Klimakrise – Wie sieht die Zukunft des Verkehrs aus

Der Hauptanteil der Treibhausgase wird durch PKWs verursacht. Es braucht deshalb Maßnahmen, um das Klimaziel 2040 in Österreich, die Klimaneutralität, zu erreichen. Nicht nur dort sehen Mobilitätsexperten deshalb zahlreiche Veränderungen auf den Alltag der Bevölkerung zukommen.

Bei Umfragen des WIIW (Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche) zum Thema „Wie kann man den ÖPNV verstärken?“, nennt die Mehrheit der Fachkräfte die Verstärkung der ersten und zweiten Meile. Doch auch PUSH-Maßnahmen werden als notweniges Mittel genannt. PUSH Maßnahmen wie die City Maut in Stockholm stellen eine gesteuerte Attraktivitätssteigerung für den ÖPNV dar.

Erste und letzte Meile

Für Experten sollte man bei Fragen zur ersten und letzten Meile nicht nur an die passiven Fortbewegungssysteme denken. Auch aktive Mobilität, wie Radfahren oder zu Fuß gehen, erfreut sich auf kurzen Strecken und gerade bei schönem Wetter größter Beliebtheit.

Bevor ein neues Verkehrssystem eingeführt wird, sollte man sich also genau überlegen, bei welchen Wegen der ÖPNV einen Vorteil gegenüber dem Individualverkehr darstellt und sich im ersten Schritt auf die Verbesserung ebendieser Anbindungen machen.

Mobilität wird durch Routinen geprägt. Wenn der ÖPNV täglich genutzt wird, denkt man auch in der Freizeit nicht sofort daran, das Auto zu verwenden.

Dreiviertel aller befragten Experten sehen den größten Vorteil eines öffentlichen Verkehrsmittels bei den Arbeitswegen. Viele Menschen wollen zu ähnlichen Zeiten in ähnliche Richtungen.

Hier könnte der ÖPNV punkten. Besonders jene Systeme, die leistungsstark sind und Straßen nicht zusätzlich belasten, wie Züge oder – auf kürzeren Strecken – urbane Seilbahnen.

Damit sich der Arbeitsweg vom PKW zum ÖPNV verlagert, werden verschiedene Maßnahmen benötigt werden. Eines vieler möglichen Szenarien wäre ein betriebliches Mobilitätsmanagement.

Firmen sind gefragt

Hier könnten Firmen Bonussysteme einführen, wenn Mitarbeiter CO2-Neutral anreisen. Für Experten wären auch Mobilitätskarten denkbar. Also Sammelkarten, bei denen jeder Mitarbeiter Vergünstigungen sammelt, der öffentlich oder mit einem Car Sharing Angebot anreist. Einige Firmen haben dieses System bereits erfolgreich im Einsatz.

Was sind PUSH and PULL-Maßnahmen?

Pull-Maßnahmen im Verkehrssektor beschreiben Reglementierungen, welche zu einer Attraktivitätsminderung eines Verkehrsträgers führen. Push-Maßnahmen hingegen zielen auf eine Attraktivitätssteigerung des zu fördernden Verkehrsträgers. Dies können bspw. eine höhere Taktdichte oder die Ausweitung des Angebots im ÖPNV sein.