Neues Transportsystem für die Mongolei

Ulaanbaatar, die mongolische Hauptstadt, bekommt eine urbane Seilbahn.

Das Projekt wird von der französischen Generaldirektion des Finanzministeriums finanziert, um die Mobilität in städtischen Umgebungen zu fördern. Die politische und wirtschaftliche Hauptstadt der Mongolei, Ulaanbaatar, verzeichnete aufgrund des Zustroms von Nomaden aus der Steppe seit Anfang der neunziger Jahre ein schnelles Bevölkerungswachstum.

Dies hat dazu geführt, dass Ulaanbaatar fast 1,5 Millionen Einwohner hat, was fast der Hälfte der Bevölkerung des Landes entspricht. (1990 waren es noch 580.000 Einwohner). Der Übergang zu einer Marktwirtschaft seit den 1990er Jahren und eine Reihe strenger Winter führten zur Abwanderung dieser Haushalte mit niedrigem Einkommen zu den Rändern von Ulaanbaatar.

In diesen Bezirken am Stadtrand leben rund 60% der Bewohner. Diese Siedlungen galten bis vor kurzem als temporär und profitierten so nicht von Programmen zur Stadtentwicklung oder öffentlichen Investitionen. Eine urbane Seilbahn soll hier nun für zusätzliche Mobilität sorgen und die Lebensqualität der Bewohner erhöhen.

Warum eine Seilbahn?

In einer Stadt mit großen Hindernissen (insbesondere dem Tuul-Gol-Fluss und der Transmongolischen Eisenbahn) und einem relativ unentwickelten Verkehrsnetz ist dieses städtische Seilbahnsystem, die am besten geeignete Lösung.

Mit seinem leisen, vollelektrischen und energiesparenden Betrieb ist der Seilbahnverkehr heute ein anerkannter und nachhaltiger städtischer Verkehrsträger, der in der Lage ist, spezifische Probleme von Städten anzugehen. Ein zusätzlicher Vorteil liegt in der schnellen Implementierbarkeit.

Die französische Generaldirektion des Finanzministeriums (GD Trésor), welche französische Unternehmen bei der Umsetzung strukturell transformierender, umweltfreundlicher und nachhaltiger Projekte unterstützt, hat daher beschlossen, das von der Firma POMA entwickelte städtische Mobilitätsprojekt mit Unterstützung von EGIS zu finanzieren.

Im Mai 2020 wurde ein Finanzprotokoll unterzeichnet, gefolgt von Handelsabkommen im Juni 2020. Die 6 km lange Strecke wird 3 Stationen haben, wobei 122 Kabinen zwischen den Randbezirken nördlich der Stadt und dem Stadtzentrum verkehren.