukturmanager,
    Chemin de Fer Luxembourgeois (CFL)

    „Wir wollten von Anfang an papierlos arbeiten und sind so auf SAMBESI gestoßen. Dank der Instandhaltungssoftware arbeiten wir im Drei-Schicht-Betrieb flexibel, effizient und rechtssicher. Alle Tätigkeiten sind stets dokumentiert, alle Unterlagen sofort verfügbar und alle Mitarbeiter immer auf dem gleichen, aktuellen Wissensstand. Als Quereinsteiger profitieren wir zudem von dem Seilbahn-Know-how des Softwareherstellers REMEC!“

So wird einerseits nichts vergessen, andererseits funktioniert die interne Kommunikation. Egal ob Schichtwechsel oder Krankenstand – jeder Maschinist weiß, was bereits erledigt wurde, was noch zu tun ist und sogar, welche Aufgaben vorgezogen werden könnten, etwa in der ruhigen Nachtschicht. Auch Zusatzinformationen, wie ein Prüftermin oder eine Veranstaltung, die viele Fahrgäste generieren wird, werden geteilt.

Arbeiten dokumentieren

Jedes Problem und dessen Lösung wird gleich mit dem Tablet oder Smartphone vor Ort mit Fotos und Stichworten rechtssicher dokumentiert. So sind alle auf dem gleichen Wissensstand – bei Bedarf auch gleich die Behörden. Bei der Wartung besonders hilfreich sind die Explosionszeichnungen des Bahnherstellers. Der Maschinist kann direkt neben dem Bauteil stehen und sich sämtliche technischen Unterlagen, wie Pläne und Leitfäden, am Tablet anzeigen lassen.

SAMBESI ist besonders wertvoll für die Betriebsleiter. Sie können mit der Software Probleme analysieren, Abläufe verbessern und Aufgaben planen. „Sie betreiben so Predictive Maintenance, also vorausschauende Wartung“, schildert Stadler.

Sambesi tauscht dabei Daten, etwa Betriebsstunden und Fahrgastzahlen, mit den Schnittstellen von Komponenten anderer Hersteller aus. Eng damit verzahnt ist die Lagerverwaltung. Nicht zuletzt bleibt das Wissen auch bei Fluktuation des Personals erhalten, das Archiv in der Cloud vergisst nicht.

  • Günter Voigt, Technischer Leiter, Schauinslandbahn, Freiburg

    „Wir implementieren derzeit Sambesi aus zwei Gründen: Erstens wollen wir die Wartung der Seilbahn planen und die Fristbewahrung dokumentieren können. Zweitens wollen wir eine strukturierte Ablage für das Know-how schaffen, da eine Pensionswelle der Mitarbeiter bevorsteht. Die Software läuft auf vier Tablets und unseren Netzwerkrechnern. Die Daten sind auf Wunsch auf unserem lokalen Server gespeichert, unser IT-Team ist begeistert von dem Support und den Updates durch REMEC. Ich bin überzeugt, die Einführung von Sambesi ist gut investierte Zeit.“

Verträge verwalten

Urbane Seilbahnen haben meist zahlreiche Verträge mit Dritten – etwa Dienstbarkeitsvereinbarungen, Wartungspakete oder Jahresentschädigungen für Überflugrechte etc. „Diese Pflichten gegenüber Dritten sind oft sehr umfangreich und komplex.
Sambesi unterstützt die Betreiber dabei, Verträge zu erfassen, abzuwickeln, auszuzahlen und auszuwerten“, betont Stadler.

Risiken managen

Täglich und fast rund um die Uhr verfügbar sein – die Anforderungen an urbane Seilbahnen sind hoch. Entsprechend wichtig ist es, Gefahren abzuschätzen, Zwischenfälle zu dokumentieren und vorbeugende Maßnahmen festzulegen. Und so bilanziert Johannes Stadler: „Sambesi ist eine Software für den ganzen Betrieb!“