Encarnacion & Asuncion: Gleich zwei Seilbahnpläne in Paraguay

Im Gegensatz zu anderen südamerikanischen Ländern besitzt Paraguay noch über keine urbane Seilbahn. Doch sowohl in der Hauptstadt Asunción als auch in der Grenzstadt Encarnación sind zurzeit entsprechende Projekte im Gespräch.

So möchte die Stadtverwaltung von Encarnación mit einer urbanen Seilbahn den Personennahverkehr in die benachbarte argentinische Stadt Posadas beschleunigen. Wie das örtliche deutschsprachige Onlineportal wochenblatt.cc berichtet, soll das Projekt mit privaten Investoren umgesetzt werden.

Encarnación verfügt zwar bereits über einen Nahverkehrszug, der die Verbindung zwischen beiden Städten über die Brücke San Roque González de Santa Cruz anbietet. Jedoch verspricht sich die Stadtverwaltung von der urbanen Seilbahn mehr Wachstum im Tourismus und einen noch besseren Nahverkehr.

Luis Yd, der Bürgermeister von Encarnación, hat das Projekt bereits im Frühjahr 2019 Pedro Britos vorgestellt, dem stellvertretenden Verkehrsminister
von Paraguay. Britos bezeichnete das Vorhaben als einen ehrgeizigen Vorschlag, räumte jedoch ein, dass es noch weiterer Untersuchungen bedürfe, vor allem im Hinblick auf die Finanzierung.

„Ich halte aber die Bitte von Yd für absolut durchführbar“, sagte er. „Ziel ist es, das Interesse eines privaten Unternehmens
oder der nationalen Regierung zu gewinnen, damit Encarnación als alternative Transportmethode über die Seilbahn verbunden werden kann“, bekräftigte Yd.

Entlastung für Asunción

In Asunción, der Hauptstadt des Landes, wird ebenfalls an der Realisierung von Seilbahnen gearbeitet. Vertreter des österreichischen Seilbahnherstellers
DOPPELMAYR beabsichtigen den Bau urbaner Seilbahnen in der Gegend von Acceso Sur und Artigas sowie in der Stadt San Lorenzo.

Das Ziel des Projektes ist die Entlastung des Verkehrs in der Metropolregion, insbesondere da das alternative Metrobus- Projekt vorerst für gescheitert erklärt wurde. DOPPELMAYR führt daher seit Frühjahr 2019 Machbarkeitsstudien durch, um das Potential urbaner Seilbahnen in Asunción zu erheben.

Ein Firmenvertreter erklärte, dass die Investitionskosten für die urbanen Seilbahnen geringer sein dürften als in La Paz (Bolivien), wo der Seilbahnhersteller DOPPELMAYR ähnliche Transportsysteme installierte.

Die Topografie von Asunción sei viel einfacher als die der bolivianischen Hauptstadt, fügte der Firmensprecher an. Ein Betrag über die Kosten des Vorhabens sei jedoch noch nicht bekannt. ts